Ganz genau

Text

von  Nanna

Ganz genau

Wir müssen alle schnell dorthin,
wo ich grad hergekommen bin
,
verkündet Max, der Schmetterling,
dem etwas an die Nieren ging.

Ab morgen Krieg! steht auf dem Schild;
der Kommandant brüllt laut: Das gilt!
Als alle schweigen, schaut er weg.
In jedem Herzen sitzt der Schreck.

Die Sonne sendet Pfeile fast;
man sieht, dass es auch ihr nicht passt.
Sie fragt Wen juckt denn da das Fell?
Soldaten kommen zum Appell.

Wir formen säuberlich und fein
mit unsern Flügeln das Wort
NEIN!,
sagt Max und flattert auf ins Blau.
Die Falter folgen ganz genau.

Ein großes NEIN! steht überm Land.
Der Kommandant schießt wutentbrannt.
Der Baum, den seine Kugel trifft,
formt auch das NEIN mit Blätterschrift.

Die Vögel stimmen alle ein.
Sogar die Mücken summen NEIN!
Und kein Soldat steht mehr Habacht.
Wer wird schon gerne umgebracht!

Der Kommandant, der schlechte Schütze,
knautscht vor Verzweiflung seine Mütze.
Er löscht sogar mit eigner Hand
das Schild, das er so nützlich fand.

Gewitter tobt sich plötzlich aus;
dann kommt die Sonne wieder raus,
die golden an den Himmel schreibt:
Ich wünsche mir, dass Frieden bleibt!
 



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (20.10.25, 07:17)
Anrührend und aufrüttelnd im Inhalt, finde ich.
Gerade auch im Bezug auf unsere "Kriegstüchtigkeit", die Wehrdienstdebatte oder das erneute Aufflammen des Gaza-Kriegs.

Liebe Grüße
der8e

 Fridolin (20.10.25, 07:17)
Ich sag's ja: von den Schmetterlingen kann man viel lernen ...
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