Roter Mond

Gedicht zum Thema Liebe und Tod

von DerHerrSchädel

Nie lernte ich ein schön’res Mädchen kennen
Als dich, du Engel mit dem roten Haar.
Du schwiegst, ich wollte dich Ophelia nennen.
Nur dieser eine Name kam dir nah.

Naß war dein Bett, von Wellen sacht durchflossen.
Im seichten Ufer einer kleinen Bucht
Lagst du, die Augenlider fest verschlossen
Und warst doch fort in tiefer dunkler Schlucht.

Noch funkelte das Licht am Kamm der Wellen
Und legte deine Blässe offenbar.
Das Wasser, Äste, einige Libellen
Warn ganz vertieft im Spiel mit deinem Haar.

Das Unterholz ward dir zum stolzen Nachen
Auf dem von Fisch und Algen du umhegt,
Die zum Geleit dir folgen, dich bewachen,
Wenn eine starke Welle fort dich trägt.

Du warst von Wunden gänzlich unversehrt.
Kein Kratzer, Biss, noch Schnitt in deinen Rippen.
Ich wollte dich, doch du warst mir verwehrt.
Kein Wort kam über deine blauen Lippen.

Nacht, Tod, ein roter Mond, der Schlund des Alls,
Dir Heimat irgendwo, wohl ewiglich.
Nur rotes Licht, ein toter Leib noch, als…
Ein Finger eisig über meine Wangen strich.

(Oktober 2011)

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Kommentare zu diesem Text

WortGewaltig (16.07.14)

liest sich einfach sehr schön. Das ist mir die Empfehlung schon wert.

zum Thema Klang:

dein Hauch berührt mich noch als du schon fortgegangen
als Nixen und Sirenen schön längst die Totenklage sangen
du würdest wohl lachen wenn du mich klagen hörst
und sagen das es zu nichts führt
wir hatten das Leben um alles zu sagen
im danach braucht niemand Klagen
das Meer, es glitzert, ein Lächeln geht über mein Gesicht
ich weiß das du recht hast,meinen letzten Schrei übertönt die Gicht

LG Uwe
(Kommentar korrigiert am 16.07.2014)