Meine Frau sprach nur selten und wenn sie mal was sagte waren es kurze Bemerkungen über das Wetter, die Nachbarn oder die Unglücksmeldungen aus der Wochenendzeitung
Heute aber überraschte sie mich mit einem längeren Monolog der kurz nach dem Frühstück quasi aus ihr heraussprudelte: siebenundzwanzig Vorschläge zur Lösung der Nahostkrise
Sie waren gar nicht schlecht und vor allem sinnvoller als sich gegenseitig in Schutt und Asche zu bomben ich machte ein paar Notizen und steckte den Zettel ein
Danach Abwasch und Aufräumen und eine Maschine Buntwäsche und binnen anderthalb Stunden waren sämtliche ihrer Ideen in der Laugenbrühe im Lavamat zur Unkenntlichkeit zerfasert
Als ich die gewaschene Kleidung in den Trockner legen wollte bemerkte ich das Unheil in Form feuchter Papierflusen und der Stimme meiner Mutter immer die Hosentaschen zu leeren
Fluchend und in Unterhosen ging ich zurück zu meiner Frau doch alles, was sie sagte war: zieh dir was an, es ist kalt! Die Lösung der Nahostkrise würde noch etwas warten müssen
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Fluchend und in Unterhosen, war das nicht einer der Vorschläge gewesen - so sollten die Herren Befehlsoberen ihren letzten Pressetermin haben, bevor man sie in die Wüste jagte..