J. J. J. Moncur (1724-1773)

Sage zum Thema Erinnerung

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  Lxiour

Das 1750 erschienene Hauptwerk des Geschichtsphilosophen ließe sich, wenn überhaupt, dann so idiosynkratisch wie „Wann kommt Ronald de Boer?“ übersetzen. Es beherrschte in jenem Jahr nicht nur den historischen Diskurs. Vor allem die Umkippthese (1613) wurde heiß diskutiert.


Naturhistorische, politische und soziale Phasen waren nie zuvor derart wissenschaftlich anspruchsvoll ausgearbeitet, und natürlich trug der Rückenwind der Moralischen Revolution zu einer Prädestinationsstimmung bei.


Der Geschichtsphilosoph sollte, was die Zukunft betraf, recht behalten. Der große Krieg (1780-1811) und das konservative 19. Jahrhundert wurden nicht nur vorausgesagt, sie wurden als historische Notwendigkeit auch erklärt, wobei die Kontingenzen sich, wie von ihm erwartet, aufhoben. 


Nichtkontingenz wurde immer wieder mit Determinismus verwechselt, wogegen sein Vorwurf auf die Verwechslung von Freiheit und Kontingenz zielte. Er gewann sowohl rhetorisch als auch faktisch-historisch.



Anmerkung von Jack:

Zur Idiosynkrasie des Titels (der für mich, Zhuang Jack, so heißt, damit ich verstehe, was gemeint ist, und in Wirklichkeit anders lautet):

Im ersten EM-Spiel von 2000 verbiss sich die niederländische Nationalmannschaft gegen Tschechien, und mit der zitierten Frage verlangte der Kommentator nach frischem Wind. Moncur sieht die größte Falle der Geschichte im Verbeißen in die (scheinbare) Notwendigkeit, und rügt die Furcht vor der Kontingenz, die mit der Freiheit (angeblich) einhergeht.

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