EIN TAOIST IM GEBIRGE

Gedicht zum Thema Philosophie

von  hermann8332

EIN TAOIST

IM GEBIRGE


Seit mich

meine Frau betrogen

bin ich dem Tao

sehr gewogen


Man macht sein Wesen

völlig leer


als wäre man nicht mehr


und wusch :


ist auch

der Nebenbuhler weg


und Tusch:

chapeau, oho:


ach, wie bin ich gelassen

es ist kaum zu fassen !


Mein Geist der ist entleert

und frei von Eifersucht

die dauernd mit Eifer sucht

was ihn so quält

und mich entehrt


Und als mein Geist sich

wieder füllte


beim Marsch

durchs Südgebirge


bekam ich erneut die Wut,

dacht ich an meine Hilde


was mir gar nicht gut tut


Ich ging bis dahin,

wo es nur noch abwärts geht

weil man auf einem Gipfel steht


und ich

hinabspringen wollte


in die tiefste Tiefe


als ob mich dort

mein Kismet riefe


Schnell entleer ich

meinen Sinn


und setze mich hin


und seh` zu

wie die Wolken ziehn


Seit meiner Lebensmitte

bin ich dem Tao sehr gewogen

als mich meine Frau betrogen


Und hätt mich nicht die Frau

betrogen, wer weiß ,

ob ich geworden wär

ein Taoist


der fatalistisch ist


Gelassen kehre ich zurück

und mache einen falschen

Schritt


und reiße alles

mit mir mit :


das Tao

samt dem entleerten Geist


der sich als flügellos erweist


und als ich aufschlug

verschwand alles


um mich herum


und war nicht mehr


Das begrüßte ich sehr !







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