HAUPTWEG & NEBENWEGE

Sonett

von  ginTon

Worte zur Kunst: Abstraktionismus
HAUPTWEG & NEBENWEGE (Blankosonett)

bin ich gleich Haupt und quer daneben Straße
im Gipsabdruck der Linien, Streifen, die
sich wie ein Feld in die Gedanken graben
von abgeerntet bis zum ausgesät

ist hier ein Hauptweg unter vielen Wegen
der sich kristallklar seine Mitte bahnt
als hätten Main und Street das back together
vermutlich durchgezogen: Schwingung, Glück

erst sah ich dich & dann - mein Herz - dahinter
in einer Landschaft, die sich schlüssig formt
wie dieses Monument im Fruchtland: Quelle

sich Nahrung sucht und dann auf Stufen tritt
die einem Schlüssel gleich die Augen öffnen
um glücklich auszukosten: WIR SIND E I N S…



Anmerkung von ginTon:

*Text zum Bild:  Paul Klee HAUPTWEG & NEBENWEGE Museum Ludwig, Köln 

Anmerkung: Primär die letzte Zeile bezieht sich auf die Aussage von Paul Klee Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler. (Tagebücher 1898-1918), siehe:  hier. Des Weiteren geht das Gedicht auf das informationsverarbeitende Phänomen der Aufmerksamkeit ein,  siehe:  hier.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (16.08.25, 08:51)
Hi lieber Gin, 

"die einem Schlüssel gleich die Augen öffnen" 

Einfach GENIAL! 

Grüße von Franky 

 ginTon meinte dazu am 16.08.25 um 21:38:
der oder das Schlüsselmoment ist hier die Frage, ich tendiere zu der. freut mich wenn's gefällt Franky
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