GEREIMTE VÖGELEIEN – nicht mit finken doch schrägen vögeln ebenso wie linken... (1)

Gedicht zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler




erst kürzlich eilte friedhelm zum psychiater
und hatte seinen 🐦 vogel mit dabei
der machte ihm im kopf total theater
ja legte hin und wieder gar ein ei

das wollte friedhelm aber nun verhindern:
der platz im oberstübchen wurde rar
man merkte sein’ verstand sich längst auch mindern
der eh schon nie der allergrößte war

der seelenklempner sah ihn an und sagte:
"!so meisen die behandele ich nicht
es gab mal wen der solche vögel jagte

doch zerrte ihn der tierschutz vor gericht -
sie sollten ihr’n mit meisenknödeln ködern
bevor sie noch am ende ganz verblödern!"...

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vor jahren haben flügelhornthologen
im vogelpark walsrode blank gezogen
auf islandponys kamen die geritten
mit wahnsinnswolf in den verschwitzten schritten -
das waren schräge vögel schon fürwahr
von denen keiner gut zu vögeln war...

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als die ornitho so logen
daß sich schier die balken bogen
kamen vögel angeflogen -
hitchcock seine war’n es nicht
und sie flogen ziemlich dicht
vor wem rum und seim gesicht
alles andere als schön
dichter als er’s je gesehn
teils im schnabel azaleen

darob war er sehr erschrocken
weil die sonst im neste hocken
um die zeit stets und gerüchten
wonach sie vom neste flüchten
nicht zu trauen ist im leben
doch es soll ja nister geben
die sogar in kästen nisten
und zur not in tristen kisten

viele fielen ihm da ein
dürften kaum längst alle sein
manche nisten gerne drinnen
so wie halt femi-nist-innen
jedenfalls es gibt dear mr.
wirklich jede menge nister
die sind sachen aus am brüten
davor muß man sich oft hüten...

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Walther von der Vogelweide
tat wohl Vögeln nichts zuleide
denn das Piepen von den Mätzen
zählt zu Erdens Schöpfungsschätzen
und geht kaum so auf die Ohren
wie wenn Menschen Löcher bohren
mit Maschinen lauten heute
was auch Walther wenig freute
lebte er in diesen Zeiten
voll erfüllt von Lärmigkeiten...

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wenn allmählich verstummen vogelstimmen
wenn die kontur'n der harzberge verschwimmen
im dämmerlicht ist dabei auch das grauen
des morgens wo wir hoffnungsfroh erschauen
wie eos rosenfingrig sich erhebt
und weithin alles abermals belebt...

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WENN ES GANZ KLAR PIEPT BEI WEM
IST EIN VOGEL DAS PROBLEM
WIE JA BEKANNTERWEISE
SEIT JE STETS EINE MEISE...
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wenn vögel zwitschern zwitschern sie sich keinen
doch einen vogel gab's der tat das wohl
und soff natürlich nun zwar nicht ganz reinen
allerdings genügend alkohol

um dadurch sein leben zu verlieren
statt von nur ein schlückchen zu probieren -
'hans huckebein' hieß der, war 'n böser rabe,
von dem ich einst bei busch gelesen habe...

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"wer auch von vögeln spricht in puncto liebe
liegt damit selten falsch denn ohne bliebe
zumindest so wie ich das sehe diese
eher ziemlich witzlos!" sprach denise...

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wer denn wollte vögeln je verwehren
sich an leck’ren saft’gen vogelbeeren
gütlich schön zu tun da selbst mit dresche
den verwehrern droht die eberesche...

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winter im anmarsch
zug der vögel gen süden
uraltes zeichen

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Zögerlicher Mai
Frau Sonne spart mit Strahlen
Doch Vögel zwitschern

Gartenzeit naht - dann zwitschern
Wir uns grillend auch einen

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„zu vögeln gut sind vogelfänger selten“ -
dies wort kann als geflügeltes glatt gelten...

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zwei vögel die begegnen sich
und das ist nicht verwunderlich
denn vögel gibt es groß und klein
unzählige in feld und hain
doch nicht nur dort -- bloß meistens weißt
alleine du wie einer heißt...
"bist du tier ein kormoran?"
 "nein ich bin ein höckerschwan!" --
"was bist du, verrat es mir,
denn nun selber für ein tier?" --
"ich, das ist längst sonnenklar,
bin der meister adebar:
klapper rum auf rad und wiese
bracht’ ein baby jüngst zur liese

die schon bald das nächste kriegt
ja ein storch wie ich der fliegt
quasi ständig im akkord
von dem ein’ zum andern ort!"...
nahbei hört der marabu
während seiner mittagsruh
ärgerlich der zwiesprach zu
und ruft "halt den schnabel du!"
auch der kakadu krächzt "krach!"
ach er wurde gleichfalls wach
durch den dialog der beiden
die jetzt voneinander scheiden
frohgemut und reich an wissen
wie sie sich benamen müssen!

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die dommel war am röhren daß es dröhnte
kein vogel der sich je daran gewöhnte
sie wollte dann auch noch ein rohr verlegen
doch könig drosselbart entschied "!VON WEGEN!"

die dommel ließ sich aber gar nichts sagen
sie neigte eh dazu etwas zu wagen
und hat trotzdem im see ein rohr verlegt
das dommelte entsetzlich aufgeregt

bis könig drosselbart das maul ihm stopfte
und überdies die dommel voll verklopfte
nun kehrte endlich wieder ruhe ein
obwohl die dommel fand das hundsgemein...

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alle vögel sind schon da
nur nicht der voll schräge
blieb zurück in afrika
für den flug zu träge
hat zum linken sich gesellt
dem das fliegen auch missfällt
beide bleiben lange fort
brüten dort was aus vor ort...

...UND GRAUSE "VÖGEL" DIE WIE MENSCH AUSSEHEN
MIT NICHTS ALS MACHT IM SINN UND IHR'N ERHALT
UND DIE DAFÜR AUCH ÜBER LEICHEN GEHEN
LÄSST NOT UND LEID VON MASSEN EISEKALT...

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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (09.03.25, 11:53)
Wow - was für ein langes Gedicht. Gefällt mir. LG Uwe

 harzgebirgler meinte dazu am 09.03.25 um 13:14:
:)   :)  :D :D freude! mit besten dankesgrüßen vom harzer
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