Etwas in mir trinkt nicht, um aufrichtig zu bereuen, und etwas in mir trinkt nicht um etwas geleistet zu haben. Etwas in mir trinkt eines Versprechens der Linderung wegen und etwas in mir trinkt, weil trinken mir nahesteht. Etwas trinkt mich derartig nebenher und immer als Feind, vorwurfsvoll und vorlaut, unschuldig … ich kann doch nichts dazu, und wenn doch, dann …
Natürlich die Geschichte ginge noch viel weiter, führte viel tiefer, oder hätte neue (verschobene) Argumente, die bereits jetzt, da sich die alten und geschilderten Gedanken entdeckt vorfinden, unter warme unbekannte Decken flüchten. Solch eine Fluchtseele ist mir etwas, das scheinbar alle Süchte im Allgemeinen verbindet. Als gäbe es etwas zu verstecken, und wenn es das gäbe, warum nun mit dem scheinbaren Freund der Rauschmittel? Komplizentum? Wollen sie mich? Will ich sie? Wollen sie ihn (den Komplizen)?
Überhaupt, wer hat das Fass aufgemacht, mich süchtig genannt und mir dies moralisch als Untugend eingepflanzt? Wer hat mich mental gestriezt und gespannt, meine sozialen und geistigen Tugenden freudig mit dem Gelage verbunden, während ich die Untugend mit mir herumschleppe? Und wem ist das alles egal, wer nennt es nicht beim Namen?
Jeder, absolut jeder, hat dazu etwas zu sagen und spannt bereits Bolzen aus Stolz und Vorurteil, aus Kümmern und Kummer, aus einem „Du gehörst mir!“ und einem „Hau doch ab!“. Vielleicht ist der vereitelte Untergang noch schlimmer, als der Schrecken eines solchen Wracks, das irgendwann schon gefunden werden will. Die Hilflosigkeit und das allgegenwärtige Verlieren, überträgt sich scheinbar wie ein Infekt auf jene, die wirklich helfen wollen, verbrennt deren Tugend gleichermaßen und zu guter Letzt, wünschten auch sie sich, unterbewusst, jenes Wrack am Betroffenen herbei, was nur dazu führt, dass dieser sich abgeneigt und in einem scheinbaren moralischen Recht (das er dringend bedürfe als moralischer Verlierer) abwendet. Bei so viel Verlust fragt sich: Wer hätte dabei nur gewonnen? Es bliebe wohl wieder einmal mehr die Aussicht auf Besserung, ein Versprechen, etwas das erspielt werden will.