Ahoi

Gedicht

von  Janna

Mein Schiffchen trudelt langsam in den Hafen;
die Ratten sprangen längst schon über Bord.
Mein treuer Hund wird bald schon sanft entschlafen
und die Gesundheit stahl sich schleichend fort.

Vielleicht ein Jahr noch oder zwei drei vier,
vielleicht auch weniger als ein paar Wochen.
Was solls, bald hab ich alles hinter mir.
Was bleibt: nicht mehr als angenagte Knochen.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 uwesch (10.06.24, 13:58)
Na, das ist ja echte Hundeliebe. Ein Abschied ist fast immer schwer - ob Mensch, ob Tier. LG Uwe

 niemand meinte dazu am 10.06.24 um 16:19:
Das Gedicht bezieht sich nicht nur auf den Hund, sondern es ist eines über die Endlichkeit der Wesen, egal ob Mensch, oder Tier.
Was mir gefällt ist dieser Übergang zwischen beiden Zeiten. Man weiß nicht genau, wo es um den Hund und wo es schon um sich selber geht. Fließt so gut ineinander über und relativiert die nicht selten vom Menschen eingeforderte Besonderheit für sich selbst.
Mit lielbem Gruß, Irene

 Janna antwortete darauf am 11.06.24 um 21:42:
Hallo Uwe, hallo liebe Irene!

Wie Irene ganz richtig anmerkt, ist es ein Gedicht über die Endlichkeit. Mit meinen jetzt 74 Jahren denke ich öfter daran, als mir lieb ist. Und meine Hündin, stolze 16 1/2 Jahre alt, ist trotz diverser Krankheiten fitter als ich beim Gassi-Gehen. Sie bekommt unterstützende Medikamente und Aufbaupräparate, aber ich mache mir nichts vor, die Uhr läuft. Und dann geht für mich eine Aera zu Ende, denn ich hatte seit 1976 immer Hunde im Haus, bis auf ein Jahr, nachdem mein letzter Hund gestorben war. Es hat alles seine Zeit und das ist mir in letzter Zeit sehr bewusst.
Vielen Dank für eure Kommentare und liebe Grüße

Janna
Agnetia (66) schrieb daraufhin am 06.07.24 um 20:13:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Redux (10.06.24, 16:58)
Dein Gedicht macht traurig und ist doch gleichzeitig tröstlich, weil es das Wissen um die Endlichkeit und das nahe Ende mit einer unglaublichen Gelassenheit und Annahme zum Ausdruck bringt. Sehr rund und stimmig.

Kommentar geändert am 10.06.2024 um 16:59 Uhr

 Janna äußerte darauf am 14.06.24 um 11:13:
Hallo Redux, vielen Dank! ich freue mich, dass dich das Gedicht anspricht.
Viele liebe Grüße

Janna

 TassoTuwas (10.06.24, 17:52)
Hallo Janna,
dem Ende entgeht keiner, hoffentlich dauert es noch ein Weilchen. Trotzdem sollte man man für die Zukunft planen!
Wer wird denn mal das Schiffchen bekommen?
Ich frag ja nur, ganz ohne Hintergedanken!
Herzliche Grüße
TT

 Janna ergänzte dazu am 14.06.24 um 11:16:
Naja, ob der Hafen Himmel oder Hölle sein wird, weiß ich ja nicht. Vll. Fegefeuer? Oder auch absolute Schwärze. Wer weiß das schon.

Danke dir und liebe Grüße zurück!

 Saira (10.06.24, 18:36)
Liebe Janna,
 
dein Gedicht berührt mich. Wenn wir uns auf der Schlussgeraden des Lebens befinden, ändert sich sicherlich für viele die Lebensbetrachtung auf verschiedene Weise. Hier meine ich einen inneren Frieden herauszulesen.

Herzliche Grüße
Sigrun
 

 Janna meinte dazu am 14.06.24 um 11:21:
Liebe Sigrun,
ich weiß es nicht. Zum großen Teil vielleicht. Ohne Frieden zu schließen mit der Welt und sich selbst kann man nicht überleben, denke ich. 
Vielen Dank und liebe Grüße

Janna

PS Die Lebensbetrachtung ändert sich tatsächlich. Das aber setzt eine gewisse Reife voraus, die manche trotz Alter nicht erreichen.

 plotzn (11.06.24, 11:33)
Liebe Janna,

ich schleiche schon eine Zeit lang um Dein Gedicht herum, weil ich nicht die richtigen Worte für einen passenden Kommentar finde. Drum nur so viel: Sehr berührend und geschickt verwoben (das eigene Schicksal mit dem des Hundes).

Liebe Grüße
Stefan

 Janna meinte dazu am 19.06.24 um 19:37:
Hallo Stefan, herzlichen Dank! Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Gedicht Anklang findet; freue mich nat. um so mehr.

Ganz liebe Grüße

Janna
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram