EIN EINSAMES
LEBEN
Ich gehe hinaus in die Natur
und fühle nur:
ich bin allein …
Ich ging ins stille Kämmerlein
und wußte ich würd dort
einsam sein
Auch im Lokal saß ich allein
als säße ich am Katzentisch
und saß dort stumm wie ein Fisch
in all der Redseligkeit
doch ich war nicht gesprächsbereit
Ging auch zu einem Straßenfest
um zu baden in der Masse
weil ich nun das Alleinsein hasse
Doch blieb ich trocken ganz und gar
und nur der Alkohol es war
der mir leistet Geselligkeit
wie er es schon tat die ganze Zeit
Ein Hund, dacht ich , macht mich
psychisch stabil ,seelisch gesund
und ich leb mit ihm im Verbund
als wärs ein Kamerad
Was er aber nicht tat,
denn er langweilte sich
und er verließ mich
und suchte das Weite
so daß ich weiterhin an
der Einsamkeit leide
Da wandte ich mich an Gott
und führte Zwiegespräche
mit ihm im Gebet
und hab ihn angefleht ...
Das waren Selbstgespräche
geprägt vom religiösen Irresein
und ich war nach wie vor
allein
Ich trat bei einem Verein
dem der einsamen Herzen
und wollte nicht mehr
einsam sein
Doch in diesem Verein da war
nichts Herzliches
sondern nur sehr viel
peinlich Schmerzliches,
das mich total abstieß
so daß ich den Verein verließ
Daheim,
nach zwei , drei Flaschen Wein
fiels mir ganz plötzlich ein:
ich stelle den Garderobenspiegel
dicht an meinen Tisch
und unterhalte mich
mit meinem Alter Ego
und wir sitzen zu zwein
gemütlich beim Wein
und prosten uns zu
und nennen uns Du …
und verstehen uns prächtig
Das machte ich allnächtlich
und ich lebte auf
und war wieder gut drauf
Und wurde ganz euphorisch
doch manisch bipolar
was dann mein Ende war
In tiefster Depression
beging ich Suizid
und schoß erst in der Spiegel
und mir dann ins Hirn
mit einem schweren Colt
Kaliber 45 Peacemaker
genannt
Und als ich dann
vor Petrus stand
da hieß es:
Selbstmörder
lassen wir nicht rein
Also blieb ich draußen
und blieb wie stets allein
einsam und verlassen
bis die Dämonen kamen
mit ihren Schakalnasen
die alles Morbide riechen
und Ausgestoßene kriegen
Sie nannten mich beim Namen
und flüsterten mir zu
Hallo du,
komm mit
wir lassen dich bei uns herein
und du wirst nie mehr
einsam sein
und nicht
verlassen und allein …
… dort wo die Feuer brannten
und wo mich alle kannten
und wo sie mich verstanden
weil man mir war zugetan
mir einem verstoßenen
und sehr einsamen Mann
Wo sie sich schlugen
und vertrugen
und wo sie
unmäßig zechten
und schmutzige Lieder
grölten
wo sie sich liebten
und sich haßten
wo sie sich freuten
und sich quälten