KEHRICHT
Um mich wird’s Nacht ...
… und Rosenduft vergeht
Ein Blick zum Teich
wo dunkles Schilfrohr
schwarzgrün steht
Kein Hauch
nur Ruhe, Stille
Zerbrochen ist mein Wille
Kein bisschen Freude
mein stickiges Gemüt
durchweht
Sich wieder nicht
hat sie sich
mir heute zugesellt
Ich hasse diesen Garten
Ich hasse die Welt
Ich hör von Ferne
wie ein Hund leis klagend
bellt
Auf einen krummen Tisch
ein Weinglas stell ich hin
Sich zu betrinken
das hat sicher einen Sinn ...
...Obwohl es sinnlos ist,
ich tu`s ...
und wenn`s nur wär
aus Eigensinn ...
Was liegt daran ,
ob trinken oder nicht ?
Wozu die Abstinenz
und der Verzicht ?
Nicht zugesellt
hat sie sich wiederum ...
Der Tisch, das Glas:
sie stehen beide krumm
Ich stelle
die zwei Flaschen
noch dazu
die ebenfalls
nun ungrad stehen
Und wenn ich mich ihnen
zugesellte und würd mich
stellen daneben ?
...ergäbe sich
ein Stillleben...
der Krummheit
der Stummheit
der Dummheit
Am liebsten würd ich steigen
zu ihnen auf den Tisch
denn krumm und schief
läuft auch mein Leben
Man wolle mir doch bitte
einen großen und krummen
Besen geben
dann kehr ich`s
untern Tisch
mit einem Wisch
mein Leben
Bin ich geworden
wie der Abschaum,
ihr Kehricht, bis heute
( 1.Korinther 4, 13)
daß sie mich meidet
und sich mir nicht
zugesellt ?
Der ferne Hund
näher heran kam,
so daß man ihn
nun deutlich hören kann :
er winselt nur noch
statt daß er bellt …