Wortnabel

Prosagedicht zum Thema Erkenntnis

von  Füllertintentanz

Mein Wille hat keinen Stimmklang mehr.
Mächtige Wasserräder
schlagen
in den Quell der Erkenntnis
und schöpfen
mit ihren gewaltigen Schaufeln
Vokale und Konsonanten aus den Fluss
gebärender Töne.
Lautlose Wöchnerinnen
kreißeln Trauer im Überfluss.
Gepresst durch den Muttermund
befleckter Empfängnis
waschen blutige Wehen
das Amen
einstiger Versprechen,
bis der Damm bricht.

Am Nabel des Wortes
entbindet Gewissen
Stimme.

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Kommentare zu diesem Text


 Theseusel (23.03.06)
Den Schrei der Erkenntnis liebe Sandra:) Ich finde Deine verschlüsselten Zeilen wirklich klasse und sende Dir liebe Grüße:) Gerd

 Füllertintentanz meinte dazu am 24.03.06:
Lieber Gerd, ich empfinde diese Zeilen gar nicht als verschlüsselt. Gewissen und somit auch das Wissen selbst werden zur Geburtstätte der Stimme.
Wie kann der Mensch so dumm sein, auf der Suche nach Leben immer wieder bereitwillig kleine Tode zu sterben, durch das Entschlafen lassen wahrer Worte? Wie will er heimkehren, wenn er sein eigenes Vertrauen begräbt? Er wird zum Hüter seiner Schwäche und selbst zum Opferlamm.
Herzliche Grüße, Sandra
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