Alle 226 Textkommentarantworten von AlmÖhi

06.01.13 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Amenophis IV.-Osiris-Paul, Re: "Was ist wenn einer der beiden Ströme stärker ist als der andere, was ja praktisch immer der Fall ist?"

06.01.13 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Amenophis IV.-Osiris-Paul, Re: "Unbestritten ist, dass M und W biologisch kompatibel sind, aber das ist ein Funktionsdenken. Kompatibel, ja, aber auch auf der Ebene nicht komplementär. unter einer ontologischen Hierarchie stehende Harmonie, und keine Einheit. Schön auf den Punkt gebracht. (Antwort korrigiert am 06.01.2013)"

06.01.13 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Amenophis IV.-Osiris-Paul, Re: "Ich glaube eben nicht, daß man den sexuellen Antagonismus durch Verschmelzung neutralisieren kann. Dazu müßten Männlich und Weiblich komplementär sein, was sie aber nicht sind - siehe Kapitel 3. Darum Überwindung der Sexualität u.a. durch die Sexualität. Was heraukommt ist höhere Sinnlichkeit. Das Genie, das ein Problem behandelt, und das spielende, bastelnde Kind in der Lantenzphase sind Erotiker in dem Sinne, daß sie sinnliche, aber keine oder nur sehr bedingte sexuelle, Lust bei dem empfinden, was sie tun. Die Überwindung des Phallus spielt auch eine Rolle dabei. Bezeichnend ist, daß ein phallischer Gott immer in engem Zusammenhang mit gynaikokratischen Strukturen steht. Die Frau ist penisfixierter als der Mann, und zum weiblichen Erziehungssystem gehört in der Regel, Jungen über ihren Penis zu sexualisieren."

06.01.13 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Amenophis IV.-Osiris-Paul, Re: "Ich nutze wieder die Kommentarsektion um zwei Absätze nachzutragen. Der erste betrifft nochmal die genitallose Sandstein-Kolossalstatue: Eine gängige Interpretation dieser Statue besagt, daß sich hier Echnaton als sein Gott Aton darstelle, der mütterliche wie väterliche Eigenschaften in sich vereinige, also zwittrig sei. Eine Identifizierung Echnatons mit Aton ist aber nirgendwo eindeutig belegt. Aton wird zwar im Kleinen Sonnenhymnus als "Mutter und Vater für all Dein Geschaffenes" angerufen, aber damit hat es sich auch fast mit der Doppelgeschlechtlichkeit. Aton ist ein ausgesprochen männlicher Gott, eine Weiterentwicklung Res und Echnatons Vater, nicht seine Mutter. Die grafische Darstellung stimmt hier mit den Texten überein, auch wenn Aton ("Re-Harachte..."/"Re-Herrscher der Horizonte...") nicht wie der typische Re anthropomorph-maskulin dargestellt wird, sondern als Sonnenscheibe mit Strahlen, die in segnende Hände auslaufen. Im Museum August Kestner war ich erstaunt, daß Aton auf den Reliefs in kräftigem Rot erstrahlte, auch wenn die Farbe größtenteils abgeblättert war. Die rote Strahlensonne gab dem Ganzen ein ausgesprochen japanisches Aroma, das irgendwie deplaziert auf ägyptischen Reliefs wirkte. Rot war doch die Abendsonne (Atum), die Tagessonne (Re-Harachte) dagegen eher gelb! Später erfuhr ich, daß im alten Ägypten die Farbe Rot Männlichkeit symbolisiert. Beispielsweise werden die Geschlechter bei bildlichen Darstellungen unterschieden, indem man den Männern einen rötlichen, den Frauen einen gelblichen Hautton verleiht. Wenn Aton auf den Reliefs nicht satt rot gefärbt ist, hat er den gleichen Farbton wie die Haut der Männer in der jeweiligen Darstellung. Auf den wenigen Reliefs, auf denen die Sonnenstrahlen gelb sind, ist dennoch die Sonnenscheibe rot. Aton hat als Gott zwar neben den väterlichen auch mütterliche Funktionen, ist aber männlich, so wie sein Sohn Echnaton kein Zwitter ist, sondern ein Mann mit weiblichen Qualitäten. Der zweite Absatz bezieht sich auf Paul Schrebers Anfangsphase der zweiten Krankheitsperiode: Wie sehr Paul in Bezug auf seine zweite Krankheitsperiode seinem Instinkt folgte, zeigt sich in der Tatsache, daß er Paul Flechsig aufsuchte bevor die Phase massiver Halluzinationen einsetzte. Sein Unterbewußtsein war sich offenbar darüber im Klaren, daß in der Beziehung zu Flechsig das emotionale Verhältnis zum Vater und die narzißtische Konkurrenz wiederbelebt werden konnten. So ist in den Wahnvorstellungen zunächst Flechsig der Seelenmörder, dann Gott (Ormuzd-Moritz) selbst. Die jüngere Schreber-Forschung (insbesondere Gerd Busse) beschäftigte sich erstmals näher mit der Person Paul Flechsigs und fand Übereinstimmungen zwischen der Darstellung Paul Flechsigs durch Paul Schreber und derer durch andere Zeitgenossen. Flechsig war zudem in der Tat eine Art Seelenmörder. Insofern nämlich als daß er par force alle seelischen Vorgänge auf die Gehirnanatomie zurückführen wollte: "Schon nach dem bisher Bemerkten kann es kaum einem Zweifel unterliegen, dass die Gliederung, welche wir im Gefüge des "Geistes" introspectiv wahrzunehmen vermögen, in deutlicher Beziehung steht zu keineswegs transcendenten, dem anatomischen Verständniss durchaus zugänglichen Bauverhältnissen des Gehirns, aus welchen wir das seelische Geschehen weitgehend reconstruiren und objectiv ableiten können." ("Die Localisation der geistigen Vorgänge", Leipzig, 1896). "Die Psychiatrie hat [...] sich nicht zu einer den übrigen medicinischen Disciplinen ebenbürtigen Lehre entwickeln können, weil sie nicht im Stande war, ihr Beobachtungsmaterial auf organischer Basis zu ordnen." ("Gehirn und Seele", Zweite Ausgabe, Leipzig, 1896) (Antwort korrigiert am 06.01.2013) (Antwort korrigiert am 06.01.2013) (Antwort korrigiert am 06.01.2013) (Antwort korrigiert am 06.01.2013)"

31.12.12 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Spiegel: "Ja, danke, daß auch du uns deine Sicht der Dinge mitgeteilt hast!"

21.12.12 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Amenophis IV.-Osiris-Paul, Re: "Ich finde, bei ihm sieht das ganz cool aus. Ich denke jetzt auch über so ein Lifting nach."

21.12.12 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Amenophis IV.-Osiris-Paul, Re: "Danke für die Tips! Es gibt sicher noch viel zu entdecken. Trotzdem bleibt es schwierig, sich als Mensch von heute, dem Denkweisen wie Materialismus, Positivismus und anderer Aberglaube anerzogen wurde, mental ins alte Ägypten zu versetzen, in eine Gesellschaft, die komplex und spirituell war, und nur den geringsten Teil ihrer religiösen Vorstellungen schriftlich fixiert hat. Aber dennoch haben die Ägypter die fundamentalen Probleme des Menschseins thematisiert, so daß jeder sich zu ihnen in Bezug setzen kann und konsequente Denker zwangsläufig irgendwann in Ägypten ankommen. Auch bei Paul Schreber bleibt mir vieles rätselhaft. Er selbst stand seinen Visionen oft mit Verwunderung gegenüber. Er demonstriert für mich jedoch die Macht des Unbewußten und die im Grunde unbesiegbare Fähigkeit der Seele, die Wahrheit zu erkennen. Pauls "Wahnsystem" beschreibt unsere Kultur besser als jeder, der das bewußt versucht hat."

18.11.12 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Spiegel: "Alles relativ zum jeweiligen Idealbild, und darauf kommt es hier an."

26.09.12 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echnaton und seine religiöse Reform: "Und dann verschlingt ihn die Welt... Richtig, aber seit Ende des 19. Jahrhunderts würgt sie ihn langsam wieder nach oben.... Ich möchte noch etwas nachtragen: Obwohl es das dunkle Jenseits nicht mehr gab, so gab es doch ein Weiterleben der Seelen nach dem Tode. Grabtexte in Armana beschreiben wie die Seelen der Verstorbenen aus ihren relativ offenen Gräbern, in die Licht viel, herauskommen, um am Gottesdienst für Aton teilzunehmen und sich an den Opfergaben zu laben."

26.09.12 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echnaton und seine religiöse Reform: "Aber nur quantitativ mehr. Ich sehe in der altägyptischen Theologie eben sehr kluge Behandlungen von Männlichkeit und Weiblichkeit, während wir Leute von heute selbst einen so fundamentalen Unterschied wie den zwischen Mann und Frau nicht mehr kennen, das ist schon extrem doof."

Diese Liste umfasst nur von AlmÖhi abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von AlmÖhi findest Du  hier.

 
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AlmÖhi hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  27 Antworten auf Gästebucheinträge verfasst.

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