KEHRICHT

Gedicht zum Thema Depression

von  hermann8332

KEHRICHT


Um mich wird’s Nacht ...


… und Rosenduft vergeht


Ein Blick zum Teich

wo dunkles Schilfrohr

schwarzgrün steht


Kein Hauch

nur Ruhe, Stille


Zerbrochen ist mein Wille


Kein bisschen Freude

mein stickiges Gemüt

durchweht


Sich wieder nicht

hat sie sich

mir heute zugesellt


Ich hasse diesen Garten

Ich hasse die Welt


Ich hör von Ferne

wie ein Hund leis klagend

bellt


Auf einen krummen Tisch

ein Weinglas stell ich hin


Sich zu betrinken

das hat sicher einen Sinn ...


...Obwohl es sinnlos ist,

ich tu`s ...


und wenn`s nur wär

aus Eigensinn ...


Was liegt daran ,

ob trinken oder nicht ?


Wozu die Abstinenz

und der Verzicht ?


Nicht zugesellt

hat sie sich wiederum ...


Der Tisch, das Glas:

sie stehen beide krumm


Ich stelle

die zwei Flaschen

noch dazu


die ebenfalls

nun ungrad stehen


Und wenn ich mich ihnen

zugesellte und würd mich

stellen daneben ?


...ergäbe sich

ein Stillleben...


der Krummheit

der Stummheit

der Dummheit


Am liebsten würd ich steigen

zu ihnen auf den Tisch


denn krumm und schief

läuft auch mein Leben


Man wolle mir doch bitte

einen großen und krummen

Besen geben


dann kehr ich`s

untern Tisch

mit einem Wisch


mein Leben


Bin ich geworden

wie der Abschaum,

ihr Kehricht, bis heute

( 1.Korinther 4, 13)


daß sie mich meidet

und sich mir nicht

zugesellt ?


Der ferne Hund

näher heran kam,

so daß man ihn

nun deutlich hören kann :


er winselt nur noch

statt daß er bellt …



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