neid ist ein rand, der sich in die haut schreibt
ein dünnes schneiden zwischen haben und sehen
ein flackern, kaum hörbar, ein umblättern im innern
er wächst im seitenblick, wo stimmen knistern
und etwas in dir leise sagt: dort drüben glänzt es mehr
doch es ist nur licht, das zufällig fällt
neid ist ein tier, das im eigenen schatten trinkt
eins, das man füttert, ohne es zu merken
ein gedanke, der sich wie ein fehler in der textur verhakt
und dennoch, wenn man ihm nahe kommt
löst er sich manchmal auf
zu einer frage, die atmet:
was fehlt dir wirklich
und wem gehörst du,
wenn du dich vergleichst?