Die Stadt

Kurzprosa

von  BeBa

Am Morgen in der Stadt. Tische und Stühle stehen beschirmt in der Sonne. Wie früher. So waren unsere Sommer.

Leute sitzen bei Kaffee, meist ältere Herren, schauen verträumt jungen Damen hinterher. Als Junge bin ich täglich hier vorbeigelaufen und wenn es warm wurde, dann saßen dort die Opas. Irgendwie ist alles immer noch so wie früher.

Wäre ich damals in der Stadt geblieben, ich würde wohl heute auch hier sitzen. Stattdessen passiere ich stumm das Café Marie. Schaue in manches Gesicht, das mich an etwas erinnert. Aber mir fehlen die Bilder dazu. Die habe ich im Lauf der vielen Jahre verloren.

Und ich gehe weiter, vorbei an diesen Tischen in der Sonne. Als Fremder. Ein wenig tut es weh.


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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (18.11.24, 00:12)
[...] dann saßen dort die Opas. Irgendwie ist alles immer noch so wie früher.

Nur daß man jetzt selbst der Opa ist, nicht wahr?
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