… und irgendwie hat sich gar nichts verändert

Gedanke zum Thema Gedanken

von  volpe

15 Jahre sind vergangen und als ich wieder einmal über meinen digitalen Fußabdruck stolpere, stelle ich fest: irgendwie hat sich gar nichts verändert. Irgendwie fühlte ich mich nie anders.*

Viel ist passiert - ein Satz, der nur allzu häufig fällt. Doch dieses Jahr ist wirklich viel passiert. Wirklich...
Seit Jahren trete ich auf der Stelle, grabe mich dabei immer tiefer in den Boden und bin trotz des beklemmenden Gefühls zu feige, daraus hervor zu brechen. Gelegentlich wähle ich einen neuen Wärter, der mich bei meinem Ringen beobachtet und scheinbar unbeabsichtigt am Ausbruch hindert. Doch eigentlich ändert sich nie etwas.

Erst kürzlich bin ich mir wieder dessen bewusst geworden, dass ich - auf größere Entfernung - umgeben bin von Menschen, die mir jederzeit helfend zur Seite stünden, würde ich nur einmal die Hand hilfesuchend nach ihnen ausstrecken. Obwohl ich miserabel darin bin, mit Menschen regelmäßigen Kontakt zu halten, und mich selbst am allermeisten hasse, gibt es da draußen so viele wunderbare Menschen, denen ich scheinbar wichtig bin. Lustig, dass ich diesen Gedanken 15 Jahre zuvor in einer scheinbar komplett anderen Phase meines Lebens, schon einmal hatte. Aber irgendwie ist das schön.

Ganz bestimmt werde ich irgendwann eine diese Hände ergreifen, aus diesem Loch emporsteigen und wirklich leben.
Irgendwann.



Anmerkung von volpe:

*"Irgendwie fühlte ich mich nie anders" ist zufälligerweise auch eine Zeile aus dem Lied "Nicht wirklich glücklich" von der Band Karpatenhund

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