Mitalles
Text zum Thema Erinnerung
von dubdidu
Mitgefühl (affektiv) = (mindestens) Mitfreude + Mittrauer + Mitwut + Mitangst + Mitekel + Mitüberraschung + Mitverachtung (universelle Grundemotionen)
Mitgefühl = (differenziert und erweitert) Mitärger + Mitaufgeregtheit + Mitneid + Mitarroganz + Miterhabenheit + Mitentrüstung + Mitliebe + Mithass + Mitgüte + Mitnervosität + Mitgrößenwahn + Mitgekränktheit + Mithoffnung + Mitekel + Mitneugierde + Mitausgeglichenheit + Mitgemütlichkeit + Mitzärtlichkeit + Mitverschlossenheit + Mitunsicherheit + Mitsicherheit + Mitentspanntheit + Miteifersucht + Mitverbitterung + Mitstress + Mitpanik + Mitverkrampftheit + Mittrotz + Mitstärke + Mitschwäche + Mitaggression + Mitverträglichkeit + Mitmut + Mitaufgeschlossenheit und so weiter.
Nicht zu vergessen:
Mitgefühl = Mitmitgefühl
Affektives Mitgefühl ist die unwillkürliche Übertragung von einem oder mehreren Menschen auf einen odere mehrere andere Menschen.
Kognitives Mitgefühl ist die korrekte Identifikation das Gefühls eines oder mehrerer anderer Menschen durch einen anderen Menschen, ohne dass sich dieses Gefühl in diesem Menschen reproduziert.
Soziales Mitgefühl ist die korrekte Identifizierung der Wirkung von im weitesten Sinne sozialen Dynamiken auf die einzelnen sozialen Akteure.
Achtung: Es handelt sich dabei nicht um ein behauptetes , bewusst präsentiertes, vielleicht sogar gespieltes Gefühl, sondern um die Gefühlsenergie, die aus einem Menschen heraustritt.
Menschen, bei denen alle drei Arten des Mitgefühls stark ausgeprägt sind, wird jemanden als traurig erkennen, auch wenn er breit grinst und Witze reißt, jemanden, der sich selbstsicher gibt als selbstunsicher usw. Deswegen sind besonders mitfühlende Menschen nicht unbedingt auch besonders angenehme Zeitgenossen. Wer seine Gefühle verbergen möchte, kann mitfühlende Menschen sogar als unangenehm und angsteinflößend wahrnehmen und sie bekämpfen. Insbesondere in Gruppen, die sich auf den Austausch von gefälschten Gefühle geeinigt haben, wird ein besonders mitfühlender Mensch als Eindringling und Aggressor empfunden, als zu tötender Überbringer unerwünschter Nachrichten.
Kinder, welche noch kein Geschick im Verbergen und Vorspielen von Gefühlen durch soziale Codes haben und solche Erwachsene, die authentischen Gefühlsausdruck über sozialen Status stellen, fühlen sich in Gegenwart besonders mitfühlender Menschen dahingegen geborgen.
Übrigens: Mitgefühl kann zwar mit moralischem Empfinden räsonieren, kann aber nicht mit Moral oder gar Moralisierung gleichgesetzt werden. Ein Mensch mit ausgeprägtem Mitgefühl mag es z.B. als emotional unerträglich empfinden, Gefühle wie Hass, Neid und Verachtung mitzufühlen (affektiv und/oder kognitiv) und sich deshalb von Menschen, die solche Gefühle regelmäßig, in großen Dosen und geballt von sich geben, fernhalten. Das heißt nicht, dass sie diese Menschen moralisch abwerten. Die Verwechslung von Mitgefühl und Moral kommt eher bei Menschen vor, die ein mittleres bis schwach ausgeprägtes Mitgefühl besitzen, sich dessen aber nicht bewusst sind. Ausgeprägtes Mitgefühl korreleriert mit der Fähigkeit zur Selbstreflexion.