Wenn das letzte Lied verklingt

Gedicht zum Thema Trauer/Traurigkeit

von  AnneSeltmann



Wenn das letzte Lied verklingt,
fallen Worte wie Blätter,
leicht, ohne Gewicht,
im Wind verwehend wie verlorene Träume.

Der Klang zerbricht in vielen Teilen,
zerfließt in Wolken aus Schweigen,
und nichts sagt mehr,
was gestern noch war.

Die Stille schleicht durch Räume,
setzt sich leise auf Fensterbänke,
flüstert Geschichten,
die keiner mehr hören will.

Ein Atem zieht durch leere Gassen,
langsam, schwer, fast vergesslich,
trägt Spuren von Melodien,
die niemand mehr summt.

Und irgendwo dazwischen
bleibt ein Funke verborgen,
ein letztes Flackern,
das auf den Moment wartet,
um ganz zu erlöschen.

So stehen wir da,
zwischen Klang und Stille,
halten den Atem an,
warten auf das Schweigen,
das uns ganz umfängt.



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