DING-LICHES IN REIMEN die kaum wie kartoffeln keimen... (3)

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler



a thing of beauty is a joy forever“ (john keats) -

an ugly thing therefore probably never...

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nie gab sich kant die kante weil er wusste
dass erst sein geist ein hühnchen rupfen musste
noch mit dem gegenstand und das gelang

nur durch stocknüchternen gedankengang -
der gipfelte zum schluss in einem satz
den pfiff fortan vom dach gar mancher spatz

Oberster Grundsatz aller synthetischen Urteile a priori:
“Die Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung überhaupt sind zugleich Bedingungen der Möglichkeit der Gegenstände der Erfahrung”


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die gegenwartsliteratur
war nie mein ding groß - ihrer spur
zu folgen wie hier manch gedicht
deucht unnötig mich aber nicht

wenngleich sie selten so weit führt
dass man des heil'gen herzschlag spürt
wie es bei hölderlin der fall
wo “aussicht” waltet überall...


Aussicht

Der off’ne Tag ist Menschen hell mit Bildern,
Wenn sich das Grün aus ebner Ferne zeiget,
Noch eh des Abends Licht zur Dämmerung sich neiget,
Und Schimmer sanft den Glanz des Tages mildern.
Oft scheint die Innerheit der Welt umwölkt, verschlossen,
Des Menschen Sinn von Zweifeln voll, verdrossen,
Die prächtige Natur erheitert seine Tage
Und ferne steht des Zweifels dunkle Frage.


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DER ASSAD IST PANISCH GEFLOHEN

WEIL MONSTERN SONST DINGE DROHEN

DIE SOLCH SATANSBRATEN

IHR'M HALBEN VOLK ANTATEN...


(8.12.24)


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die ganze flut an dingen
soll uns nur dahin bringen
nie je zu überlegen
warum auf welchen wegen
im großen wie im kleinen
sie reizend uns erscheinen

wir sollten schon bedenken
wie weit sie ab uns lenken
vom stillen ruf der sage
seit anbeginn der tage
die gier nach unterhalten
worin viel ängste walten

mag heut den schlund verhüllen
vom nichts den wir nie füllen
mit allem was wir machen
es bleibt gar froh im flachen
und reicht nicht in den grund
selbst bis zur letzten stund...

(2013)


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atemzug-apho


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die wichtigsten züge bedingen das leben
und lassen den brustkorb sich senken und heben...


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orakel von delphi


einst frugen gern die griechen ihr orakel
nach seiner sicht der dinge und das war
wenn es geschah ein ziemliches spektakel
anfänglich zudem einmal nur im jahr

mit ziegenopfer, nacktbad in ner quelle
von einer jungfrau die als sprachrohr galt
dabei war'n priester immerdar zur stelle -
die führten auch die jungfrau zu dem spalt
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der erde welchem dämpfe nett entstiegen
im tempel vorm altar der hestia
da konnte wer von rauschzustände kriegen

was mit der sprachrohr-jungfrau prompt geschah:
nur priester konnten ihr gebrabbel deuten
und gaben kund die “weissagung” den leuten...


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geplante obsoleszenz


die haltbarkeit sehr vieler dinge
wird künstlich reduziert
damit es die wirtschaft zu bringe
dass mensch mehr konsumiert:

was länge hält bringt wenig ein
drum sollen sollbruchstellen sein -
das geschäft muss sich schließlich lohnen
mit autos wie druckerpatronen...


https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz


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WELT NENNT SICH DAS GESAMT DER DINGE
DENEN ES WEIT BESSER GINGE
HÄTT’ DAS SCHICKSAL AUS SO AFFEN
NICHT DEN MENSCHEN EINST GESCHAFFEN
DER SICH WENN PROFIT WO LACHT
VOLL ZUM GELDGEIL’N AFFEN MACHT...


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dingen macht es echt vergnügen
gar nicht selten da zu liegen
wo wir selbst sie zwar beliessen
dennoch sind sie’s am geniessen

wenn verdrossen wir mit fluchen
die verlegten dinge suchen
denn vergesslichkeit allein
wird’s wohl schwerlich immer sein...


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river-kwai-marsch ODER aller guten dinge sind 3


ben geht durch den wald
ist noch ziemlich verschneit
und auch noch recht kalt
doch lenz kommt seine zeit
viel baum ist am bäumen
birgt manch altes nest
gefällte bäum säumen
den weg bar geäst
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 ein specht ist am hämmern an eines baums stamm
und ben nicht verlegen ben zückt seinen kamm
hat den river-kwai-marsch ad hoc intoniert *)
der specht hat gelauscht und ganz doll applaudiert
ruft ihm gar beim klatschen !da capo! laut zu
und gibt nach der dritten reprise erst ruh...
 
*) den pfiffen einst wirklich die spatzen vom dach
und menschen die pfiffen ihn gerne auch nach


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es wollte einst ein warzenschwein
echt unbedingt ein wildes sein
mit einem glänzend schwarzen
kittel statt eklen warzen

die taten ihm voll stinken
doch musst' sich das abschminken
nachdem es gott befragte
und dem sein leiden klagte

denn der sagte glatt „nein
du bleibst ein warzenschwein -
die schöpfung ist kein wunschkonzert
weil sie genau nach plan verfährt
kurzum bündig und knapp:
finde dich damit ab!“...


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niemals schmettert ein schmetterling
und wenn dann wär’ das echt ein ding
beziehungsweise mehr ein witz
hoch auf dem gelben wagen sitz...“
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schmettert auch nie - der affe laust’
sonst selbst max schmeling - gar ne faust
wem voll ans kinn und macht ihn platt
weil er seit je null fäuste hat...


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fürs schreiben unabdingbar sind geräte
weil ohne diese keiner jenes täte
und auch kaum könnte selbst wenn er es wollte
weshalb man sie durchaus lobpreisen sollte!...


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