Love Letters from Wounded Knee

Brief zum Thema Absurdes

von  DanceWith1Life

Heute endlich wieder begonnen, die Geschichte weiter zu schreiben.

Ich sehe dich die Wendeltreppe herunter kommen, Du erinnerst dich, unsere zweite gemeinsame Wohnung hatte ein Zimmer im Erdgeschoß mit einem Schaufenster, das innen ein Holztürchen hatte.

Manchmal überlegte ich, jeden Tag ein anderes Gedicht dort auszustellen.

Für Passanten, denen irgendein seltsamer Impuls sagt, das jetzt zu lesen.

Und was ich dann wohl schreiben würde.

Hallo Fremder

Ich bin dein heutiges Gedicht.

wir kennen uns nicht.

Weder unsere Stimme, noch unser Gesicht.

Und wenn Du zwei drei Schritte gehst

bin ich wieder fort

im Gegensatz zu Rilkes Panter

sitz ich hier ganz still

das heißt nicht, dass derselbe Schritt

das selbe Herz hinter Gitter

nicht auch hier wohnt oder anderes will.

Und auch die Tausend Stäbe, sind hier 

zwei längs an der Seite einer oben einer unten

macht zusammen vier

das heißt nicht, dass die Welt dadurch lebendiger würde

denn das Unsichtbare an Gittern, ist das einer Bürde

die in die Knie zwingt des Menschen Würde

Ach so, Du meinst, bei Rilke war es doch ein Tier

nein, war es nicht

es war die Sehnsucht nach Freiheit

wie bei allen hier.


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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (01.12.24, 11:37)
Stimmige Worte. LG
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