Einsamer Hirte

Erlebnisgedicht zum Thema Einsamkeit

von  Füllertintentanz

Du trägst des Zweifels Hirtenstock
in deinen schwachen Händen.
Und pfostest den Gewohnheitspflock
gar tief in deinen Herzeisblock,
um alles abzuwenden,
was deiner Seele Fröste taut
und deinem Fühlen Brücken baut,
doch Alltagsschnee kann blenden.


Du hütest deine Einsamkeit.
Wie andre ihre Schätze.
Und häufst aus Feigheit einen Wall
trotzt so der Freude Widerhall.
Verfängst dich in dem Netze,
dass deine scheue Zunge schweigt,
und wortlos immer mehr verzweigt,
zur Gruft der stummen Sätze.


Doch nicht nur Worte ruhen dort
Verscharrt liegt auch dein Heute.
Denn schmerzgetaktet rinnt dein Blut
durch deiner Tage Tränenflut.
Bist oft des Jammerns Beute.
So werfe deine Pflöcke fort,
verlass den düstren Grabesort.
Verscheuch des Kaltsinns Meute.


Beschütz was sich zu schützen lohnt.
Nur du kannst dich entkeilen.
Denn viel zu lang hast du geflickt,
die Isolanz  die dich erstickt.
So höre auf zu weilen,
im Zwiespalt der dich karg bewohnt
und lebensfern dein Sein bethront.
Du musst nach Außen eilen.

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Kommentare zu diesem Text


 Prinky (07.08.05)
Wunderbar!!!
Weiß `gar nicht, warum ich es immer sein muß? Auch dieser Text hat es in sich. Mach voran...Ich will mir endlich ein Buch von dir kaufen!!
Entweder sind wir von gestern und uninteressant, oder aber...Wer weiß?
Jedenfalls haben deine Gedichte viel mehr Resonanz verdient. Ich verbeuge mich in Ehrfurcht vor deinen Werken.
Prinky
(Kommentar korrigiert am 08.08.2005)

 AndreasG meinte dazu am 08.08.05:
Wahre Worte, Prinky.

 AndreasG (08.08.05)
Hallo Füller.
Dieser Kommentar ist nur für die Statistik. *g*
Natürlich gefällt mir das Gedicht. Wieder einmal.
Gruß, Andreas

 Füllertintentanz antwortete darauf am 08.08.05:
Hallo Andreas,

Was das Eingehen von Kommentaren angeht, so gebe ich dir abolut recht. Doch mir fehlt wirklich die Zeit. Ich lebe in einem Haushalt mit vier Kindern und bin fast rund um die Uhr im Einsatz. Wenn ich dann wirklich mal fünf Minuten Zeit habe, so verbringe ich sie mit Schreiben. Ich investiere wirklich fast jede freie Minute in meine Texte. Es ist wie eine Sucht. Ich fühle mich regelreicht unbefriedigt, wenn ich mal einen Tag nichts geschrieben habe.
Daher bitte ich wirklich um etwas Nachsehen.
Ich lese alle Kommentare und freue mich über jeden, der mit meinen Texten atwas anzufangen weiß.

Sei herzlich gegrüßt, Sandra
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