Zeitwende

Gedicht

von  niemand



Wer hat vor den Feldern

den Finger erhoben -

wer mahnte die Guten

es wäre so weit

um Abstand zu nehmen

von all ihren Roben


Es sei bald kein Wetter

um Schönheit zu loben

jetzt kommt der Moment

für das Sackleinen-Kleid


Lang durfte bei all diesen

Schönen ich schauen

wie Rapsgelb erstrahlte

wie Weizengold schmolz

Da glichen die Felder noch

kernigen Frauen

in Freiluft gewachsen

so üppig und stolz


Heut zählt ihre Schönheit

noch nicht mal ein Drittel

ihr Haupt ist geschoren

es naht eine Zeit

des Alltags samt Pflicht

in dem sackgrauen Kittel -

in mir keimt die Frage:

Wer hat sie gefreit?






Hinweis: Der Verfasser wünscht generell keine Kommentare von Isensee, Saira und Eigenlicht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Antagonist (23.09.25, 17:03)
Der Wohlstand der Bundesrepublik war zwangsläufig, liebe Irene, dem Krieg geschuldet - hoffen wir auf eine neue Zeit der bürgerlichen Vernunft.

 niemand meinte dazu am 25.09.25 um 11:17:
Kann man durchaus so interpretieren, Aron, obwohl das nicht meine
Gedanken beim Schreiben waren     ;)

Mit lieben Grüßen, Irene

 Moppel (23.09.25, 20:43)
wow, liebe Irene, Tiefgang und die Frage, an der Metapher des Herbstes, wie lange dürfen wir Schönheit genießen. Natürlichkeit.
Raus aus dem Sackleinen und rein in die orangene Bluse :D

Schöne Poesie. lG von M.

Kommentar geändert am 23.09.2025 um 20:46 Uhr

 niemand antwortete darauf am 25.09.25 um 11:19:
Dankeschön! liebe Monika. Freut mich, dass es Dir gefällt.
Für Sackleinen bin ich persönlich nicht so zu haben. Farben stehen mir näher  ;) 
Mit lieben Grüßen zurück, Irene

 plotzn (24.09.25, 07:59)
Klasse geschrieben, Irene!

Liebe Grüße
Stefan

 niemand schrieb daraufhin am 25.09.25 um 11:20:
Dankeschön! lieber Stefan, vor allem für die Korrektur    ;)
Mit lieben Grüßen zurück, Irene
Zur Zeit online: