Vincent van Gogh, Porträt des Dr. Gachet
(Erste Version) 1890
van gogh, der im maljahr selbstmord beging
und zeitlebens von seinem bruder abhing
- von ihm unterstützt ja immer
sonst hätt' er maler sein könn' nimmer * -
malte zwar wohl doktor gachet
doch sah's mehr an als selbstportrait...
göring hatte einst das bild
war auf kunst ja quasi wild
(ließ sie rauben überall
zierte damit 'carinhall')
es alsbald aber verkloppt -
später hat sein preis getoppt
viel an bild bis heute gar
doch sein verbleib ist unklar...
Als „Porträt des Dr. Gachet“ werden zwei Gemälde von Vincent van Gogh benannt, die er 1890, wenige Wochen vor seinem Suizid, gemalt hat. Sie zeigen den Arzt Paul-Ferdinand Gachet in Auvers-sur-Oise bei Paris. Van Gogh selbst konnte sie zu Lebzeiten nicht verkaufen
Nach dem Tod des Malers kam die erste Version des Bildes in den Besitz seines Bruders, Theo van Gogh. Dessen Witwe verkaufte es später für 300 Francs an eine dänische Sammlerin. Im Winter 1910/11 war es Bestandteil von Roger Frys Ausstellung Manet and the Post-Impressionists in den Grafton Galleries, London. 1912 konnte der Museumsdirektor Georg Swarzenski das Gemälde mit finanzieller Hilfe des Ratsherrn Viktor Mössinger für das Frankfurter Städel erwerben. 1937 wurde das Bild durch Nationalsozialisten als von ihnen so genannte „entartete Kunst“ beschlagnahmt. Das Bild gelangte anschließend in die Sammlung von Hermann Göring, der es zusammen mit van Goghs Garten von Daubigny und einer Brückenlandschaft Paul Cézannes für eine halbe Million Reichsmark an den Amsterdamer Bankier Franz Koenigs verkaufte.
Noch vor dem Zweiten Weltkrieg kam das Gemälde in den Besitz des deutsch-amerikanischen Sammlers Siegfried Kramarsky, dessen Erben es am 15. Mai 1990 im New Yorker Auktionshaus Christie’s versteigern ließen. Als Käufer trat der japanische Unternehmer Saitō Ryōei auf, der 82,5 Millionen Dollar für das Gemälde bezahlte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_teuersten_Gemälde
Seitdem wurde das Bild nie wieder öffentlich gezeigt. Nachdem der 1996 verstorbene Saitō, Ehrenpräsident des japanischen Papierkonzerns Daishowa, das Bild erworben hatte, soll er gesagt haben: „Legt das Bild in meinen Sarg, wenn ich sterbe.“ Im Zuge der BAWAG-Affäre um den österreichischen Investmentbanker Wolfgang Flöttl wurde bekannt, dass dieser das Bild 1997 nach dem Tod Saitōs erworben, jedoch bereits 1998 weiterverkauft hatte. Der Käufer und damit auch der aktuelle Zustand und Ort des Bildes sind nicht bekannt.
* Vincent van Gogh wurde von seinem Bruder Theo während seines gesamten Lebens finanziell und emotional unterstützt. Theo, ein Kunsthändler, versorgte Vincent mit Nahrung, Unterkunft und Geld und ermutigte ihn künstlerisch. Auch wenn die Beziehung von Höhen und Tiefen geprägt war, war Theos Unterstützung für Vincents Leben und Werk entscheidend.