Eine ko(s)mische Tragödie

Groteske

von  hehnerdreck

Und da geschah das Unfassbare: Uranus und Neptun, viert- und fünftgrößter Himmelskörper des Sonnensystems, schwebten langsam aufeinander zu. Mit einem kolossalen Knall und einem Schwall kosmischer Gase begannen sie, sich zu umkreisen. In einem Akt absurder Ekstase kopulierten sie schließlich vor den entsetzten Augen des Klerus. Der Himmel bebte, die Sterne schienen vor Lachen zu weinen.

Der Papst, der gerade eine Audienz bei seinem goldverzierten Thron abhielt, wurde Zeuge dieses interstellaren Skandals. Ohne zu zögern zog er seine päpstliche Mütze tief ins Gesicht und verkündete: „Ich exkommuniziere hiermit Uranus und Neptun sowie alle möglichen humane Lebewesen, die sich auf diesen sündhaften Planeten vermeintlich befinden könnten! Damit war die himmlische Ordnung für ihn wiederhergestellt – zumindest in seinem Kopf.

Sofort sprangen sämtliche Komiker mit Rang und Namen der Erde auf den Plan. Sie sahen die Dummheit des Papstes, gepaart mit überheblicher Anmaßung, als Geschenk des Himmels. Mit großem Gelächter machten sie daraus ein tägliches Programm: „Die göttliche Dummheit live aus dem Vatikan!“ Sie parodierten den Papst, sowie sämtliche heilige Rituale – eine groteske Mischung aus Spott und Überheblichkeit.

Doch die vatikanischen Inquisitoren waren nicht amüsiert. Mit finsteren Blicken drohten sie den Berufsspaßvögeln körperliche Gewalt durch die Schweizer Garde an. Die Scheiterhaufen wurden wieder aufgebaut. Das Feuer knisterte bereits, als immer mehr Planeten miteinander zu kopulieren begannen. Schließlich sah sich der Papst gezwungen, das gesamte Universum zu exkommunizieren. Daraufhin verfiel die Menschheit in hysterisches Gelächter, aus dem niemand mehr bis zu seinem Tod herauskam.


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