Wasserkreuz SpreeEck - (Berliner StattPläne)

Text zum Thema Stadt

von  Gabyi

Andreas wohnte jetzt am Wasserkreuz-SpreeEck in Berlin Charlottenburg. Seine Firma ist auch hier ansässig. Vorher hatte er am Viktoria-Luise-Platz in Schöneberk gewohnt mit Blick auf den Springbrunnen. Jetzt hatte er eine Aussicht auf den Landwehrkanal und die Spree, die gefiel ihm viel besser. Er hatte festgestellt, dass hier in Charlottenburg-Nord ganz andere Menschen lebten als in Schöneberg. Herzlicher, normaler und auch kränker, wie sie ihm erzählten und auch viel zutraulicher. Auf seinen Spaziergängen durch den Schlosspark und bei den Wegen zum Einkaufen von Lebensmitteln begegnete er häufig Personen, die ihm das Herz ausschütteten, von ihren Krankheiten berichteten, und es waren Menschen verschiedenen Alters. Sie hatten manchmal Hunde dabei und alles fand auch immer mit Wasserblick statt, den man nicht hoch genug einschätzen kann. Fast so wie im Urlaub, nur die Abgase störten manchmal bei ungünstigen Witterungsverhältnissen. Andreas hatte in einer Berliner Zeitung einen Artikel über einen jungen KI-Gründer in Mitte gelesen, der gern in den Gipsdreieck-Park ging. Andreas kannte nur den Gleisdreieck-Park und die Gipsstraße und er begann zu recherchieren. Der junge Gründer wurde ihm zu sehr gehyped, weil er mit Steve Jobs von APPLE verglichen wurde und einen Berg an Risikokapital von irgendwelchen unbekannten Investoren bekommen hatte. Andreas hatte selber eine Softwarehütte und er war ähnlich jung gewesen, als er damals die Firma gegründet hatte. Aber Risikokapital zahlte ihm damals keiner. Seine Geschäftsidee war eine Lean-Software gewesen und diese Idee wurde sofort von einer namhaften Software-Firma kopiert. Er hatte damals gelernt: In Deutschland gründet man besser keine Firma, auch wegen der überbordenden Bürokratie. Jetzt hatte er einen Softwarebetrieb als Einzelkämpfer, weil sein Kompagnion sich von einem Kunden hatte abwerben lassen. Am Spreekreuz befand sich der Berieb immerhin inzwischen. Das ist der Zusammenfluss von Landwehrkanal, Spree und Charlottenburger Verbindungskanal. Manchmal geht er tagsüber vor die Tür, um frische Luft zu atmen, das resettet das Gehirn, denn viel nachzudenken ist bei ihm an der Tagesordnung. Und die Stelle, wo die drei Wasserstraßen zusammenfließen, ist auch der Ort, an dem sich früher einmal der Berliner Müllhafen befand.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online: