“ach du lieber gott, marjellchen!
bleib mal schön in deinem ställchen
stolperst sonst bloß über stapfen
mit dein' kleinen kinderschlapfen
die für dich zu groß doch eh
und dann tust du dir noch weh!”
sprach die tante zum marjellchen
denn dem juckte grad das fellchen
was sie von viel'n bälgern kannte
als erfahr'ne gouvernante...
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WER WAS AUF WICHTIGTUER GIBT
IST EH WIE DIE BLOSS SELBSTVERLIEBT
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ein schafhirt zog direktemang
dem leithammel die beine lang
was dieser allerdings nicht litt
nein trat dem zieher in den schritt
der herrlich sein gesicht verzog
und sich vor schmerzen ziemlich bog
prompt biss des schäfers hund den treter
ihn ausmachend als übeltäter
obwohl bloß schuld den schäfer traf
der leithammel war nämlich brav
auf jedes schaf gestiegen
doch ließ glatt den hirten links liegen...
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der störfischer vom wörtersee
juxt: „was ich hier für fische seh'
die stinken frisch schon voll und ganz
vom schuppenkopf bis schuppenschwanz
jubelperser und claqueure
geben gern sich selbst die ehre
pinseln sich – probater brauch -
reziprok ihr'n schuppenbauch
halten sich für tolle hechte
wenn ich die zum kochen brächte
oder dünstete und briete
ach du gott der'n stunk geriete
bei all dem luftnötigen schwall
fast zum letalen lachanfall“
und spricht zu seinem kumpel jost:
„zum wohl ein stößchen darauf PROST!“...
...dann singen sie "o waldeslust
dass du uns stets so packen musst
die bäume schlagen aus wie wild
es ist ein sagenhaftes bild
und selbst bei uns schlägt stramm was aus
drum geh'n wir stracks ins freudenhaus
damit die mädels auch schön spür'n
wohin so leibsausschläge führ'n!"...
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ein onenightstandhaft’ger aus herne
der aß frische pflaumen zwar gerne
doch bat "ach gott helf
mir heut nacht um elf
dass ich welche treff 'ohne kerne!"...
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herr luther sass bei tisch und da
kam ihm der teufel teuflisch nah
strich um ihn rum und grunzt’ wie’n schwein
doch luther fiel ein mittel ein
sich des satans zu erwehren
und ihn biblisch zu belehren:
er ließ dermassen ein’ fahren
selbst ihm sträubten sich die haaren
frau luther fiel vom stuhl vor schreck
und ließ dabei ihr eßbesteck
nicht einmal los nein hielt sich fest
weil es stank wirklich wie die pest
und erst der teufel meiner treu
hat vor gestank ja nicht groß scheu
doch nun kriegt’ er was zu riechen
wie betäubt sah man ihn kriechen
heimwärts in den schlund der hölle
rückte luther auf die pelle
nimmermehr auch nicht beim essen
denn des furz hatte gesessen!...
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ein klunkerkranich kriegt rabatt
der ja schon schöne klunker hat
und legt darauf auch sehr viel wert
wenn er mal tiffany beehrt
mit einem täschchen voller „moos“
- die konkurrenz ist schließlich groß -
zwar wird erst etwas lamentiert
doch dann der preis sogar halbiert...
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es war einmal ein känguru
das trug beim springen dreisprungschuh
und sprang fortan dreimal so weit
als noch in seiner vorschuhzeit
es war einmal ein vorortzug
der sich nachts in die büsche schlug
und fuhr den ort von hinten an
was dem total egal sein kann
es war einmal ein fußballstar
der stand auf kerle ganz und gar
und schoß gern auf die latte
wenn er selbst eine hatte...
es war einmal ein frauenschwarm
der hielt viel frauen schon im arm
gern hielten die ihn dafür aus
so kam er nie ins armenhaus
es war einmal ein ponyhof
den fanden selbst die ponys doof
und suchten bald das weite
drauf ging der hof voll pleite
es gibt echt einen kohlensack
den trug noch nie wer huckepack
der liegt nämlich im dunkeln
des alls wo sterne funkeln...
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ein biber namens bogumil
der aß am liebsten eis am stiel
den stiel hat er meist auch verschluckt
der ihm dann aus dem hintern guckt
nach dem marsch durch darm und magen:
"stiel am biber" kann man sagen...
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ein biber namens bogumil
geriet durch zufall einst nach kiel
an die dort’ge schöne förde
über magdeburgens börde
wo manch jagdhund ihn verbellte
weil er ständig bäume fällte
die dann in so bäche fielen
samt ihrn blättern an den stielen:
hindernis das wasser staute
und den förster nicht erbaute
so gelangte bogumil
zufallsweise halt nach kiel
und legte weiter dideldum
an bächleins läufen bäume um
die stauten reichlich wasser an
was menschen wütend machen kann...
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ein biber namens bogumil
der fragte einst beim liebesspiel
die stets bereite biberin
"was meinste soll er jetze rin?"
"los mach" sagt die "ich werd’ sonst kalt!"
und prompt hat er sie durchgeknallt...
der knall der hallte bis nach kiel
wo’n förster glatt vom hochsitz fiel
vor schreck über den lauten knall:
ein wahrer jägersmann von fall!*
*Ludwig Ganghofer (1855-1920) hatte seinen Durchbruch als Schriftsteller mit Hochlandgeschichten und Hochlandromanen – als erstes 1883 mit der Prosafassung des bis dahin erfolglosen Bühnenstücks Der Jäger von Fall.
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ZWEI VIREN SUCHTEN EINEN WIRT
DAS EINE HAT SICH BEI VERIRRT
HEIMSUCHTE WEN DAS ZWEITE
WAS DEN NUR WENIG FREUTE...
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"es labern an die backe dir echt klinken
stets manche gern" sprach ed "da sind die fit
und kannst du quasi mit dem zaunpfahl winken
die kriegen das voll selbstverstrickt nicht mit."
"die nehmen sich so wichtig lieber himmel
als gäb' es ohne sie einsichten nie"
nimmt ben den faden auf "die ham n fimmel
und sind auf bestem weg zur psychiatrie."
"gespräche sind das eine doch das reden
wie'n wasserfall geht männern auf den geist
zumindest immerhin schon mal uns beeden
was beispielhaft auf jeden fall beweist:
so labertaschen" sagt ed kurz und bündig
„werden bei uns im leben kaum je fündig!"...
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