Altstadt, November

Gedicht zum Thema Melancholie

von  DerHerrSchädel

Die Gassenschatten senken sich

Am Ende müder Tage,

In schwarzer Winkel Dämmerlicht

Gedeihen Geist und Sage.


Ein Chor aus Glocken singt sein Lied,

Das mehr sein will als Läuten,

Ein Ton voll Herbst zum Halbmond zieht:

Der Nebel fremder Zeiten.


Die Fenster, staubverhüllt und stumm,

Verschließen ihre Lippen,

Verlassenheit geht langsam um

In leeren Hausgerippen.


(November 2022)



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Kommentare zu diesem Text


 GastIltis (15.11.24, 11:25)
Hier ein kleies Pendant vom November 2024:

Mit Gassenhauern quälen sich
die Nachtgangs, die nicht pennen.
Die Lieder klingen jämmerlich,
weil sie kaum Texte kennen.

Was hilft der ferne Glockenklang,
wenn Wind und Fremde heulen.
Wo einst der Nachtpoet entlang
ging, hört man jetzt nur Eulen.

Die Fensterläden klappern nur
den Traum vom Bächerauschen.
Und irgendwo im finstern Flur
wird wohl ein Nachtmahr lauschen.


LG von Gil.

 Didi.Costaire meinte dazu am 15.11.24 um 14:46:
👍

 DerHerrSchädel antwortete darauf am 16.11.24 um 23:23:
Danke dir! :)
Mondscheinsonate (48)
(15.11.24, 11:47)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 DerHerrSchädel schrieb daraufhin am 16.11.24 um 23:23:
Danke! :)

 Redux (15.11.24, 13:30)
Wunderbare Bilder.

 DerHerrSchädel äußerte darauf am 16.11.24 um 23:24:
Danke! :)

 Didi.Costaire (15.11.24, 14:52)
Hallo Herr Schädel,

die Stadt hier ist aber so richtig alt und der November am Ende noch november als andere. Ein stimmungsvolles Gedicht. 

Beste Grüße, 
Dirk

 DerHerrSchädel ergänzte dazu am 16.11.24 um 23:26:
Das hast du schön formuliert. Mehr November geht nicht.  Inspiriert durch die Altstadt von Bamberg und ein leckeres Eis in einem dortigen Eiscafe.
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