Auf und ab

In der Nacht lachte ich im Traum. Während des Mittagsschlafes erschien ein toter Schulfreund.

Ich hatte lange nicht an ihn gedacht. Vielleicht habe ich zu viele Texte von Gottes Jüngern gelesen. 

Der Schulfreund war Christ, in der Gemeinde aktiv und beliebt. Er starb mit 53.

Er war nicht nur wichtig für die Gemeinde, er hat auch viel Gutes für die Gesellschaft getan. Gott hatte er definitiv auf seiner Seite.

Trotzdem.

Oder deshalb? 

Hat er Gott zu sehr vertraut? Hat er von Gott erwartet, was Gott nicht leisten kann? Hat Gott versagt?

Ich habe mich nie auf Gott verlassen. Die Krankheitsgeschichten des Schulfreunde und meine begannen gleich: Magenschleimhautentzündung, Magengeschwüre.

Ich bin abgebogen, er ist den Weg weitergegangen: Magenkrebs. OP.

Er wurde wieder gesund. Dann ging er den Weg noch einmal. Dieses Mal bis zum Ende.

Er war intelligenter als ich. Er war der bessere Mensch. 

Er hat eine Frau, zwei Kinder und eine trauernde Gemeinde hinterlassen. 

Er ist nicht zu ersetzen.