Mauerbau

Gedicht zum Thema Depression

von  apocalyptica


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Sie hatte es als Kind nicht leicht
ihre Ziele nie erreicht
Die Eltern waren bitterarm
versteckten’s hinter ihrer Scham

Vor Kummer aß sie sich nun rund
rote Wangen, kerngesund?
Von allen wurd sie ausgelacht
da hat sie einfach dichtgemacht

Stein auf Stein, Stein auf Stein,
die Mauer wird bald fertig sein!


Sie baute ein super Abitur
Freunde? Leider keine Spur
fürs Studium da gab’s kein Geld:
was soll ich nur in dieser Welt?

Vor Frust trank sie nun jede Nacht
alle Flaschen leer gemacht
Tagsüber hielt sie sich noch grade
hinter ihrer Steinfassade

Stein auf Stein, Stein auf Stein,
die Mauer wird bald höher sein!


Im Entzug traf sie auf Klaus
Kurzaffäre, ganz schnell aus
Was hätte sie dafür gegeben
mit ihm Seit an Seit zu leben!

Von allen Seiten nur betrogen
kurzerhand zurückgezogen
lebt sie nun in sich allein
flüchtet sich in Borderline

Stein auf Stein, Stein auf Stein,
keiner reißt die Mauer ein!
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Kommentare zu diesem Text

TanzderSinne (30)
(15.02.06)
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 apocalyptica meinte dazu am 15.02.06:
Ja, liebe ive, ich beobachte die Krankheit und all deren Zusammenhänge seit langen Jahren und sie verliert nicht an Schrecken, ganz im Gegenteil! Dieses Gedicht sollte tatsächlich berühren und darauf aufmeksam machen!
Ich grüß dich ganz lieb und sag dir auch herzlichen Dank,
die -bea =)

 Traumreisende (15.02.06)
schmerzhafte wahrheit... ja, so oft...ein sehr intensiver text. lg silvi
Fabian_Probst (44) antwortete darauf am 15.02.06:
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 apocalyptica schrieb daraufhin am 15.02.06:
@ silvi:
Hab auch du lieben Dank für deinen Komm, ich freu mich, dass du die Intensität empfunden hast!
Ich grüß dich lieb,
die -bea

@ Fabian:
Freu mich sehr, dass du das genauso siehst!
Liebe Grüße in deine Nacht,
die -bea
Angel (43)
(15.02.06)
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 apocalyptica äußerte darauf am 15.02.06:
Ja, liebe Angel, vor allen DIngen dann, wenn man die ganze Krankheit ständig vor Augen hat....
Ich grüß dich ganz lieb,
die -bea
KeinB (25)
(15.02.06)
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 apocalyptica ergänzte dazu am 15.02.06:
Hey, hast sicherlich Recht, wenn du obige Zeilen als klischeehaft deklarierst. Ich hätte auch einen Sachbericht über Borderline schreiben können, angefangen bei der Entstehung, den Ursachen, über den Leidensweg usw. SVV ist nicht gleichzusetzen mit Borderline, das ist allerdings dennoch eine sehr weit vebreitete Meinung, die allerdings nicht den Tatsachen und Erkenntnissen der heutigen Medizin entspricht.
Das im Gedicht beschriebene Mädchen allerdings lebt in meiner unmittelbaren Nähe, sie ist momentan 23 Jahre, leidet seit nunmehr knapp 15 Jahren unter Borderline...bis zum Erkennen dieser Abart der Schizophrenie war es jedoch ein sehr langer Prozess.
Sie hat all das in meinem Text beschriebene durchlebt, incl. verschiedener Süchte, Alkohol, Drogen, entsprechendem Entzug usw.
Es gibt in ihrem Leben sowohl einen 'scheiß auf den Dreckskerl' wie auch den 'was hätte ich dafür gegeben...' Leider. Und sie lebt mittlerweile in sich allein, die Stimmen in ihrem Kopf, die auf das andere, das zweite Ich hinweisen, gehören zum Krankheitsbild einer anderen Schizophrenie-Abart.
Nichts für ungut, ich musste den Text meiner Ansicht nach pauschalieren, um nicht zu krass zu werden, wollte ich doch keine medizinische Abhandlung hier präsentieren. Aufgrund meiner Kenntnisse und Erkenntnisse aus den letzten zehn Jahren, in denen ich an der Betreuung der jungen Frau direkt beteiligt bin, in denen ich zahlreiche Gespräche mit Fachärzten und Fachpersonal geführt habe und gleichermaßen zahlreiche Fachbücher verschlungen habe, sollte dieses Gedicht bewusst allgemein gehalten werden und lediglich ein klein wenig aufrütteln.
Ich freue mich aber sehr, dass du dich so umfassend mit meinen Zeilen auseinandergesetzt hast, das zeugt davon, dass du nicht oberflächlich darüber hinweggehst. Und das find ich wirklich gut. Hab also lieben Dank für deinen Kommentar. Gerne können wir unsere Diskussion auf einer anderen Ebene weiter fortsetzen, sprich mich an, wenn du Interesse daran hast.
Herzliche Grüße,
die -bea
Gini (57)
(15.02.06)
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 apocalyptica meinte dazu am 15.02.06:
Danke, liebe Gini, für deinen Kommentar und die beiden Kreuzchen! Der optische Aufbau sollte den Appell nochmals unterstützen, freu mich, dass du das auch so anerkennst!
Ich grüß dich lieb in deine Nacht,
die -bea =)
Lucina (47)
(15.02.06)
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 apocalyptica meinte dazu am 15.02.06:
Liebe Lucina, ich frag mich so oft, ob die Umwelt wirklich nicht bemerkt, oder aber einfach nicht bemerken will, denn das nicht-wollen ist für viele leider die einfachere Lösung, dabei ist Hilfe so bitter nötig!
Liebe Grüße in deinen Abend,
die -bea =)
orsoy (44)
(15.02.06)
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 apocalyptica meinte dazu am 15.02.06:
Liebe Konni, ich freu mich riesig, dass du diesen Text so sehr magst, dass du ihn auch direkt empfohlen hast! Es war nicht ganz einfach, dieses Gedicht zu schreiben, da sehr viele Emotionen dabei hochkamen. Das ist aber wohl normal, wenn man ständig Umgang mit kranken Menschen hat! Ich dank dir ganz liebe für dein Einfühlungsvermögen und grüß dich lieb in deine Nacht,
die -bea =)
mmazzurro (51)
(16.02.06)
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 apocalyptica meinte dazu am 19.02.06:
Er wurde gehört, lieber Werner! Und das war nötig, bitter nötig....
Nachdenkliche Grüße in deinenTag,
die -bea
mmazzurro (51) meinte dazu am 20.02.06:
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