...und ganz ohne Not
war ich dann tot.
Das Feuer in der Esse war heiß.
Ich aß eine magere Schüssel Reis.
Und dann war ich tot.
Gebirge, Gefährten, Gefahren,
nach all diesen Jahren
Der Zug rollte über die Meilen so schnell,
am Ende des Tunnels wurde es hell.
Dann war ich tot.
Die Sorgen, der Kummer, der Schmerz,
ich fasste an`s Herz,
und dann war ich tot.
Die Liebe verging und die Sonne schien weiter;
das Leben war schwer, es war arg und auch heiter.
Die Tage vergingen,
die Lieder verklangen.
Ich war tot.
Da kommen die Himmel
in bitt`rer Not nie,
es scheint die Sonn´ nur auf Erden hie
und nimmer in uns`re Seele;
am Ende steht eine Stele
für uns,
dann ist Schluss.
Der Tod daselbst
gibt den letzten Kuss,
alles and`re ist Schall
und Wahn,
wieviele haben wir
dafür schon umgetan;
die liegen im Grab,
in den Lüften
und hängen im Baum,
das Feuer verzehrte
ihre Leiber kaum,
sie rußen, sind schwarz
und ganz tot.
Das taten wir,
um Himmels Willen,
zu uns`rer Not.
© Rainer M. Scholz