Frieden

Groteske zum Thema Feigheit

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  Geschrieben und vergessen

Friedensgespräche zeigen: Krieg ist es,

doch Frieden will die Mitwelt ja von mir,

mir geht’s auch Krieg: ich habe Frieden schon.


Aus Güte, großen Zügen, Mitgefühl 

geb ich bei all dem Geben auch noch Frieden;

nicht einmal Demut mehr erwart ich kühl.


Ach, Frieden, Krieg dir, du dir selbst: mir Ruh,

das ist, was zählt, und Frieden ist Beziehung,

die obsolet, da ich mich nicht beziehen tu.



Anmerkung von Jack:

Alle wollen Frieden, aber keiner tut was dafür. Darum scheiss ich auf Frieden und will einfach Ruhe.

Denn: sie fordern Frieden, ohne die Voraussetzungen erfüllen zu wollen. Das bedeutet, dass sie den jeweils anderen für den Frieden verantwortlich machen: man selbst ist automatisch friedlich, und damit schon des Friedens würdig.

Fürderhin wird mit dem Ruf nach Frieden eine Beziehung erschlichen. Ich will aber keine Beziehung mit dir, lass mich in Ruhe!



Wenn jeder jeden in Ruhe lässt, ist kein Frieden nötig. Die Forderung nach Frieden impliziert bereits den Kriegszustand.

Nur noch ein weiterer Schritt, und es wird sogar Liebe gefordert, und bei Verweigerung sozialer Schwüle Lieblosigkeit vorgeworfen.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (18.06.25, 07:49)
Wenn jeder jeden in Ruhe lässt, ist kein Frieden nötig
Dem stimme ich vollmundig zu, obwohl ja so auch keine Liebe möglich ist.


Aber mit fortschreitendem Alter werden Rumliegen und Lesen ohnehin zur bevorzugten Vollzeitbeschäftigungen.

Oder?  8-)

 Jack meinte dazu am 18.06.25 um 08:09:
Weder Frieden noch Liebe kann geschuldet werden:


Frieden = gute Beziehung.

Liebe = exklusive gute Beziehung.


Wer das erpressen will, verletzt persönliche Grenzen.


Aber mit fortschreitendem Alter werden Rumliegen und Lesen ohnehin zur bevorzugten Vollzeitbeschäftigungen
Rumliegen durchaus, Lesen keineswegs.

 harzgebirgler (18.06.25, 10:09)
es reimt sich auf bezug
seit je auch lug und trug.

 Augustus (18.06.25, 12:23)
Frieden ist doch nur eine vorübergehende Kriegsunterbrechung. Nicht einen Tag „Frieden“ kennt die Welt seit menschenanbeginn. Durchgängig war in der Welt immer Krieg.

Kommentar geändert am 18.06.2025 um 12:24 Uhr

 Regina (18.06.25, 13:07)
Da bleibt die Frage: Wer oder was verhindert dieses In-Ruhe-lassen?
Futterneid, Landnahme, Machtgier, Angst oder...?

 Augustus antwortete darauf am 18.06.25 um 15:51:
Meine Vermutung: Dummheit, bösartige Intelligenz oder schlicht, es sind immer unverstandene Gefühle dafür verantwortlich. 
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