Alle 27 Textkommentarantworten von Hamlet

29.01.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Prekäre Jugend (Fr, 26.01.2024): "Die aktuelle Version gefällt mir besser als folgende: Sie wollen fast nur Rap und Fighters hören. Sie zoll’n der Bestform ihresgleichen Gunst. Die wilden Vitalisten stören den, der trocken stottert Stoff mit der Vernunft. Dennoch! lass dich nicht zu weit herab als alter Knabe zu den Schülern. Sprich ihnen nicht zu oft vom Gangsta-Rap, als du verkifft gefolgt warst den Verführern. Ein Genius holt sie ab dort, wo sie sind, wie Rap bei Rausch und Wille blind, – hab’ ich mit Beethovens Sinfonie gezeigt. Sie wippten mit dem Kopf und mit den Beinen. Nun seh’ ich manch prekären Ritter schweigen, der sich erkennt und ehrfurchtsvoll verneigt. Die dritte Strophe holpert im Übergang zu ihrem letzten Vers, sodass ich sie umgeschrieben habe, wenngleich sich der umarmende Reim meines Erachtens verschlechtert, insofern er sich nicht mehr auf den Versen 11 und 14, sondern nun auf 9 und 14 reimt. Dabei ist der Abstand so groß, dass der Reim fast nicht mehr musikalisch wahrgenommen wird. Aber im Kompromiss zwischen Satz und Vers habe ich beim zum Vers gehörenden Reim eine minimale Einbuße für einen größeren Gewinn in der Verständlichkeit opfern müssen. Ferner wollte ich in der ersten Strophe einen reinen Reim zwischen V. 1 und 3 und keine zulange Kolon-Sprechpause, sodass ich auch hier eine kleine Veränderung vorgenommen habe.  Welche Variante bevorzugst du?"

28.01.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Prekäre Jugend (Fr, 26.01.2024): "Hallo Agnetia, Versmaß habe ich bedacht und musste  Kompromisse zwischen Satz und Vers schließen, wie fast bei jedem Gedicht. Nach nochmaligem Lesen hast du mich jedoch überzeugt, dass ich wenigstens den sechshebigen elften Vers auf einen fünfhebigen Jambus zurückstutzen sollte: Statt: "das habe ich mit Beethovens Sinfonie gezeigt."  "– hab' ich mit Beethovens Sinfonie gezeigt." Ferner gibt es drei Unregelmäßigkeiten: Bis auf die Verse 6, 10, 11 ist alles im fünfhebigen Jambus: 6 und 10 dürfen aber auch vierhebig bleiben. Und die Zäsur in Vers 5 ist beabsichtigt. Dieser Vers ist der einzige trochäische. Freilich könnte ich dem beikommen, indem ich ein "Und" vorantellte. Doch der Ausruf "Dennoch!" soll mit dem Trochäus etwas aufrütteln, also Statt: "[Und] ennoch [...] lass dich nicht zu weit herab", halte ich es so: "Dennoch! lass dich nicht zu weit herab". Die letzte Unregelmäßigkeit ist wieder im elften Vers, da ich unbedingt "Beethoven" nennen will, dessen Name aber daktylisch ist, womit ich den Jambus durchkreuze. Soweit ich das sehe ... Ganz gleichmäßig ist manchmal auch zu tot, oder? Organisch lebt es, wie die Schönheit am Goldenen Schnitt."

07.01.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein sokratischer Dialog: Falk (oder wer ist ein Pessimist?), 06.120.2020: "Hallo Regina, das mit dem Jobcenter ist eine gute Idee, um den Dialog weiterzuführen. Fast alle originalen sokratischen Dialoge brechen irgendwann ab, oftmals weil der Gesprächspartner keine Geduld mehr hat oder sich durch Selbstwiderlegung geniert fühlt. Sokrates nähert sich der Wahrheit immer nur vorläufig an, soviel ich meine."

22.07.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Rachsucht (20.08.2023): "Hallo Beislschmidt, wenn Du vom klassischen Korsett des Sonetts sprichst, magst Du einen berechtigten Einwand haben.  Kennst Du Rilkes Sonette an Orpheus? Er geht virtuos, spielerisch, kreativ damit um: Dabei kommt es vor, dass manche Verse drei-, andere fünfhebig sind, dass es Zeilensprünge gibt, dass das Reimschema variiert. Ansonsten hätte sich das Sonett längst abgenutzt, oder?"

06.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Rezension zu Dan Gilroys Film “Nightcrawler” – ein charmanter Soziopath (05.05.2023): "Ja, das ist vielleicht auch der einzige originelle Gedanke. Vielleicht ist er falsch. Er ist jedenfalls eine Deutung über die Analyse hinaus, wo es immer falsch und peinlich, oder interessant werden könnte. Oder?"

06.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Rezension zu Dan Gilroys Film “Nightcrawler” – ein charmanter Soziopath (05.05.2023): "Hallo Dieter, ich habe wenige Stellen überarbeitet, während ich den Text nochmals auf die Langatmigkeit gelesen habe.  Nun, zöge ich reale Schlüsse aus einem James-Bond-Film, müsste ich Dir Recht geben, dass dies vergeblich wäre, um Erkenntnisse über die Wirklichkeit zu erlangen. Ich denke aber, dass viele große Filme dem poetischen Realismus nahestehen (wenn ich den Begriff von der Literatur entlehnen darf).  Darunter verstehe ich, dass die Realität neu verdichtet wird, dass sie so komponiert wird, wie man sie in der Realität i. d. R. nicht auf einen Schlag beisammen hat.  Wenn z. B. eine reißerische Szene nach der anderen gezeigt wird, zeigt sich dennoch das Charakteristische. Der soziopathische Charakter von Louis Bloom ist selten, aber durchaus möglich, und zwar in vielen Chefetagen.  Oder?"

14.03.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein Vorteil des Liebenden (14.03.2023): "Ja, das frag ich mich auch, ob strategische Anweisungen zum Erzeugen der Liebe nicht bloß Getue bleiben - jedenfalls auf fraglichen metaphysischen Annahmen beruhend, die der Naivling nicht hinterfragt, sodass er anscheinend (so behauptet er oft) eine wirkliche Verwandlung (z. B. Hass in Mitleid) erfahre. Wenige (etwa buddhistische) Meister scheinen zu bezeugen, dass ihre Strategie funktioniere. Aber vielleicht glauben sie nur, dass ihre Strategie funktioniert und merken gar nicht, dass ihr Zielzustand anders bedingt ist - ."

27.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein Psychosomatismus (Fr, 25.10.2022): "Hallo Dieter, es stimmt, Du hast es schonmal kritisiert: zu viel ICH. Daher bevorzuge ich auch die Lyrik, in der die Ich-Form noch gerne gesehen werden darf, die subjektivste aller drei Gattungen: Drama, Epik, Lyrik. Die Privilegierten werden nur als jene benannt, welche die himmlischen Kreisläufe erfahren."

24.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sexappeal als höchster Wert (Sa, 25.07.2020): "Hallo Taina, ich meine es eigentlich nur deskriptiv, wenn ich mir anmaße, halb- oder gar unbewusste Denk- und Verhaltensweisen zu analysieren - ich heiße solches Verhalten also nicht gut. Aber ich sehe, dass das Normale oft nicht gut ist. Und ich bin es auch nicht. Wer aber die Dinge nicht beim Namen nennt, verschleiert im Getue alles noch viel schlimmer. Auch Therapeuten würden sagen, dass man den Patienten zunächst abholen müsse, wo er sei; damit danach vielleicht eine Umnavigierung möglich werde. Natürlich sollte man Stolz darauf sein, was man aus eigener Disziplin erreicht hat, aus Freiheit, darfst Du auch sein.  Ich habe nur gezeigt, dass man das umdenken könnte, um zu verstehen, warum anscheinend viele ohne Gründe  stolz (oder auch eitel, wie Du sagst) sind. Lieben Gruß Hamlet"

11.09.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  An den Gott der Liebe – eine Elegie an Eros: "Ja, wenn Du es als Futur sehen magst, hast Du Recht: Er wird zerstreut haben. Ich hatte es passiv gemeint: Er wird zerstreut."

Diese Liste umfasst nur von Hamlet abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Hamlet findest Du  hier.

 
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