DIE UNSICHTBARE LEINE

Gedicht zum Thema Seelengefährte

von  hermann8332

DIE UNSICHTBARE

LEINE


Du bist voraus


oft weit vor mir


und manchmal

hinterdrein


egal wo du gerade läufst


du wirst schließlich

an meiner Seite sein


Keine Distanz

uns trennen kann


nirgendwo


nirgendwann


Du springst heran

drängst dich an mich


Und ich lobe dich dafür:


Braves Tier ! “


Du bleibst nicht lang

verläßt mich bald

und strebst zur Wiese

und zum Wald


so daß ich dich nicht

mehr sehe


auch wenn ich zügig

dir nachgehe


Schau ich nach vorn

kommst du von hinten


Will ich dich suchen

wirst du mich finden


Blick ich zurück

stehst du vor mir


und bellst mich an :


Ich bin hier …“


Was ist es

das uns beide bindet ?


daß einer zu dem anderen

findet


als wär eine Leine

zwischen uns


unsichtbar

lang und elastisch


welche uns stets

zusammenhielt


und die sich wunderbar

anfühlt


auf magische Weise


durch Telepathie


so daß wir uns

verlieren nie


und immer wieder finden


selbst wenn wir sollten

erblinden


Doch irgendwann

da wird es sein


du bist bei mir

ich bin bei dir


trotzdem ist jeder

ganz allein


und nie mehr kommen

wir zusammen


weil die Leine zerrissen ist

und du nicht mehr

lebendig bist


oder ich nicht mehr

am Leben


Keine Verbindung

wird’s mehr geben


Du warst voraus

ich hinterdrein


Es könnte umgekehrt

auch sein


Nun sind wir leinenlos ...


… tote Wesen bloß


Nicht mehr des anderen

Gefährte

mit dem er lebte auf der Erde


Du warst diesmal

zu weit voraus


und ich zu weit

hinterdrein


Es könnte umgekehrt auch sein


Das hat

die Leine überspannt


Sie reichte nicht

ins jenseitige Land








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