reimereien zu SANG & KLANG (7) ---die tiere trau'n ihr'n ohren nicht / der könig hört 'musik'...

Gedicht zum Thema Musik

von  harzgebirgler




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die tiere trau’n ihr’n ohren nicht :
der könig hört "musik"
sogar der clown verzieht’s gesicht -
ist auch kein schrägtonfreak!

denn was da aus der truhe tönt
klingt schräg nicht nur nein schief
dass sich ein ohr daran gewöhnt
bezweifelt jeder tief

der selbst nur ein paar töne hört
"baeila! baeila!"
das spielwerk ist echt schwer gestört
dumm steht der könig da!

was nun "baeila" heissen soll
weiss sowieso kein schwein
manch wer fänd "balalaika" toll
doch dürft’s hier wunschtraum sein...


*



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den 'walzerkönig' johann strauß
(sohn) sticht in walzern keiner aus
beneidet einstmals gar von brahms
und auch den verdi überkams

ihn zu verehren als genial
selbst kanzler bismarck sagte mal:
'so segensreich wie der regiert
hätt' ich nie widerwort riskiert!' –

ja strauß' walzer sind so beschwingt
daß jeder schier zum schweben bringt
- was ihm aus dem effeff gelingt -
wohl jeden noch wenn er erklingt ...


*

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"kleine äffchen" "marsch der diebe" "essstäbchen" "koteletts"
ja selbst "schokoladenkanne" : wer zum teufel hätt’s
je gedacht dass das mit flöhen was zu schaffen hat
doch woanders heisst der "flohwalzer" so in der tat
und sogar "prinzessin zweibein" wird das stück genannt
das einst weiss der teufel wer für das klavier erfand...


*



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schostakowitsch schostakowitsch
hat jazz-suiten geschrieben
von denen ist ein walzer mir
im ohr hängen geblieben
und zwar der „walzer nr. 2“ -

ein echter ohrwurm und dabei
ist kaum bekannt daß er ihn schrieb
der es meist schwer sinfonisch 'trieb'
kommt auch nicht so beschwingt daher
was zur stalinzeit kein wunder...

https://www.youtube.com/watch?v=7UIHl0oJEpg


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als mozart ’don giovanni’ schrieb
sprach er zu frau constanze "gib
mir doch mal die weinkaraffe
weil ich sonst den schluß nicht schaffe!"
und sie tat wie ihr geheissen
ehe noch die stricke reissen...


*


mozart schrieb auch "bäsle-briefe" -
ganz besonders geistestiefe
sind das nun wohl eben nicht
doch beseh’n im rechten licht

strotzen sie vor lust und leben
und er war des safts der reben
weil aller verklemmung feind
überdies ein grosser freund...


*


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Antonio Salieri


salieri, heißt es oft, war mozarts neider
denn dieser komponierte ja mit links
die allertollsten sachen und starb leider
schon mitte dreißig ziemlich jung – so ging's
 
salieri nicht, der wurde weitaus älter
und starb einst erst mit fünfundsiebzig jahr'n
musikgeschichtlich zwar mehr ein halbwelter-
gewicht doch daß die zwei gar feind sich war'n

gehört wohl eher ins reich der legenden
salieri schätzte mozart immer sehr
tat dessen werken gerne beifall spenden -
 
vergiftet soll er haben ihn: ne mär!
hat auf dem sterbebett ja noch geschworen:
aus reiner bosheit wär's gerücht geboren!...


*


mozarts berühmter „türkischer marsch“
ist ja für klavier -
manchen türken muß man den aber
blasen scheinet mir!


**

in teplitz war der dichterfürst am kuren
einst wie herr ludwig van zur gleichen zeit
des schaffen in der welt ja auch schon spuren
hinterließ durchaus und gern bereit

ist goethe für ein treffen drum gewesen
mit beethoven der ihn hoch respektiert'
hat “egmont” voll begeisterung gelesen
nicht nur nein selbst musik zu komponiert

das treffen kam zustande und die beiden
verstanden sich dem anschein nach ganz gut
doch goethe konnte konkurrenz kaum leiden

weil ein genie sich schwer mit einem tut
der untern scheffel stellt sein licht mitnichten
um zu gefall'n dem eitlen fürst im dichten...

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https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Beethoven_and_Goethe_1812.jpg


*


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hier sieht man wagner mal beim dirigieren

im schattenriss – er liebte sinfonien

von beethoven und tat den taktstock führen

stets auswendig, was einst kokett erschien


doch hatte so im auge das orchester

und führt' es auch durch blick und mienenspiel

zudem war seine gestik stets von bester

prägnanz – dies alles diente nur dem ziel


die musiker und hörer mitzureissen

was ihm ganz fraglos jederzeit gelang

'pultlöwen' würde man ihn heute heissen


den grossen komponisten dessen drang

schauspiel musik und dichtung zu vereinen

gesamtkunstwerke schuf die zeitlos scheinen...


*


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was macht „der ochse auf dem dach“? * -
ich seh' vielleicht mal für euch nach
sag' aber schon: ganz schönen krach
wirklich schönen
dank so tönen
an die kann man sich gewöhnen
manchmal schräg und dissonant
und sonst von ochsen unbekannt

es sei denn daß ein komponist
der unsereiner selten ist
doch herr milhaud einst einer war
dem rindvieh quasi wunderbar
dazu verhilft mit seiner kunst
die durchaus wert auch deiner gunst -
hör' dir die 'fantasie' mal an
weil man musik schlecht lesen kann...

* Darius Milhaud, Le bœuf sur le toit
https://www.youtube.com/watch?v=Lcx_H_UIOL0


*



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Niccolò Paganini


wenn einst der „teufelsgeiger“ geige spielte

dann hielt das publikum den atem an
weil er effekte durch sein spiel erzielte
an die reicht wohl bis heute keine/r ran

zu lebzeiten bereits eine legende
 dank virtuosität, die beispiellos
nahm er nur beste geigen in die hände:
die zahl, die er besaß, war ziemlich groß

sieben von stradivari schon alleine
und vier von guarneri, gleichfalls toll,
zwei geigen von amati war'n auch seine

zum klingen bracht' er alle wundervoll -
hat überdies viel stücke selbst geschrieben
die geiger nach wie vor zu spielen lieben...


https://de.wikipedia.org/wiki/Niccolò_Paganini



*


DIE MARSEILLAISE oder EIN MARSCH FÜR MARSCHALL LUCKNER


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Manch einer denkt er hört nicht recht -
das was er hört klingt zwar nicht schlecht
ist ihm bekannt auch lange schon:
Doch der Franzosenhymne Ton
mittags in Cham am Regen-Fluss
marktplätzlich selbst bei Regenguss
als Glockenspiel tagaus tagein
was mag des Rätsels Lösung sein
der Marseillaiser Bimmelei -
Besatzungszeit ist doch vorbei!
Ward Cham erneut gar okkupiert
so heimlich daß es keiner spürt?!
Der Sinn erschließt sich nicht direkt -
Mensch fragt sich was dahintersteckt
Mensch fragt forsch nach und Mensch erfährt:

Ein Sohn der Stadt ward einst geehrt
auch straßburgischer Gouverneur
und hochberühmter Militär
des Name Marschall Luckner ist
mit diesem Lied vom Komponist
Marschall von Frankreich war der Graf
den später glatt das Fallbeil traf
weil er auf Rentenzahlung drang
denn die verweigert’ man ihm lang
dem Kommandeur der Rheinarmee -
das tat dem Ehrgefühle weh
und war von Frankreich auch nicht schee
(...sein Urenkel fuhr dann zur See
und kam als "Seeteufel" im Land
zu Ruhm und wurde weltbekannt...)!


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