ACundAC ALBERT CAMUS UND ARMINIUS CERVUS

Text zum Thema Philosophie

von  hermann8332

ACundAC


ALBERT CAMUS

UND

ARMINIUS CERVUS





Inmitten von Hass

fand ich eine unbesiegbare Liebe in mir.


Im Tal der Tränen

fand ich ein unbesiegbares Lächeln in mir.


In der Mitte von Chaos fand ich

eine unbesiegbare Ruhe in mir.


Mitten im tiefsten Winter

wurde mir endlich bewusst,
dass in mir ein unbesiegbarer Sommer

wohnt.


Und das machte mich glücklich.


Zeigte es doch,

wie hart auch immer

die Welt mich bedrängt,
das da etwas in mir ist,

etwas Größeres,

etwas Besseres,

das es zurück drängt



Diese wunderschöne Sätze

stammen aus einem Spätwerk von Albert Camus.

Er ist zu finden in der Sammlung autobiographischer Essays

mit dem Titel „Heimkehr nach Tipasa“.

Acht Essays, die Camus nach seiner Pariser Zeit

in seinem Heimatland Algerien geschrieben hat.

Die meiste Zeit seines viel zu kurzen Lebens

hat er in seiner algerischen Heimat verbracht.

Der Band „Heimkehr nach Tipasa“

ist im französischen Original im Jahre 1953 erschienen,


also etwa drei Jahre

vor der Verleihung des Literaturnobelpreises

und sechs Jahre vor dem Tod des Schriftstellers

durch einen tragischen Autounfall.



In ihrer reziproken Interpretation

von Arminius Cervus sind diese Sätze

zwar unbequem

doch genauso schön



Inmitten dieser penetranten

und aufdringlichen Affenliebe

empfand ich einen unbesiegbaren Haß

in mir


Hinter der freudigen Mimik

meines seligen Lächelns

lag ein tiefer Abgrund

von Depressionen

und ein schreckliches Tal

von Trauer und Tränen


In der Mitte des stupiden Friedens

und der apathischen Ruhe

tobte unsichtbar das Chaos in mir


Mitten im höchsten Sommer

wurde ich mir endlich bewußt

daß in meinem Herzen

ein unbesiegbarer eiskalter Winter

haust


Und das müßte mich

eigentlich unglücklich

machen


Zeigt es doch

wie sanft und schonend

auch immer die Welt

mit mir umgeht


daß da etwas ist in mir

etwas Verneinendes

Antithetisches

Oppositonistisches

Defätistisches

Blasphemisches

Pervertiertes

und Unchristliches


das heraus will


und das ich heraus lasse


und nicht verdränge


und es zulasse,


weil es mich stärkt

und heraushebt


aus der dummen Masse


und mich kräftigt

und resilient macht


und mir ein Wohlgefühl

verschafft


jenseits

der stumpfen Zufriedenheit

und des lächerlichen

bürgerlichen Glücks

der stupiden Gutmenschen

und langweiligen Christen




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