»Hommage à John Cage« (1912-1992)

Gedicht zum Thema Musik

von  Vaga

~

In Erwartung der Gegenwart schwindet meine Eloquenz.

Bin still und wach.
Ganz jungfräulich Empfängnis.
Umhüllung füllt mich.
Ein Ton
ein Same schwingt in mir.

Begattet schon im Raum
das hölzerne Gefäß
in klösterlichem Schweigen

Geschwister sind das Seil
der Stahl
die Mauern
der Schein aus Sonn und Nacht

nicht Noten fließen
nur die reine Zeit im Klang

langsam
nicht weh
wird die Geburt Jahrhunderte mich überdauern.

~


Anmerkung von Vaga:

Das Orgelwerk »Organ2/ASLSP« (As SLow(ly) and Soft(ly) as Possible) wird seit 2001 in Halberstadt in der St.-Burchadi-Kirche aufgeführt; es dauert bis zum 4. September 2640.

"Die Musik, mit der ich mich beschäftige, muß nicht unbedingt Musik genannt werden. In ihr gibt es nichts, woran man sich erinnern soll. Keine Themen, nur Aktivität von Ton und Stille." John Cage

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Kommentare zu diesem Text

alex (30)
(18.11.05)
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 Vaga meinte dazu am 18.11.05:
Wenn du einmal hinfährst - irgendwann - vielleicht verstehst du erst dann meine Worte. Du hast Recht - zu "speziell" hab' ich mich ausgedrückt, mich in meiner Erinnerung noch einmal hineinversetzt in meinen Besuch dort - und geschrieben, was ich empfand. Danke für deinen Kommentar und die Empfehlung. LG Vaga.
eldude (29)
(18.11.05)
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 Vaga antwortete darauf am 18.11.05:
As slowly and softly as possible danke ich dir.
DerSteinchenwerfer (44)
(19.11.05)
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 Vaga schrieb daraufhin am 20.11.05:
Das "Werk" begann mit einer anderthalbjährigen Pause . Einen Organisten gibt es nicht. Es gibt ein Gebläse, eine "kleine" Orgel für die bisher erzeugten Töne und Gewichte, die die Töne halten. Die Orgel selbst "wächst" mit den Tönen. Sie wird erst zu Beginn des letzten Tones fertiggestellt sein. Infos dazu gibt's zur Genüge im "Netz". Und auch über die "heißen" Diskussionen, die dieses Projekt umgeben. LG und Dank für deinen Kommentar - Vaga.
Immergrün (53)
(07.03.06)
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 Vaga äußerte darauf am 07.03.06:
Danke, dass du mein Gedicht beachtetest u. lG.
Zeitkratzer (22)
(25.08.06)
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 Vaga ergänzte dazu am 26.08.06:
Du siehst es richtig. Ich streife die Dinge um mich herum. Streifen ist mit Berührung gleich zu setzen. Und Berührung ist etwas sehr Subjektives. Dass ich das Projekt nicht kommentieren wollte mit meinem Gedicht ist offen sichtbar, ich wollte mein "Berührtsein" niederschreiben. Ich war, als ich dort war, allein in dem Raum. Niemand außer mir, verstehst du. Kein Gewimmel von Menschen um mich herum, die ebenfalls "streiften". Ich konnte in mich hinein horchen, konnte um mich herum horchen, mich von mir los lösen und trotzdem meine Empfindungen in einen "Kasten" sperren. Ich ließ mir selbst freien Lauf in meinen Gedanken. Ob es schwer ist, zu Cages Werken Gedichte zu schreiben und ob man das generell so sagen kann, weiß ich nicht. Ich schrieb nieder, was sein Werk in mir löste, was es auslöste in mir. In vollem Respekt vor dem, was sein Werk bedeutet. Danke, dass du hier warst und dokumentiert hast, was du beim Lesen dachtest. Liebe Grüße dir - Vaga.
Zeitkratzer (22) meinte dazu am 26.08.06:
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 Vaga meinte dazu am 26.08.06:
Danke für den Link. "everything we do is music" oder so ähnlich
mannemvorne (51)
(11.06.09)
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 Vaga meinte dazu am 11.06.09:
Du bist der LockMotivführer eines eigenwilligen Schriftzuges .
mannemvorne (51) meinte dazu am 12.06.09:
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