Flaute

Gedicht

von  Janna

Ein laues Lüftchen streifte eine Linde.
Die meinte, ohne mit dem Zweig zu zucken:
Was bist du für ein flauer Hauch! Die Winde,
die sonst hier brausten, brachten mich zum Rucken
und Rocken. Du haust mich nicht aus den Socken!

Der Wind blies seine Backen auf. Gelinde!
Gern hätt ich dir dein Blattkleid noch gelassen,
doch weißt du was? Ich pfeife drauf! Ich finde,
dein Wunsch soll in Erfüllung gehen! Massen
von Blättern lösten sich geschwind im Wind.

Jetzt stand der freche Baum als Nackedei
und musste warten bis zum nächsten Mai.






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Kommentare zu diesem Text


 franky (27.10.25, 08:47)
Hi liebe Janna, 

"Jetzt stand der freche Baum als Nackedei
und musste warten bis zum nächsten Mai."
 Ich warte auch auf den nächsten Mai! 
dann steh ich nicht mehr als Nackedei. 

Liebe Grüße von Franky 

 plotzn (27.10.25, 12:40)
Servus Janna,

ob sich die vorwitzige Linde ihre Lektion wohl bis zum nächsten Herbst merken wird?

Sehr schön finde ich das passende "Ich pfeife drauf!"

Liebe Grüße
Stefan

 Teo (27.10.25, 12:43)
Hi Janna,
Schön gemacht. 
Von wegen flau...
Es grüßt 
Teo
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