Sag mir nicht, wer ich bin

Text

von  Alex


Als ich im Knast war,

habe ich mich freier gefühlt

als in meiner eigenen Kindheit.


Dort konnte ich atmen,

ohne Angst, dass ich jedes Mal geschlagen werde,

wenn mein Atem zu laut ist.


Dort konnte ich existieren,

ohne zu fürchten, dass ich umgebracht werde,

wenn ich „Nein“ sage.


Als Kind hab ich gelernt, leise zu sein,

weil laut sein gefährlich war.


Jeden einzelnen Tag hab ich gelernt, mich zu verstecken,

weil ich sonst kaputtgemacht werde.


Ich bin das, was übrig blieb,

nachdem ich die Brücken verbrannt habe

zu dem Land, in dem man mich brechen wollte.


Ich bin ich.


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Kommentare zu diesem Text


 Wastl (07.11.25, 14:29)
Lies Dir die Geschichte von Aileen Wuornos einmal gründlich durch. Dann siehst Du, wie der Staat mit Menschen umgeht, die durch ständige Vergewaltigungen und brutale Misshandlungen durch ihren Vater und später durch Männer nahezu vollkommen seelisch und geistig zerstört wurden. Sie lassen sie zudem auch noch mit staatlicher Gewalt durch eine Giftspritze töten.

Gruß

Wastl

Kommentar geändert am 07.11.2025 um 14:48 Uhr
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