Kastanienmännchen

Text

von  Gabyi

Die Kastanienmännchen haben ausgedient. Berlin will zwar jede Menge neue Bäume pflanzen, aber Kastanien gehören nicht dazu. Sind wohl zu arbeitsintensiv und pflegenedürftig. Im Herbst die Blätter einzusammeln und über die Kastanien zu stolpern oder sie aufzuheben, ist wohl zu viel verlangt. Die Miniermotten tun ihr übriges. Bye, bye Kastanienbaum, war schön mit dir.


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Kommentare zu diesem Text


 AndreasG (05.11.25, 21:32)
Hallo Gabyi.
Etwas komplexer ist es schon, auch wenn natürlich auch die Stadtbepflanzung Moden unterworfen ist.
Das Bakterium Pseudomonas syringae pv. aesculi schädigt Rosskastanien so, dass Pilze und andere "Schädlinge" so manches Kastanienleben beenden konnten. Zuvor wurden die Bäume oft durch den Befall der Rosskastanienminiermotte geschwächt. Miniermotten anderer Arten richten auch bei anderen Baumarten (Eichen etwa) entsprechende Schäden an.
Ein Problem ist sicherlich die Beliebtheit von Alleen mit gleichen Bäumen, in gewisser Weise eine Form von Monokultur. Dazu kommen: Versieglung des Bodens in Städten, Wassermangel durch anhaltende Trockenheit im Sommer, Beschädigungen der Rinde durch Unfälle, Vandalismus oder Unverständnis (oder Blödheit), falscher Baumschnitt (fehlende Fachkräfte) oder ähnliche Schmankerl.
Für die meisten Grünflächenämter zählt die Rosskastanie nicht zu den Bäumen, die gut mit dem Klimawandel umgehen kann. Momentan wird noch experimentiert mit Amberbäumen, Ginkgo, Baumhasel und Co. Mal sehen, welcher Baum das Rennen machen wird ... natürlich wieder als Alleenbaum in Monokultur ...
lg Andreas

 Gabyi meinte dazu am 06.11.25 um 10:51:
Auf meinem Balkon steht eine Kastanie, die wächst und gedeiht. Mein Sohn hatte einmal eine Kastanie auf der Straße aufgehoben. Der kleine Baum wird demnächst in den Spreewald ausgewildert *schluchz*.
Danke an lugarex fürs Empfehlen :).

LG, Gabyi
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