Böses Opfer, armer Täter?

Gedanke

von  Klemm

In einer Folgestudie des Milgram-Experiments stellte sich heraus, dass die überwiegende Mehrheit der Probanden dazu neigte, sich mit dem Täter zu identifizieren und das Opfer abzuwerten.


Der Versuch: Die Probanden beobachten eine Szene, in der eine Person grundlos von einer anderen erniedrigt wird und werden danach dazu befragt.


Interessant: Die Probanden wissen, dass es sich um eine gestellte Szene handelt und die Person in der Opferrolle nichts getan hat, was ihre Behandlung durch die Person in der Täterrolle rechtfertigen würde. Trotzdem empfinden die Probanden Unbehagen und Verachtung statt Mitgefühl mit dem Opfer.


Woher kommt das Bedürfnis einem Opfer seine Opferschaft absprechen und vorwerfen zu wollen? Warum fühlen Menschen sich von der Opferschaft anderer provoziert? Suchen nach Gründen die Opferschaft zu entwerten, sie gar als inszeniert zu behaupten? Warum wird unterstellt, der bloße Opferstatus wiege die Erfahrung, das Opfer von menschlicher Grausamkeit geworden zu sein, auf?


Der Studie zumindest widerspricht diese subjektive Auffassung. Den Probanden widerstrebte die Identifikation mit dem Opfer bis hin zu Ekel und Verachtung.


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Kommentare zu diesem Text


 Mondscheinsonate (18.10.24, 15:26)
Woher kommt das Bedürfnis einem Opfer seine Opferschaft absprechen und vorwerfen zu wollen
Um sich vielleicht freizusprechen? Kommt auf den Umstand an. Zumeist ist es so. So widerlich.
Siehe das: Hätte sie nicht einen Mini getragen, wäre sie nicht vergewaltigt worden.

Kommentar geändert am 18.10.2024 um 15:28 Uhr

 Klemm meinte dazu am 18.10.24 um 18:08:
Hm, ich nehme es in jedem Fall als Abwehr wahr, ja, vielleicht von Schuldgefühlen und Schamgefühlen (auch diffuse, die nicht in Zusammenhang mit einer vergleichbaren Tat stehen), die in Aggression gegen Opfer umschlagen, die nicht die eigenen sind. Vielleicht ist es aber auch eine Abwehr, sich die eigene Schwäche im Sinne von Verletzlichkeit bewusst zu machen, im Sinne: ich habe mir nie erlaubt, meine Verletzlichkeit zu zeigen, mein Leiden wurde nie erkannt und jetzt sind da auf einmal andere deren Leiden anerkannt wird. Die Person fühlt sich doppelt betrogen, zuerst gab es keine Zuwendung für die Tapferkeit und jetzt bekommen andere die Zuwendung gerade weil sie nicht tapfer sind - so eine Gemeinheit. Nur eine Spekulation meinerseits.

Aus meiner Sicht ist es ganz einfach: ich bin einfach froh, das ich von gewissen Dingen verschont wurde.



Antwort geändert am 18.10.2024 um 18:15 Uhr

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 18.10.24 um 18:19:
Auch deine Gedanken kommen hin.

 Graeculus (18.10.24, 16:24)
Gibt es Informationen zum Geschlecht der Probanden, d.h. Hinweise auf ein unterschiedliches Verhalten bei Männlein und Weiblein?

 Klemm schrieb daraufhin am 18.10.24 um 17:48:
Nein, soweit ich mich erinnere, nicht. Die Studie war wie gesagt eine sozialpsychologische Folgestudie des Milgram-Experiments, die Opfergruppe (die ich durch den Kontext assoziierte) waren Menschen, die während der NS-Zeit als Juden verfolgt wurden. Unten bei AchterZwerg habe ich den Titel des Sammelbands, in dem ich auf die Studie stieß genannt, mithilfe der Fußnoten lässt sich bestimmt die Original-Studie und damit die genaue Versuchsanordnung auftreiben.

Tatsächlich ist mir diese Studie durch deine Vermutung wieder eingefallen und durch niemands Einlassung dazu. Während du spekulierst, es gäbe eine gesamgesellschaftliche Neigung, Frauen als Opfer und damit als "die Guten" zu lesen, beobachte ich eher, dass ein Teil der Gesellschaft geneigt ist, Opferschaft mit Erhebung zum besseren Menschen zu gleichzusetzen, die andere ungerechtfertigt benachteilige. Hier findet ein Sprung statt, der objektiv nicht nachvollziehbar ist. Aber jetzt wird's interessant: niemand nimmt diese Haltung  konsequent allen erdenklichen Opfergruppen gegenüber ein, vom Kind über den Obdachlosen, zur Frau zum Migranten etc. Du allerdings nur im Bezug auf Frauen.

Antwort geändert am 18.10.2024 um 18:16 Uhr

 Graeculus äußerte darauf am 18.10.24 um 18:04:
Es ist nicht so, daß ich das nur mit Bezug auf Frauen so sehe - an dieser Stelle, in diesem Aphorismus habe ich es nur auf Frauen bezogen.
Insofern bin ich anscheinend mit niemand einer Meinung.

Aber die Diskussion ist dann ja sehr stark in die Richtung verlaufen, ich wolle die Gewalt gegenüber Frauen verharmlosen.

Ist die Gleichsetzung der Armen und Schwachen, der Opfer mit den Guten nicht sehr christlich? Vertreten von Menschen, die längst keine Christen mehr sind.
Es ist wohl hier nicht der rechte Ort, um darüber nachzudenken, aber das tue ich schon.

 Klemm ergänzte dazu am 18.10.24 um 18:26:
Ist die Gleichsetzung der Armen und Schwachen, der Opfer mit den Guten nicht sehr christlich?
Ich verstehe das Christentum da anders. Arm, schwach oder zum Opfer gemacht zu werden, habe ich nie als gleichbedeutend mit gut, aufgefasst, eher tröstet das Christentum damit, dass das Leiden auf Erden einen Sinn hat. Bei Aufopferung wiederum würde ich mit mir reden lassen. Aber Opferschaft und Aufopferung sind nicht dasselbe.


Mich erinnert das eher an den Ausspruch: Die Deutschen werden den Juden Ausschwitz nicht verzeihen.

 Graeculus meinte dazu am 18.10.24 um 18:48:
Ich denke z.B. an die Seligpreisungen der Bergpredigt.

 Klemm meinte dazu am 18.10.24 um 21:04:
Schau ich mir noch an.

 Klemm meinte dazu am 19.10.24 um 13:42:
Graeculus, die Auslegung der Bergpredigt, die deine Argumentation stützen würde, halte ich ziemlich abwegig. Es beginnt schon ganz am Anfang, selig bedeutet nicht gut. Leider bin ich nicht Dieter Wal und verfüge über keinerlei Kenntnisse in Theologie, aber ich kann beim besten Willen keine Gleichsetzung von arm, schwach und Opfer mit gut hineininterpretieren und halte eine dahingehende Interpretation für eine Verzerrung. 

Soweit meine eigene Lesart. Bei einer kurzen Suche, finde ich z.B., dass die Armen, im Wortlaut die Armen im Geiste sind. Hierzu wiederum zwei Auslegungen:


    „Geist“ sei der göttliche Geist; dann sind die vor Gott Armen gemeint (EÜ). Man kann dabei an die Tempelfrommen denken, die alles von Gott erwarten und sich ständig im Tempel aufhalten wie Simeon und Hanna in Lk 2,22-38. Oder es sei gemeint: Arm in ihrem Geist, d.h. in ihrer Haltung und Lebensführung. Da sind freilich nicht die geistig Minderbemittelten gemeint, sondern die Demütigen, die bescheidenen, einfachen Menschen, die Stillen im Land, die nicht nach außen auftrumpfen. Der Ausdruck „Arme im Geist“ muss aber offenbleiben.

Aus einer vergangenen Diskussion glaube ich mich zu erinnern, dass du Demut als Haltung (auch aufgrund deiner Erfahrung mit einer christlichen Erziehung) ablehnst. Als Mensch, der nicht von frühester Kindheit an aufgefordert wurde, sich christlichen Glaubenssätzen unter Strafandrohung zu unterwerfen, habe ich ein entspannteres Verhältnis zu dieser Haltung, insbesondere ist sie für mich nicht ans Christentum gebunden und auch nicht an eine Unterwerfung gegenüber einer grausamen Autorität, ist also weit entfernt von Gehorsam (den ich verabscheue). Ich kann jedoch nachvollziehen, dass Demut für manche Menschen diese Konnotation haben kann, für solche Menschen, die sozusagen Opfer ihrer christlichen Erziehung wurden.

Ich habe nun überhaupt nicht den Eindruck, dass Opfer mir gegenüber einen Vorteil haben, im Gegenteil: Opfer haben eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen, nämlich, die erlebte Ohnmacht zu überwinden, dass sie ihnen nicht zum Lebensgefühl werde und sie ein einigermaßen selbstbestimmtes Leben führen können. Ich verstehe nicht, wie man darauf kommen kann, dass z.B. eine Person, die das KZ durchlebt hat, einen Genuss an seiner Opferschaft empfände, vielmehr frage ich mich immer wieder, woher die Überlebenden die Kraft nahmen, weiterzuleben. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass es traumatisierte Menschen gibt, die zu nichts mehr in der Lage sind.

Interessanterweise habe ich den Eindruck, dass der Vorwurf an die Opfer durchaus an den Demutsgedanken geknüpft ist: sie würden, um die Formulierung oben zu benutzen, mit ihrer Opferschaft auftrumpfen. Ich halte das für eine bizarre Unterstellung, die einen Widerspruch beinhaltet.

Mir stellen sich die Fragen: warum wird hier eigentlich ein Konkurrenzkampf eröffnet? Kann er überhaupt irgendwem dienlich sein? Und liegt in diesem Konkurrenzkampf nicht die eigentliche Problematik begründet? In jedem Fall habe ich Mitgefühl mit jedem Menschen, dem es zeitlebens nicht gelingt, sich von seinem Groll zu befreien, ganz gleich, ob er Opfer oder Täter oder beides war; Groll ist ein Scheißlebensgefühl und das Leben ist ohne schon schwierig genug. Ich bin überzeugt davon, dass Groll nicht verschwindet, indem man das Leid anderer in Frage stellt.

 Graeculus meinte dazu am 19.10.24 um 23:46:
Die Bergpredigt nennt ja nicht nur die Armen im Geiste selig, sondern z.B. auch die, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit.
"Selig" ist nach "heilig" die zweithöchste Qualitätsstufe im Christentum, und insofern habe ich das mit "gut" gleichgesetzt.

Speziell auch die Anweisung Jesu an die Geschlagenen ( = Opfer), die andere Wange hinzuhalten, möchte ich noch erwähnen.

Ich gebe zu, daß ich stark unter dem Eindruck nicht von Theologen, sondern von Nietzsches Deutung stehe, das Christentum sei eine "Umwertung der Werte": nicht Stärke, sondern Schwäche sei gut, nicht Wohlstand, sondern Armut usw.
Im Himmel, so heißt es ja, "werden die Letzten die Ersten sein".

Die Psychologie des Opfers ist ein schwieriges Thema. Nietzsche hat dazu interessante Thesen formuliert, die man freilich nicht übernehmen muß. Ich übernehme lediglich, daß Opfer im Christentum einen hohen Status bekommen. Man denke auch an die Märtyrer.

 Klemm meinte dazu am 20.10.24 um 11:35:
"Selig" ist nach "heilig" die zweithöchste Qualitätsstufe im Christentum, und insofern habe ich das mit "gut" gleichgesetzt.

Aber diese Gleichsetzung hakt doch! Selig = von allen irdischen Übel befreit und den himmlischen Wonnen teilhaftig . Es ist ein innerer Zustand, keine Bewertung. Folgerichtig die Ableitung selig = (besonders) glücklich. Selbst, wenn man das Wortfeld erweitert, würde gut nicht hineinpassen. Linguistisch keine Chance. Sie werden glücklich gepriesen, nicht als gut erklärt.

Was das Märtyrertum angeht, habe ich ja oben schon darauf hingewiesen, dass Opferschaft und Aufopferung nicht dasselbe ist; und ich sehe Menschen, die die andere Wange hinhalten auch nicht als Opfer, denn Opferschaft bedeutet immer Ohnmacht, wer die andere Wange hinhält aber tut dies bewusst, man könnte es auch so deuten, dass sie Herren über ihre Triebe sind, in Freud'scher Terminologie das Es zum Ich haben werden lassen.

Ich spreche hier nur über den Text, nicht über die Praxis der Institution Kirche.

Es geht mir in diesem Text übrigens nicht um die Psychologie des Opfers. Sondern um die Psychologie der Opferentwertung oder, in anderen Worten: des Opferneids.

 Graeculus meinte dazu am 20.10.24 um 13:17:
Ist die Seligkeit nicht die Folge der Dignität? Du kommst in den Himmel, weil ...

 Klemm meinte dazu am 20.10.24 um 13:37:
Ich finde nicht, dass dies sprachlich zwangsläufig aus dem Text hervorgeht.

 S4SCH4 (18.10.24, 16:51)
Mit fallen drei Punkte ein:

Es ist bisweilen ein Opferkult und eine Inszenierung (medial, erträumt usw.). Da wird man schnell als Opfer noch geopfert und instrumentalisiert. Mit der Kraft des Dagegen versehen. Vielleicht merken es einige unterbewusst. 

Ggf. ist das Thema auch abgedroschen weil jeder sich als Opfer fühlt, fühlen will. Nach dem Motto: Ich habe es viel schlechter als du. Da erkennt man andere Opfer nicht so einfach an, wenn sie nihct zu einem passen (abseits von misery needs company). 

Außerdem suchen viele eine übergeordnete Gerechtigkeit, das Gestellte der Ungerechtigkeit, ruft bei ihnen unrecht hervor. Sie können das tatsächliche nicht anerkennen und glauben an Hintergründigeres.

 Klemm meinte dazu am 18.10.24 um 17:54:
Du wiederholst jenen Alltagsbehauptungen und -unterstellungen, die dieser Text in Frage stellt, und zwar, als handele es sich um Fakten. Die Studie liefert nun gerade das gegenteilige Resultat: niemand will Opfer sein.

 S4SCH4 meinte dazu am 18.10.24 um 18:20:
Es sind Antworten, auf die Fragen die du stellst. Wenn dir der "Alltag" und der Ton nicht gefällt, liegt es auch an dir... aber da kommt ja nichts...

Der skizzierten Studie nach, will man sehr wohl Opfer sein, kann es aber wohl nach hiesiger "Definition" eines Opfergemütes nicht. Das mag daran liegen, das man sich einerseits doch beweisen möchte und nur harschen Ausweg weiß und andererseits: eventuell führt der Weg zum Opfer über das Verständnis als Täter. Nicht jeder Proband beherrscht das Method Acting.

 Klemm meinte dazu am 18.10.24 um 18:45:
Nein, Sascha. Nur eine Scheinantwort, die die Frage nicht beantwortet.

Schau, es ist ganz einfach: du reagierst auf die Frage danach , warum bestimmte Menschen auf eine gewisse Art agieren, indem du die Aktion als Reaktion auf Umstände, die du behauptest, framst.

Dass die Probanden, welche die Opfer ablehnen, trotzdem Opfer sein möchten, ist eine Interpretation deinerseits.

 S4SCH4 meinte dazu am 18.10.24 um 18:53:
Scheinantwort? lol. Du erkennst sich nicht an, das "scheint" alles. 

Deine Erklärung führt mich eher in die Irre. 

Die Probanden hätten sich wohl kaum als angemeldet, wenn sie nicht bereitwillig wären, das Opfer zu sein. 

Sei´s drum. Hier ist nicht mehr drin, (wie öfter in letzter Zeit). Nichts für Ungut. Viel Erfolg bei weiteren Themen.

 Klemm meinte dazu am 18.10.24 um 21:04:
Hä?

Die Probanden haben das Opfer b e o b a c h t e t.

Meine Erklärung spiegelt deine Einlassung wider. Die eben nicht die Fragen beantwortet, sondern die Fragen zu Aussagesätzen umwandeln.

 AchterZwerg (18.10.24, 16:51)
Sehr interessante Studie!
Gibt es einen Link?

 Klemm meinte dazu am 18.10.24 um 17:19:
Einen Link nicht, die Studie wurde in folgendem Sammelband erwähnt:
 Revital Ludewig-Kedmi Miriam Victory Spiegel Silvie Tyrangiel (Hg.)
Das Trauma des Holocaust zwischen Psychologie und Geschichte


Wenn ich mich recht erinnere in diesem Essay:
Harald A. Mieg. Der lange Arm der Geschichte ­ Eine sozio-psychologische Betrachtung.

Über die Fußnoten dürfte man zur Studie gelangen. Tut mir leid, dass ich nur diesen Umweg anbieten kann. Ich habe das Buch vor ca. zwei Jahren mit einem anderen Fokus gelesen und fand die Studie damals zwar interessant, habe mich aber nicht weiter damit beschäftigt. Andererseits ist der ganze Sammelband empfehlenswert, ich habe ihn sogar in der Stadtbücherei gefunden.

 Saira (18.10.24, 19:13)
Woher kommt das Bedürfnis einem Opfer seine Opferschaft absprechen und vorwerfen zu wollen? Warum fühlen Menschen sich von der Opferschaft anderer provoziert? Suchen nach Gründen die Opferschaft zu entwerten, sie gar als inszeniert zu behaupten? Warum wird unterstellt, der bloße Opferstatus wiege die Erfahrung, das Opfer von menschlicher Grausamkeit geworden zu sein, auf?
Vielleicht liegt es daran, dass wir uns unbewusst mit dem Täter identifizieren, weil wir uns in einer ähnlichen Position sehen oder Angst haben, selbst in eine solche Situation zu geraten? Die Abwertung des Opfers könnte auch ein Abwehrmechanismus sein, um die eigene Verletzlichkeit zu kaschieren.

 Klemm meinte dazu am 18.10.24 um 21:02:
weil wir uns in einer ähnlichen Position sehen oder Angst haben, selbst in eine solche Situation zu geraten?
Wie meinst du das genau?



Die Abwertung des Opfers könnte auch ein Abwehrmechanismus sein, um die eigene Verletzlichkeit zu kaschieren.
Ja, so ähnlich auch meine Hypothese, siehe im Kommentarstrang mit Mondschein.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 18.10.24 um 21:34:
Spannend wird es dann, wenn es sogar so weit geht, dass Täter sich selbst zu Opfern machen. Diese Täter-Opfer-Umkehr ist auch eine unangenehme Art, Schuld von sich zu weisen. Auch machen das Menschen, die NULL-Selbstreflexion betreiben.

 Saira meinte dazu am 19.10.24 um 08:51:
@Klemm

Ich hätte meinen Gedanken ausführlicher formulieren sollen, um ihn besser verständlich zu machen. Es gibt Frauen, die von ihren Partnern geschlagen, verfolgt und bedroht werden. Diese Frauen, die Opfer von Gewalt sind und in ständiger Angst leben, könnten in ihrer Verzweiflung in ihrer Fantasie zu extremen Maßnahmen greifen. Wenn es um das Leben ihres Kindes geht, könnten sie sogar bereit sein, zu töten.

 Klemm meinte dazu am 19.10.24 um 18:43:
@ Mondschein: Ja, das ist sozusagen die nächste Stufe. 

@ Saira: Danke für die Erläuterung, jetzt verstehe ich, wie du es gemeint hast und: ja.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 19.10.24 um 19:29:
Spannend, Saira, erst gestern hatte ich eine Diskussion und meinte, ich verstehe diese Menschen, die mit Waffen in den Gerichtssaal kommen und den Mörder ihrer Kinder töten, kam nicht nur einmal vor. Obwohl ich Selbstjustiz verachte, ich dachte an meine Nichte und wusste nicht mehr so recht...

 Saira meinte dazu am 20.10.24 um 14:10:
Ja, Cori, solch eine Reaktion ist auch für mich nachvollziehbar.

 Subordination (18.10.24, 22:19)
Man sollte Studien nicht überbewerten.

Meinst werden sie so angelegt, daß ein bestimmtes Ergebnis bestätigt wird.

 Klemm meinte dazu am 18.10.24 um 23:51:
Komm, verschon mich mit deinen Geschichtchen.

 Subordination meinte dazu am 19.10.24 um 09:29:
Klemm, ich hatte deinen Text kommentiert, nicht dich angesprochen, denn nach deinen Äußerungen zu Verschwörungsgläubigen habe ich verstanden, der Glaube Verschwörungsgläubiger ist unglaublich unerschütterlich.

 Klemm meinte dazu am 19.10.24 um 13:44:
Ich habe keine Lust auf deinen Bullshit und deine Verdrehungen.

 Moppel meinte dazu am 19.10.24 um 13:49:
wie immer, Klemm , willst du irgendwas beweisen und springst doch daneben. Gerade das Milgram Experiment, das ich schon oft zitierte, hatte eine ganz andere Intention. Es war nicht darauf angelegt, die Opfer-Täter-Beziehung zu analysieren in dem Sinne , in dem du es jetzt tust. Und schon gar nicht christlich intendiert.
Es ging um die Frage, wie weit Menschen gehen würden, wenn sie strafen dürfen. Und sie gingen bis zum Tode der Probanden. Der nur deswgen nicht eintar, weil die wohl eine Sperre eingebaut hatten. Menschen gehen über Leichen, wenn sie denken, sie sind die Guten!
Dahinter stehen zwei Dinge:
Gib Menschen Macht und sie werden sie missbrauchen.

Gib Menschen eine Ideologie( was richtig und falsch ist) und sie werden dem Gruppendruck folgen. 

Das waren die Themen des Experiments und sie waren ebenso erschreckend wie das, was wir alltäglich heute  beobachten.
Was wir bei jeder Diktatur sehen, bei allen Kriegstreibern.
Die Kirchen haben bei den Nazis schön mitgemacht. Also bleib mal weg mit dem christlichen Moral-Gedöns. :(

Im Grunde gibt es insofern nur Opfer. Die, die gar nicht als solche empfunden wurden von den Tätern ( ist in allen Kriegen so)und die,
die charakterlich zu schwach sind, sich einer moralischen  Ideologie entgegenzustellen und zu Tätern werden.

Antwort geändert am 19.10.2024 um 13:52 Uhr

 Klemm meinte dazu am 19.10.24 um 14:04:
Moppel, ich weiß, du hast es an den Augen, trotzdem würde ich dich freundlich bitten, richtig zu lesen, bevor du dir die Mühe machst, am Text vorbeizuschreiben. Denn was steht da?


In einer Folgestudie des Milgram-Experiments

Du kannst dir gerne das Buch besorgen, oben bei AchterZwerg findest du die Quellenangabe.


Dass du eine christliche Moral in diesen Text interpretierst, ist absurd. Der Text ist frei von jeder Moral.

Es geht dabei im weitesten Sinne um den Machtkampf um die Opferschaft genährt von der Unterstellung, Opferschaft bereite Genuss.

 Moppel meinte dazu am 19.10.24 um 14:59:
du hast wieder nix verstanden, da klemmt´s wohl. Die Folgestudie kann nicht relevant sein, weil das Experiment nicht so angelegt war, dass man daraus Schlüsse ziehen konnte.
Ich habe nicht behauptet, dass der Text christliche Moral enthält. "Und schon gar nicht christlich intendiert.".
Vielleicht hast DU es ja an den Augen. ;)
Es geht darum, was DU daraus liest, und deine Kommentaren. Und welche Schlüsse du ziehst. Es sind nicht die meine. 
Aber das hast du wohl überlesen.
Aber  Milgram zu kennen, da ist ,man ja wer ... geht es darum? :)
Unsinnstext. Wie immer.

 Klemm meinte dazu am 19.10.24 um 15:20:
da ist man ja wer ... geht es darum?
Hääääää? Keine Ahnung, wer so denkt oder wie du zu dieser Unterstellung kommst.


Die Folgestudie kann nicht relevant sein, weil das Experiment nicht so angelegt war, dass man daraus Schlüsse ziehen konnte.
Quatsch. Folgestudie heißt: die Ergebnisse gaben Anlass zu neuen Studien, die sich auf bestimmte Aspekte konzentrierten, die mit den Ergebnissen von Milgram in Zusammenhang stehen könnten.

Also bleib mal weg mit dem christlichen Moral-Gedöns.
Deine Worte. Es gibt kein christliches Moralgedöns in meinem Text und auch nicht in meinen Kommentaren.

Der Text diskutiert unterschiedliche Perspektiven auf Opferschaft. In meinen Kommentaren spekuliere ich darüber, woher es kommen könnte, dass manche Menschen Ungerechtigkeit und Groll beim Gedanken an Opfer empfinden.

Ich persönlich, bin froh, dass ich weder zum Opfer gemacht wurde, noch mich selbst zum Täter machte. Beides hat je seine eigene Tragik.

 Subordination meinte dazu am 19.10.24 um 17:23:
Klemm, du kannst es drehen und wenden, wie du willst: sobald du dich wieder abgemeldet hast, bist du auch schon wieder vergessen sein, obwohl du kein Opfer bist.

Antwort geändert am 19.10.2024 um 21:47 Uhr

 Klemm meinte dazu am 19.10.24 um 18:35:
Super, danke, Verlo! Genau so wünsche ich es mir!

 Subordination meinte dazu am 19.10.24 um 19:11:
Leider erinnern wir uns, so bald du wieder auf KeinVerlag erscheinst wie ein kalter Schauer an einem milden Sommerabend.

 Klemm meinte dazu am 19.10.24 um 19:23:
Dann mach doch eine Selbsthilfegruppe auf, Verlo.

 Subordination meinte dazu am 19.10.24 um 19:43:
Ist für mich nicht nötig, Klemm, vielleicht weißt du es: in Norwegen ist man gewöhnt, daß plötzlich ein riesiger Stein auf der Straße liegt – dann wartet man, bis er gesprengt und weggeräumt wird.

 Moppel meinte dazu am 19.10.24 um 20:37:
Unsinn, Klemm
Ich sag es gerne nochmals:
Du leitest aus einem speziell konstruierten Experiment eine Verallgemeinerung ab, die sich nicht ergibt.
Die Opfer waren Menschen, bei denen die Täter bestrafen durften. 
Daraus kann man nicht die Frage beantworten, weshalb allgemein Täter kein Mitleid mit ihren Opfern haben.

Ein anderer Fall, z.B Täter Islamist, Opfer erstochen
Täter Priester, Opfer Kind
hätte vollkommen andere Ergebnisse gebracht.
Insofern ist auch dieses wieder ein Unsinnstext.
Ich hoffe, du hast es jetzt endlich verstanden.

Antwort geändert am 19.10.2024 um 22:21 Uhr

 Klemm meinte dazu am 19.10.24 um 22:30:
Moppel, melde dich doch bei dem Sozialpsychologen, der den Artikel verfasst hat und erkläre ihm, wie er seine Arbeit zu machen hat. 

Die armen Politikwissenschaftler, Statistiker, Soziologen und Psychologen dieser Welt, sind ja völlig aufgeschmissen ohne dich, Millionen von Geisteswissenschaftlern, müssen dringend mal von dir erklärt bekommen, wie sie ihre Forschungsergebnisse richtig zu deuten haben, damit sie es endlich mal verstehen!

 Moppel meinte dazu am 19.10.24 um 22:35:
:D schwache Antwort, Klemmt. Spricht nicht für dich. Analyse ist nicht jedem gegeben. Und dumme Artikel gibt es wie Sand am Meer Grinsen (breit) von M.

 Klemm meinte dazu am 19.10.24 um 22:45:
Moppel, ich halte jeden einzelnen Beitrag von dir für unterirdisch schwach, aber schön für dich, dass du ein so unverschämt gutes Selbstbewusstsein hinsichtlich Dingen hast, von denen du nun wirklich nichts verstehst. Ich gönne es dir von Herzen, den Rest deines Lebens in dieser Hybris zu verbringen :) .

 Subordination meinte dazu am 19.10.24 um 23:17:
Klemm, bleib cool, sonst wirst du dich leider vor der Zeit abmelden.

 Klemm meinte dazu am 19.10.24 um 23:21:
Verlo, woher wusstest du nur, dass ich außer jmd., der mir sagt, wer ich bin und jmd., der mir meine Arbeit mithilfe von msn-Artikeln erklärt, auch noch einen Wahrsager benötige, der mir meine zukünftigen Handlungen voraussagt?

 Subordination meinte dazu am 19.10.24 um 23:33:
Ich weiß es nicht, Klemm, aber wäre doch blöd, wenn du dich abmelden mußt, obwohl du (noch) nicht willst.

Falls ich mich richtig erinnere, hat Moppel Terminator den "Todesstoß" gegeben.

Das läßt sich vermeiden, wenn man rechtzeitig aus der Schußlinie geht.

 Klemm meinte dazu am 19.10.24 um 23:47:
Verlo, keine Sorge. Moppels Hybris wird mich niemals zum Müssen bringen.

 Subordination meinte dazu am 20.10.24 um 00:19:
Das hört der Verlo gern! 

Spaß darf auch mal wehtun, aber nicht zu sehr.

 Klemm meinte dazu am 20.10.24 um 01:55:
Was für ein Spaß, was für ein Wehtun? Langeweile.

 Subordination meinte dazu am 20.10.24 um 10:16:
Kein Mitgefühl.

 Klemm meinte dazu am 20.10.24 um 11:37:
Kein Bedarf.

 Saira meinte dazu am 20.10.24 um 14:06:
Lach mit mir, Klemm. In diesem - bis dato - letzten Kommentarstrang hat mich eine Userin zum gerade eingestellten Aphorismus inspiriert.

Bin froh, dass du über den Dingen stehst!!!

Antwort geändert am 20.10.2024 um 14:07 Uhr
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