Die Malerin mit dem Davidstern oder Ende des Wartens

Legende zum Thema Befreiung

von  rela

Komm doch zum Essen Liebes, rief Jason mit bittender Stimme. Lilly lächelte und stellte
den Pinsel ins Glas. Sie freute sich auf den hübsch gedeckten Esstisch mit stimmungsvollen
Kerzen geschmückt. Jason überraschte Lilly oft mit einem liebevoll zubereiteten Abendessen
und heute würde Lilly ihn nicht warten lassen.

Das neue Bild war fast fertig, nur ein paar Pinselstriche, einige kleine Ausbesserungen und
es war perfekt. Doch es hatte keine Eile. Lilly konnte das Portrait ihrer süßen Enkeltochter
auch morgen oder übermorgen fertig stellen. Viel lieber wird sie mit der kleinen Lisa morgen
Mittag spazieren gehen. Lilly schmolz fast vor Liebe, wenn Lieschen, wie sie sie oft nannte,
ihre Ärmchen nach ihr ausstreckte und aus dem lachenden Mündchen vier winzige Zähnchen
hervorblitzten. Obwohl Lilly in letzter Zeit gesundheitliche Probleme, hatte war sie zufrieden.

Immerhin hatte sie bereits die Lebensmitte überschritten und die Zeit in der sie sich um ihren
Bruder Harry kümmerte war auch nicht spurlos an ihr vorübergegangen.
Es gab noch oft Tage, an denen sie vor Kummer um Harry hätte schreien mögen. Dieser
furchtbare Krebs, dieses langsame qualvolle Sterben, diese Ungerechtigkeit des Lebens.
Harry war einige Jahre jünger als Lilly und hatte noch so viele Pläne.

Jedem verdammten Tag trotzten Harry und Lilly dem Schicksal ein wenig Freude ab. Lilly
lachte für Harry, machte Späße für ihn und Harry liebte ihr Lachen.
Jeden Tag für Harry stark sein, niemals Schwäche zeigen, wenn das Herz weinen möchte,
es ging mehr an Lillys Substanz als sie sich eingestehen wollte.

Einige Wochen bevor Harry für immer ging wurde Lisa geboren. Lilly konnte keine große
Freude empfinden. Wieder ein kleiner Mensch und ein Schicksalsweg mehr auf dieser
immer herzloser werdenden Erde.
So viele schlimme Schicksalswege war Lilly schon durchwandert, so viele unbeantwortete
Fragen gingen ihr durch den Kopf. Ihre Gedanken begannen sich im Kreis zu drehen.
Lilly vergrub sich in der Malerei. Nur dort konnte sie ein wenig Entspannung finden.

Es war so, als malte sich Lilly ihren Kummer vom Leibe. Sie wünschte sich so sehr, mit
anderen Menschen zu kommunizieren, die ein ähnliches Leid kannten. Eine Austausch
mit Menschen würde ihr sicher über ihre Traurigkeit am besten hinweghelfen. Nur wo sollte
Lilly solche Menschen treffen, sie lebte mit ihrer Familie sehr zurückgezogen.

Da hatte Lilly eine Idee. Sie dachte darüber nach, ihre Bilder auszustellen.
In einer Ausstellung würde sie bestimmt auf feinfühlige Menschen treffen, die die Traurigkeit
in einigen ihrer Bilder erkennen würden. Dort konnte sie die Menschen finden, mit denen
sie über sie die schlimmen Zeiten des Lebens diskutieren könnte. Die guten Gespräche
würden ihr helfen, wieder die positiven Seiten des Lebens annehmen zu können..

Der Gedanke Menschlichkeit in allen Menschen zu finden sollte sich als fataler Irrtum
herausstellen, aber das konnte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

Lilly wagte ihre erste Ausstellung und kam sehr schnell in Kontakt mit wohlgesonnenen
Menschen. Ermutigt präsentierte sie nun hin und wieder neuere und ältere ihrer Werke.
Die Menschen reagierten wohlgesonnen und auch mancher fremde gute Maler kam zu
Besuch. Ab- und zu bekam Lilly von den anderen Künstlern gute Tips und Ratschläge für
neue Ideen und Maltechniken die sie auch immer gerne und dankbar annahm.
Schnell hatten sich gute Bekannntschaften entwickelt.

Doch sie war eine naive Malerin und das wollte sie auch bleiben. Lilly malte aus dem Herzen.
Alles gekünstelte wäre nicht sie selbst gewesen. Ihre Bilder lebten aus ihren Träumen, ihren
Erinnerungen und Fantasien. In vielen ihren Bildern war jedoch auch die unsterbliche Lebens-
freude, die ihr wohl in die Wiege gelegt war, gut erkennbar.
Lilly brauchte immer lange, ihre Bilder fertig zu stellen. Viel zu oft träumte sie sich beim malen
in eine Welt, die nur Menschen mit viel Fantasie zugänglich ist. Ein wenig Musik konnte sie
verzaubern und in diese Traumwelt außerhalb der Malerei entführen.

Unzählige halbfertige Bilder füllen Lillys Atelier. Es war ihr nicht wichtig. Sie hatte ja nicht
den Traum berühmt und erfolgreich zu werden.
Naiv, wie Lilly war, bemerkte sie in den ersten Monaten nachdem sie ihre Bilder öffentlich
zeigte nicht einmal,  dass verschiedene Zeitungen über ihre Ausstellung berichteten.
Lilly begann eines Tages, diese fremden Artikel zu verfolgen.
Kritiker tauschten sich dort untereinander aus. Keines von Lillys Werken schien in deren
Augen einen künstlerischen Wert zu haben, wenn man den Stimmen zuhörte. Lilly legte
keinen großen Wert auf das Prädikat Kunst. Für sie zählten andere Werte. Doch das
Gerede über sie als Privatperson empfand sie als sehr abwertend und entwürdigend.

Lilly fühlte zum ersten Mal den gelben Stern, den man ihr auf die Brust zu heften versuchte.
Es tat weh und Lilly fragte sich, warum diese Menschen das taten. Oft genug hatte sie
bei ihren Vernissagen erzählt, dass sie nur eine einfache Malerin ist, die nur an Kontakten
zu  Menschen interessiert ist, die mit ihren Werken etwas anfangen können.

Lilly war hellhörig geworden. Sie besuchte nun im Gegenzug Ausstellungen von einigen
Malern die sich ihre Bilder ansahen, ohne ein Wort der Freundschaft an Lilly gerichtet zu
haben. Bei vielen diesen Künstlern fand sie Fragmente aus ihren eigenen Bildern wieder.
Abstakt und teilweise verzerrt dargestellt, aber eindeutig erkennbar, dass es sich um Teile
aus Lillys Werken handelte.

Es waren überwiegend jüngere Künstler. Sie brauchten Inspirationen, hatten wohl zu wenig
eigene Gedanken in den noch unerfahrenen Köpfen. Lilly fragte sich erstaunt, warum es
Menschen gab, die ihre bescheidenen Werke zum Ruhm brauchten, aber sie konnte damit
umgehen. Wenn es den jungen Künstlern helfen würde, ihr Brot damit zu verdienen, warum
nicht. Sie würden sicher ihre Liebhaber für diese moderne Kunstart finden.

Nur einmal zeriss Lilly ihr Herz. Jedes ihrer Bilder hätten die jungen Leute als Motiv haben
können. Doch ein Bild gab es in Lillys Ausstellung auf dem sie die letzten Worte ihres
geliebten Harry zeichnerisch darzustellen versuchte. Wie konnte sie ahnen, dass eine junge
erfolgreiche Malerin dieses Bild zu einer Fratze des Ekels neu zusammensetzte.

Lilly gab der Malerin zu verstehen, dass sie das nicht nett fand. Doch die junge Frau lachte
nur überheblich, machte einen schlechten Witz und um Lilly noch mehr zu verletzten, bei
all ihren eigenen wohlgesinnten Kritikern, über Lilly lustig.
Ohne mehr ein Blatt vor den Mund zu nehmen wurde Lilly nun von diesen Menschen verlacht,
verhöhnt, verspottet. Man gab ihr den Namen "Der Himmel" man bezeichnete sie als alt und
mutmaßte, sie habe ein tristes, trostloses Leben. Längst ging es nicht mehr um die Qualität
von Lillys Werken. Es ging um einen Makel mit dem Lilly persönlicht gekennzeichnet werden
sollte. ..... Ein Davidstern für Lilly  ..........

Nie mehr wollte Lilly ein so persönliches Bild in ihren Ausstellungen zeigen. Doch was
Lilly auch an Bildern vorstellten mochte, sie war der Angriffspunkt für einen gewissen
Personenkreis. ........ Sie war die, die den Stern zu tragen hatte. ........

Lilly wollte die Kritiker besänftigen, eine neue Serie moderner Bilder fertig stellen. Nur
keine Sterne mehr aufgezwungen bekommen, dachte sie sich. Als Lilly mit den Arbeiten
zur neuen Serie beschäftigt war meldete sich ein guter Freund, der die Gespräche derer
mithörte, die es offenbar wirklich auf Lilly abgesehen hatten. Was immer auch Lilly malen
würde, die gelben Sterne würden ihr aufgedrückt werden. Sie konnte nichts dagegen tun.

Lilly wurde sehr traurig. Sie kannte mittlerweile so viele nette Menschen die ihre
bescheidenen Bilder mochten und sich auf die neuen Werke freuten.
Doch wie sollte sie jemals wieder aus dem Herzen malen, wenn sie von anderer
Seite mit diesen verdammten Stern behaftet wurde, den sie gefälligst zu tragen hatte.
Sie entschied sich, ab sofort keine Ausstellung mehr zu machen.

Betrübt dachte sie daran, dass es vor vielen Jahren schon einmal Menschen gab, denen
man solche Sterne aufzwang. Wie grausam derer Menschen Würde da verletzt wurde.
Nur alleine über dieses aufgezwungene gekennzeichnet sein zu müssen. Ohne dabei über
noch schlimmere Folgen hieraus nachzudenken, konnte Lilly sich das Leid vorstellen..

Warum hören diese gelben Sterne niemals auf zu existieren. Warum gibt es immer
wieder Menschen, die Andere, ohne diese wirklich zu kennen, mit diesem Makel behaften.
Warum werden Menschen von einer sich stark fühlenden Masse geächtet?

Weil sie einen anderen Glauben haben?
Weil sie anders denken?
Weil sie eine andere Hautfarbe haben?

Lilly fielen noch viele andere Gründe ein und immer weniger konnte sie diese verhärteten
Individuen verstehen, die keine Rücksicht kannten. Vor Kranken, vor Kindern, vor Trauernden.

Sie war ein Mensch, der sich nur Frieden und Freiheit für die Menschen wünschte.
Ohne ein freundschaftliches Miteinander würde niemals Frieden entstehen, wo auch immer
auf dieser Welt. Und was konnte sie schon tun, für diese Welt.

Sie hatte keine Kraft mehr um für die Utopie Frieden zu kämpfen.
Oft dachte sie an die Worte einer lieben Freundin, die immer meinte, einer alleine erreiche
nichts, doch viele zusammen könnten alles möglich machen. Lilly glaubte nicht mehr daran,
dass noch wirklich viele da waren, die dem Druck anders gesinnter sehr lange standhalten
konnten. Zumindest Lilly wollte nicht mehr diesem menschenverachtenden Spott ausgesetzt
sein. Sie würde ihre Bilder nie mehr irgendwo ausstellen. Ihr stets freundliches Bild, dass
sie sich von den Menschen machte, hatte tiefe Kratzer bekommen.

Menschen, die Lilly mochten, versuchten ihr Mut zuzusprechen, konnten ihre Entscheidung
nicht verstehen. Wie sollte Lilly ihnen klar machen, dass es ihr unmöglich war mit diesem
verhassten Judasstern leben zu müssen.

Lilly bekam Briefe. Künstlerkollegen bedauerten ihren Entschluß, doch Lilly blieb stur.
Doch dann geschah etwas, mit dem Lilly nicht gerechnet hatte. Es waren Briefe zweier
junger Menschen an ihre Privatadresse. Trauriger jungen Menschen, die Lillys Bilder liebten.
Die junge Frau, die ebenfalls um einen Angehörigen trauerte fand Trost in Lillys schlichten
Gemälden. Der junger Mann, der naive Malerei liebte, schrieb ihr wie sehr er die klaren Bilder
vermissen würde, die sie zeichnete. Zwei Menschen, deren Namen sie nicht kannte.
Und sie hatte nicht einmal bemerkt, dass diese jungen Leute durch ihre Ausstellungen gingen.

Lilly bedauerte die jungen Leute. Es konnten wohl nicht alle an der modernen Malerei gefallen
finden. Viele suchten offenbar noch Halt in der schlichten Art ein Bild zu betrachten.
Lilly fragte sich, wie viele wohl noch da draußen waren, die ihre Bilder mochten. Menschen
die ihr nie aufgefallen waren.
In Lillys Herz begannen diese Menschen, ein Gesicht zu bekommen. Eine traurige Zukunft
sah sie, besonders auf die jungen sentimentalen Menschen, zukommen. Sie würden die
neuen Träger der gelben Sterne werden. Lilly überfiel große Traurigkeit und Mitleid.

Wie von Zauberhand begann Lillys Davidstern sich zu verändern. Es schien von diesem Stern
plötzlich ein besonderer Glanz auszugehen. Vielleicht lag es nur an der Weihnachtszeit,
doch Lilly konnte es fühlen. Es war der Stern der Geächteten, doch er strahle plötzlich eine
sehr große Hoffnung aus.

Noch brauchte sie Ruhe. Lange genug hatte sie ihre Familie vernachlässigt. Wenn Jason
nicht so viel Verständnis für sie gehabt hätte, ware sie sicher längst alleine. Lilly wollte endlich
mehr von Ihren  Enkelkindern haben. Bald war Weihnachten. Das erste Weihnachtsfest ohne
Harry. Es würde sie viel Kraft kosten dieses zu überstehen ohne die feste klare Stimme ihres
Bruders zu hören. Sie wird für ihn lächeln an diesem Tag. Sie hat es ihm versprochen.

Sie wird weitermalen, langsam. Nichts drängt sie. Es sind ja nicht mehr als tausend Bilder,
die da in ihren Gedanken leben und sie würden nun wieder Lilly ganz alleine gehören.

Sie hatte noch nie ein Bild von Jason gemalt. Er hätte es so sehr verdient. Sie hat noch nie
ihren kleinen Teich gemalt, wenn das Mondlicht sich sanft auf seine Oberfläche legt und sich
hundert Kerzenlichter auf der Wasserfläche spiegeln. Ihre große Liebe, die Musik hat sie noch
nie versucht in Farben darzustellen. Lilly muss malen, sie könnte nicht leben ohne zu malen.

Lilly wird wohl keine Bilder mehr in irgendwelchen Ausstellungen zeigen. Nicht in einem Land
das aus alten Fehlern nichts gelernt hat. Nicht in einem Land in dem so viele Menschen
kollektiv die rechte Hand heben. Kollektives Sterne-Zuweisen würde Lilly sagen.

Doch wenn sie sich jemals wieder entschließen könnte auch nur ein einziges Bild fremden
Augen zu zeigen, dann wird alles anders sein.

Sie wird sich den Davidstern selbst an ihre Brust heften. Stolz wird sie ihn tragen. Für ihre
Freunde, für sich selbst, für Harry und für alle die je einen solchen Stern zwangsweise
tragen müssen oder mussten.

Lilly hat ihren Weg gefunden. Zum ersten Mal fühlt sie sich wirklich frei.


Anmerkung von rela:

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind keineswegs auszuschließen.

Mit diesem Text möchte ich mich für längere Zeit verabschieden.

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Kommentare zu diesem Text

orsoy (44)
(13.12.05)
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 rela meinte dazu am 14.12.05:
Liebe Konni, ich freue mich sehr, daß Dir mein Text gefällt. Für mich ist
es der wichtigste Text den ich je schrieb, da ich dieser Malerin nun mal
sehr ähnlich bin. Mein Leben gab mir keine Chance auf ein Studium.
Auch meine Texte sind etwas wie naive Malerei. Es ist nie mein Ding gewesen die Worte in Metaphern zu kleiden und all zu offene Worte
machen verletzbar. Schnell ist ein Teufelskreis in Gang gesetzt aus dem
es kein Entrinnen gibt, außer man holt sich sein Gesicht zurück.
Wenn auch meine Texte oder ein Teil von ihnen an den hier gemessenen Maßstäben von Kunst vorbeigehen mögen. Sie waren für Menschen
geschrieben. Es gibt zwei kleine Gedichte in meinen Seiten, die haben
einen Literaturpreis in Rio de Janeiro gewonnen. Andere Länder, andere
Menschen, andere Mentalitäten eben. Vielleicht bin auch einfach nur ich es, die anders ist. So will ich denn mein "Anderssein" Freudensprünge machen lassen in der Freiheit meiner Privatsphäre. Du bist einer der feinsten Menschen, die ich je kennenlernen durfte. Es war mir eine Freude. In Dankbarkeit, Rela

 Martina (14.12.05)
Liebe Rela...
das war ja ein wunderschöner Text, ja er macht traurig und nachdenklich....aber man erkennt darin dein Talent zum Schreiben sehr gut....Liebe Grüße dir, Tina

 rela antwortete darauf am 16.12.05:
Liebe Tina. Nachdenklich sollte mein Text machen, aber nicht traurig.
Es freut mich, daß Du mir Talent zum schreiben zutraust. Liebe Grüße, Rela

 Bergmann (14.12.05)
Liebe rela,
Diskussionen der Art, wie du sie tadelst, sind nun mal Bestandteils des Lebens - überall. Unter Schreibenden ist das vielleicht etwas verstärkt. Die Kommmunikation ist auf Grund der Struktur dieser Seite enorm dicht.
Ich denke, du könntest ruhig bleiben. Das schrieb ich auch obar75. Hier bei kv gibt es etliche gute Gesprächspartner, sie lassen sich finden. Das andere kann man negieren. Ich war anfang zu kritisch. Jetzt sehe ich die Vorteile von kv und bleibe: Dialog. Viele verschiedene Diskussionen. Viele (gute) Texte! Ich erhalte Kritiik, die mir hilft.
Wenn dein Weggang diejenigen treffen soll, die dich ärgerten oder störten, so wäre Bleiben die bessere Antwort.
Herzlichst: Ulrich Bergmann

 rela schrieb daraufhin am 19.12.05:
Danke Ulrich Bergmann für diesen guten und wie ich glaube auch wirklich
freundlich gemeinten Rat. Hierbleiben würde für mich bedeuten Texte von bestimmten Autoren entweder nicht mehr zu lesen und somit zu ignorieren oder weiterlesen und mich in literarische Gefechte zu begeben. Im Augenblick steht mir nach keinem von beiden der Sinn.
Vielleicht brauche ich einfach ein wenig Abstand.
Werde einen überstürzten Weggang nochmal überdenken und in Ruhe meine endgültige Entscheidung treffen. Herzlichst Rela
enomis (45)
(14.12.05)
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 rela äußerte darauf am 16.12.05:
Liebe Simone, ich danke für Deinen netten und klugen Kommentar. Es wird immer Menschen geben, die glauben, nur sie wissen was Kunst ist.
Solche Menschen wollen und werden sich immer über die Arbeiten anderer negativ äußern ohne sich jemals Gedanken darüber zu machen,
daß hinter den Arbeiten ein fühlender Mensch steht. Würden hier
Leser, die etwas an einem Text bemängeln, fair genug sein dies in einem öffentlichen Kommentar zum jeweiligen Text zu sagen, dann hätte der
Autor faire Chancen zu Diskutieren. Hier ist es jedoch üblich daß man
in Gegentexten seine Meinung kundtut und diese Gegentexte werden
dann von der ganzen Fan-Gemeinde belobt und oft genug erlebt, der
arme Ursprungsautor als Depp hingestellt. Habe das nicht nur für meine eigenen Texte bemerkt. Man macht es mit vielen so. Ich kann hier nicht mehr bleiben, denn ich würde immer Angriffspunkt sein. Dafür habe ich leider keine Nerven und meine Freizeit ist mir für Ärgereien zu kostbar.
Dir ganz herzliche Grüße, Rela
sylviab (49)
(14.12.05)
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 rela ergänzte dazu am 19.12.05:
Danke für die Worte. Engagement, wo auch immer, kostet Kraft.
Sehr schnell bekommt man da einen Davidstern zugewiesen.
Mein Kampf war um ein wenig Menschlichkeit. Hier bei KV gibt es viele Menschen, viele Gesinnungen. Manche Autoren-Gruppen haben daran
Spass, schwächere regelrecht fertigzumachen. Deren Lästereien untereinander sind schlimmer als die vorangegangen Texte.
Ich beobachte das hier seit Monaten. Es ist wohl das Spiel unbedachter
junger Leute die keinen Gedanken daran verschwenden, daß die Menschen, welche sie treffen wollen, auch eine verletzbare Seele haben. Meinen Kampf bei KV um ein wenig freundliches Miteinander
habe ich wohl verloren. Privat trage ich den Davidstern ebenfalls mit
Stolz und mein Kampf für Menschlichkeit und Frieden wird niemals enden.
Viel Kraft auch weiterhin für Dich, Rela
Symphonie (73)
(16.12.05)
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 rela meinte dazu am 19.12.05:
Liebe Ela, wie recht Du hast. Ich kam in diese Community mit Freude am
Gedankenaustausch und der Hoffnung etwas hinzuzulernen.
Schreiben ist mein Hobby und viel Freizeit verbrachte ich hier bei KV.
Doch wenn aus einem Freizeitspass mehr Ärger als Freude wird ist
es Zeit andere Wege zu gehen. Mein Denken war immer Leben und Leben lassen. Doch nicht alle Menschen denken ebenso. Einige machen
sich auf Kosten anderer lustig. Es ist kein Spass mehr. Obwohl es hier bei KV auch sehr viele nette Leute gibt frage ich mich, welchen Sinn es
macht, sich statt an dem Freizeithobby zu freuen, hier nur ärgern zu müssen. Meine Seite werde ich evtl. noch ein Weilchen stehen lassen,
doch mich gibt es hier nur noch selten. Meine Familie ist mir wichtiger.
Auch Dir ein schönes Weihnachtsfest und ich weiss, wo ich Dich finde
(lächel). Liebe Grüße, Rela

 Bergmann (19.12.05)
Ich glaube, das ist eine gute Idee: Abstand nehmen für eine Weile. Ich werde dieses Rezept eines (bald schon kommenden Tages) auch anwenden müssen. Das sehe ich kommen. Das gilt ja überall (auch in der Familie).
C.S.Steinberg (43)
(25.05.06)
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 rela meinte dazu am 25.05.06:
Liebe Cashim, immer wieder erstaunt mich, daß es Menschen gibt, die
sich hier auch ältere Texte anschauen. Sich Zeit nehmen, das zu begreifen, was einen anderen bewegt. Ich freue mich über Deine Zeilen,
denn gerade dieser Text ist mir ein persönlich sehr wichtiger.
Ich selbst bin die Malerin mit dem Davidstern. Das ist wohl niemandem
entgangen der mich hier ein wenig näher kennt.
Manchmal tut ein wenig Abstand gut und Zeit heilt viele Wunden.
Es gibt neue Bilder. Sie sind weicher geworden. Ich danke Dir für Deine
Worte und werde mir Deinen Schlussatz zu Herzen nehmen.
An sich selbst glauben, bedeutet sich selber treu zu bleiben.
Ich werde immer die bleiben, die ich war. Ein wenig verträumt,
sentimental bis ins Mark und vielleicht auch ein wenig naiv, aber wenigstens echt. So empfinde ich auch Deine Zeilen. Hab Dank dafür.
Liebe Grüsse auch an Dich, Rela
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