Thermodynamisch

Sonett zum Thema Natur

von  Walther

Thermodynamisch

Ich rufe mich zur Ordnung, weil da keine ist.
Der Kluge weiß, dass Chaos unser Leben treibt und macht,
Sitzt breit in seinem Lehnstuhl, hört zu, schaut zu, lacht
Und schlägt sein Buch auf, blättert darin – und genießt.

Die Ordnung sei das halbe Leben, las ich einst:
Von einer zweiten Hälfte stand da leider nichts.
Der Kluge liest und lernt im Strahlraum seines Lichts
Und sagt leicht in das leere Zimmer: „Wie du meinst.“

Ich höre diese Worte, kann sie nicht verstehen:
Ich habe keine Meinung. Das ist mein Problem.
Mit Ordnung suche ich, das Chaos anzugehen;

Der Kluge sitzt im Sessel und sinniert bequem.
Ich kann es wenden, stürzen, schütteln oder drehen:
Das blöde Chaos ist und bleibt im Theorem.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram