KREATIONEN
Alltagsgedicht zum Thema Philosophie
von hermann8332
KREATIONEN
Um eine Wiese
zu erschaffen
braucht es
ein Kleeblatt
eine Biene
einen Grashalm
und einen Traum,
der auch allein genügt,
eine Wiese
entstehen zu lassen:
-- ohne solche Accessoires
wie Biene , Grashalm
Kleeblatt zu benötigen --
als die Idee von einer Wiese ,
von ihren Eigenschaften
komprimiert in einer esentiellen
Projektion
realer als jede
konkrete Wiese
surreal transzendentiert
zur Emergenz
des Prototyps
einer Wiese ,
einer
exemplarischen
Wiese
als Musterbeispiel
einer Wiesenperfektion
ein Wiesenideal
als Wiesenintegral ....
Überflüssig ,fehlangebracht
ja sogar dissonant
wären für die
Wiesenvorstellung:
ein Schäfer, Schafe,
oder ein chrtistliches
Schlafzimmerbildsujet
von einer Wiese
als Weide mit Schafen
und Jesus als Hirte
oder Mümmelmann, der Hase,
der im hohen Gras sitzt
vertieft in einen Band von Löns
mit einer Brille auf der Nase
Um einen Menschen
zu erschaffen
braucht es mehr
als ein paar Leichenstücke,
wie sie Dr Frankenstein
für seinen Zombie
benutzte:
ein Herz ,
ein Gehirn ,
ein paar Augen
und etliche Organe
und Körperteile
samt irgendwelchen
Charaktereigenschaften ...
..zB die des hingerichteten
Verbrechers der namenlos
bestattet wurde am Rande
der Friedhofsmauer ...
oder mehr
als eine hochentwickelte
Gentechnologie
mit CRISPS / CAS-
Skalierbarkeit zur DNA-
Modifizierung,
zur Menschenoptimierung
Am wenigsten dienlich
aber ist der Traum
von einem Menschen:
von einem
Idealmenschen
als einer Utopie,
die zum Alptraum
pervertiert
schlimmer
als der Frankensteinsche
Golem oder der moderne
Biotech- Retortenmensch:
ein Leviathan, ein Monstrum,
ein Übermensch
...die Utopie als Dystropie ...
...und die Vision
gebiert zum Hohn:
den Antichrist
als Ebenbild ...
....die Hölle
statt das Paradies,
das man zuvor
versprach ....verhieß ....
Um einen
Menschen
zu erschaffen
tut es sogar
der simple Zeugungsakt
mit einem Geschechtspartner
auch ohne jede Träumerei ...
aus Lust am Sex
Der Mensch
entsteht dann nebenbei ....
Um einen Gott
zu schaffen
reicht der sture Glaube:
gepaart mit Agnostizismus,
Ignoranz, Intoleranz,
Totalitarismus ....
vor allem beim Monotheismus
Um ein Religion
zu gründen,
muß man erst
einen Gott schaffen
und dann missionieren
aber nicht träumen,
spekulieren
und philosophieren ...
...das wäre kontraprodktiv
...bloß kein Skeptizismus,
.sonst läuft die Sache schief ...
Um das Nichts
zu erschaffen
muß man meditieren
sich mental entleeren
nichts wollen, wünschen,
begehren ...
Sich vorübergend
als Nichts im Nichts
durch Meditation
zu erschaffen
ist der schwierigste
Schaffensprozess
der
der Entkreationierung
der disruptiven Nihilisierung ....
PS
Und hat man dann
seine Wiese kreationiert
und verweilt nach
getaner Arbeit
( siehe da es war
wohlgetan )
um in Ruhe
sein Werk zu
betrachten,
verselbständigen
sich mehrere Kreationen,
führen ihr Eigenleben
und treten miteinander
in Wechselwirkung:
VICE VERSA
( s. Gedicht von Morgenstern
s. unten )
Wie soll man sich da
meditativ entleeren können
...höchstens somatisch ....
Ein Hase sitzt auf einer Wiese,
des Glaubens, niemand sähe diese.
Doch im Besitze eines Zeißes,
betrachtet voll gehaltnen Fleißes
vom vis-à-vis gelegnen Berg
ein Mensch den kleinen Löffelzwerg.
Ihn aber blickt hinwiederum
ein Gott von fern an, mild und stumm.
s. auch Arminius Cervus:
UNIVERSALE VICE -VERSA -
PERSPEKTIVEN