Grenzenlos

Gedicht zum Thema Kinder/ Kindheit

von  Teo

Er ist erst acht, läuft seit April

Doch spricht noch nicht, er ist recht still

Er trägt noch Windeln und sehr stolz

Sind seine Eltern, ach, was soll’s!

 

So ist dann Toleranz sehr wichtig

Und Regeln sind gar null und nichtig

Es müssen Kinderaugen glänzen

Wie störend sind da Maß und Grenzen

 

Wenn er denn will, dann soll er dürfen

Dann darf er schreien, rotzen, schlürfen

Wie wichtig ist auch die Entfaltung

Des Kindes bei der Raumgestaltung

 

Er schnitzt Figuren in die Stühle

Statt Mutters Tadel, Glücksgefühle

Die Gabel steckt im Weichholzschrank

Entsafter machen Hamster krank

 

Wenn Vaters I-Phone Hitze spürt

Dann hat der Zwerg es kurz entführt

Ins Mikrowellenzwischenfach

Was ist der Kleine pfiffig, ach!

 

Der Erdbeersaft im Blu-ray Player

Bringt Filmgenuss nicht wirklich näher

Durch Nägel in dem Synthesizer

Klingt Iron Maiden schon viel leiser


Es scheint der Junge technisch fit

Sein Wunsch, mit neun die Windeln quitt

Die Eltern kommen früh in Pflege

So geht er seine eignen Wege

Die Welt ist voll von Wunderkindern

Die meinen Weltschmerz stetig lindern

Für mich ist jeder Mensch famos

Mit zwölf war ich die Windeln los!

 



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Kommentare zu diesem Text


 Regina (22.01.25, 07:35)
Das nannte man zu meiner Zeit antiautoritäre Erziehung, hier konsequent zu Ende gedacht.

 AchterZwerg (22.01.25, 07:41)
Mein Vater 'atte gar kein iPhone, Teo! Nur eine NSU-Max.
Andererseits bin ich bzgl:

Entsafter machen Hamster krank
ganz bei dir. Auch ich weiß halt, dass diese possierlichen Wesen den "Freitod" auf der Küchenreibe vorziehen.


Tierlieb grüßt
dein8er

 diestelzie (22.01.25, 12:39)
Mit zwölf war ich die Windeln los
vorerst, lieber Teo, vorerst...


Es grüßt ganz lieb
Die Krankenschwester ☀️

P.S.: Als nun fast 9fache Omi bin ich ja mehr fürs Geldbeutel öffnen zuständig. Und weißte was? Es macht megaviel Spaß 😃.

 klausKuckuck (22.01.25, 13:09)
Ich kann mich an eine Episode in der Straßenbahn erinnern, liegt sehr lange zurück: Überfüllte Bahn, ein 13/14jähriger wühlt sich durch die Menge und setzt sich johlend einer alten Dame auf den Schoß; der ältere Herr gegenüber mahnt Rücksicht an, der Teenager versetzt dem älteren Herrn eine Ohrfeige und tönt: «Ich darf das, ich bin antiautoritär erzogen!»
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