MOONLIGHT

Sonett

von  ginTon

Worte zur Kunst: Symbolismus
MOONLIGHT (dt. Mondlicht, Blankosonett)

ich schreibe dich wund an die Faltendecke
der dunklen Nacht, die sich rau auf uns legt
zur corben Haut, wo der Tag sein Dazwischen
sinnbildlich schmilzt, wenn nicht ein ICH erzählt

wie deine Lippen den Mond leicht verzaubern
wenn du sie öffnest und gleich wieder schließt
um deinen Atem ins Hier einzutauchen
vom Mondlichtschatten zum See hin geweht

schon scheint die Weite fürs Licht ungebrochen
als leises Flüstern die Haut übertüncht
und in der Ferne, ein S c h r e i kleiner Vogel

von einem Zweig an dem Baum widerhallt
der sich erschüttert vorm Mondlicht verneigte
als es uns traf: Schwarzer Regen, der fiel…



Anmerkung von ginTon:

*Text zum Bild:  Félix Edouard Vallotton MOONLIGHT Musée d'Orsay, Paris

Während sich der Begriff »corben Haut« auf den nahezu gleichnamigen Roman Corbehaut von Félix Edouard Vallotton bezieht, geht der Begriff »Schwarzer Regen« auf den gleichnamigen japanischen Schwarzweißfilm von Masuji Ibuse ein, siehe:  hier. In diesem Zusammenhang kann der Film, wie auch das Gedicht, mit der Philosophie „Mono no aware“ in Verbindung gebracht werden, siehe:  hier.

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