Der Kirchenmusikdirektor und seine Frau

Text zum Thema Kirche/ Klerus

von  Gabyi

Der Kirchenmusikdirektor unserer Kirchengemeinde leitete den Kirchenchor, in dem auch ich als Kind gesungen hatte. Gesungen wäre zuviel gesagt, denn ich bewegte nur die Lippen. Auf und ab. Er merkte es aber nicht, niemals nie nicht, überhaupt nicht. Er hätte sonst wohl etwas gesagt zu mir, davon ging ich aus. Ich “sang” gern im Chor mit meinen Schulkameradinnen zusammen, wirklich. Der wahre ursächliche Grund für meine “Abstinenz” war in einem Vorfall meiner frühen Kindheit begründet. Da geschah es, dass meine Volksschullehrerin Fräulein K. in der ersten Klasse zu mir gesagt hatte: “Gabi, du brummst!”. Das war für mich wie ein Todesurteil und ich beschloss fortan, nie mehr zu singen. Was ich auch (nicht) mehr tat.
Der Kirchenmusikdirektor, der mit Vornamen Immo hieß, ist längst gestorben, genau wie auch seine jüngere Frau. Die hatte für uns zu Weihnachten immer so hübsche und leckere Notenschlüssel aus Kuchenteig gebacken. Ich denke gern an sie zurück.


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Kommentare zu diesem Text


 Teo (27.10.25, 17:54)
Gefällt mir.
LG
Teo

 Gabyi meinte dazu am 27.10.25 um 18:02:
Danke :).
Auch fürs Empfehlen.

LG, Gabyi

Antwort geändert am 27.10.2025 um 19:25 Uhr

 Gabyi antwortete darauf am 27.10.25 um 19:27:
Danke auch an minimum für die Empfehlung :).

LG
Gabyi

 Hannes (27.10.25, 20:16)
Klar, menschlich, fein , warmherzig und sanft be- und geschrieben.
Schön.
Der Hannes
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