DEN STYX AUFWÄRTS ein weihnachtliches Hundegedicht von der transzendentalen und surrealen Art
Gedicht zum Thema Weihnachten
von hermann8332
DEN STYX
AUFWÄRTS
ein weihnachtliches Hundegedicht
von der transzendentalen
und surrealen Art
Alles ist so grau und schal
und so blödsinnig normal
daß man aus der Haut fahren
könnte
und es nimmt kein Ende ...
Nur du bist mein Sonnenschein
und bellst manchmal verrückt
was mich nicht entzückt
wenn du mir bellst
ins Ohr hinein
Nur du bist mein Lichtblick
und hellst auf mein Geschick
weil du so lieb und crazy bist
und mich vergessen läßt
den ganzen Mist
samt der Stupidität
die mir auf die Nerven geht
Alles wäre nur trüb und grau
wenn ich aus dem -Fenster schau
schal und blödsinnig normal
wenn ich dich nicht hätte
Ich gehe ein jede Wette:
Du denkst so wie ich
und dafür liebe ich dich
Leider ich nicht bellen kann:
doch höre meinen Bocksgesang
mit dem ich verfluche diese Welt
welche für gestört mich hält
Bin nicht blösinnig normal
bin zwar grau, doch nicht schal
und jaule auf oft wie ein Bock
voller Unmut und vor Wut
Alles ist so grau und schal
und so blödsinnig normal
daß man verrückt werden
könnte
gäbe es dich nicht
und schriebe ich nicht
so manches Gedicht
über die Öde und Tristesse
die mir aufreißt meine Fresse
so daß ich jaul und bell
wie du
langanhaltend
immerzu
meinen Protest kundgebe
darüber daß ich lebe
in dieser Dummfickgesellschaft
die einen verrückt macht
Ist es dir denn klar:
wir sind ein
soziopathisches Paar
geifernde Neurotiker
bissige Psychotiker
und 2 Misanthropen
mit insgesamt 6 Pfoten
die vergeblich toben
und zürnen all den Kötern
der mißratenen Caniden
und den geistigen Krüppeln
der unarischen Humanoiden:
unwertes Leben eben
Wir wollen uns nicht abgeben
mit diesem blöden Kroppzeug
und den drögen Massen
die wir so sehr hassen
Wir sind gekommen
auf den Hund
und auf den Mensch
in ihrer originären Form:
zwei Individuen
außerhalb der Norm
Wie kann man
Philanthrop sein
wenn der Mensch lebt
wie ein Stallschwein
und sich benimmt als
Homosau ?
Du stimmst mir zu
und bellst Wauwau
Mein lieber Cerberus
ich bin dein Charon
Wars immer schon …
Laß uns die faden Seelen
den Styx abwärts
hin zum Hades fahren
gegen einen Obolus,
den wir ihnen abverlangen
und den sie uns
widerstrebend geben
ein Salär
für ihr sinnloses Leben
Ihre Antipathie und ihre Kritik
tragen bei
zu unserem bescheidenen Glück
Ihr sturer Widerwillen
kann sogar paradoxerweise
unseren Mißmut stillen
Es ist ihre Dummheit
ihre Blödheit
warum man ihnen
nicht verzeiht
Es ist das Ressentiment
und die Gekränktheit
woran man schielende
Seelen erkennt
Es ist diese bornierte
Gutmenschlichkeit
und das Pharisäertum
was wir ihnen nehmen krumm
So, nun wißt ihr Bescheid …
… ihr Grauen und ihr Schalen
ihr Faden und ihr Stinknormalen …
Ihr Mischpoche,
Kreti und Pleti
Plebs und Crowd ,
die dümmlich aus der Wäsche
schaut …
Komm mein Hund gehen wir:
gegen den Strich:
A Rebours
sei das Panier !
Schreiten wir mit frohem Sinn
auf dem antiken Karstweg
als Bacchant
ins gelobte Land
der Dionysos anfleht
daß er ihm einschenkt
reinen Wein
zu den Sonnengärten hin
wo der heidnische Tempel steht
Machen wir den Anachoret !
Gehen wir zum Fluß
und ins Tal sodann
Spielen wir den Fährmann !
Verlangen wir den Obolus !
für all den Nonsense und
den Frust
den man uns hat angetan
auf daß sie zum Hades kommen
während wir am Berg uns sonnen
Laß uns den Styx aufwärts fahren
vorbei an Scylla und Charybdis
durch alle Stromschnellen
zurück zu den Quellen
obwohl wir alt sind
und hoch betagt
und uns
so manch Gebresten plagt
Mein lieber Argos aus Ithaka
du bist immer für mich da …
Sag an , was du dazu meinst …
Ich sehe du bellst nicht freudig
sondern du seufzt und weinst …
statt gelangweilt zu gähnen
Das mußt du doch nicht alles
ernst nehmen !
Diese endlosen Tiraden
über unsere Odyssee- Fahrten
Da ist ein olympischer Spalt
zwischen Gedanken und Taten
Selbst für Zeus ist er vorhanden
und exculpiert ihn mitunter
so daß er sündigt froh und munter
Es gibt nichts Schlechtes
es sei denn man tut es
Es gibt nichts Gutes
Es sei denn man tut es
Selbst wenn ich mir einbilde:
ich säße
als Weltenvernichter Schiwa
an der Startkonsole
einer interkontinentalen
Atomrakete …
oder ich wäre Mahatma Gandhi
Albert Schweizer und Mutter
Theresia in einer Person …
als alle drei
oder gar
und wenn schon
GOTTVATERHEILIGERGEIST
UNDSOHN
oder DERDAUNTEN
mit seinen Höllenhunden
Da ist jedes mal
weder Gutes noch Schlechtes
dabei :
sondern nur Fantastarei
Ps:
Verzeihung , da fehlt noch
der Weihnachtsbezug
sonst wäre alles nur Unfug
Es ist ein Ross entsprungen
aus einem Geistgehege ...
Bedarf es der Betreuung ?
Bedarf es der Pflege ?
Nun ist es frei ...
… so wie die Gedanken
an denen manche Rösser
gesunden oder erkranken
wie es uns die Psychiater
schon seit jeher sungen
Orignaltext :
Es ist ein Ros' entsprungen
aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen,
von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein 'bracht
mitten im kalten Winter,
wohl zu der halben Nacht.