Regenwolken über den Bergen

Kurzprosa zum Thema Erlösung

von  Regina

Wer sich der Anstrengung des Kletterns unterzogen hat und sich den Gipfeln nähert, sollte nicht vergessen, was die Feuerkraft der Sonne vermag. Sie lässt nämlich die Regenwolke höher steigen als alle Bergspitzen, bis der Regen prasselnd herniederfällt und dem Pilger die Kleidung bis auf das Hemd durchnässt. Kurz vor dem Ziel gleitet sein Fuß aus und die weisen Lehrer dort oben können ihm nicht helfen, wenn er im Schlamm zu Tal rutscht, um sich in den Flüssen wiederzufinden, die ihm nun den Staub aus den Haaren und den Schweiß von der Haut waschen. Die Priester wussten es ja, dass da wieder einmal einer unvorbereitet die Menschen zu belehren versuchte, ohne sich selber der Läuterung auszusetzen. 

Doch die Reise des Wassers fährt fort bis zum Jordan, wo er vergessen hatte, sich taufen zu lassen, bevor er die Weite des Meeres erführe, um schließlich mit dem Wasser schwebend aufzusteigen.  

Es mag einer Türme bauen oder danach trachten, in der Einsamkeit der Berge Erleuchtung zu erlangen, ohne reinigende Wassertaufe wird ihm in dieser Hinsicht nichts Wesentliches gelingen. 



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Kommentare zu diesem Text

Agnetia (66)
(06.07.24, 19:58)
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 Regina meinte dazu am 06.07.24 um 21:01:
Der Jordan liegt am tiefsten, respective das Tote Meer liegt unter dem Meeresspiegel.
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