Alle 579 Texte von BerndtB

Ich werd / ´ im Alter ein Reptil; / auch wenn ich solches gar nicht will. / Voll Falten ist jetzt meine Haut; / mir manchmal vor mir selber graut. / Was kann ich tun, ich armer Mann? / Ich schau / ´ mir schöne Teile an: / Ein Stück vom...

Gut, ist was dem Menschen nützt / Und vor Schlechtem ihn beschützt. / Was ist gut und was ist schlecht? / Weiß das wirklich jemand recht? /

Wer einmal in der Tinte saß, meidet fortan das Tintenfass.

Einst nannte er sie „lieber Schatz“, „mein süßer Fratz“ und „kleiner Spatz“, doch machte mancher liebe Satz schon bald ganz andren Worten Platz: Erst blieb es noch beim lauten „Du“, dann kam spezielleres hinzu: „Hau ab“,...

Gesundheit, Glück und Geld, das brauchst du auf der Welt. Trink froh dein täglich Brot; denn bald schon kommt der Tod.

Der alte Herr von Frankenstein trat in der Ehe Schranken ein. Sein Weib trinkt keinen Frankenwein, doch soll sie gut beim Zanken sein.

Der Angler angelt stundenlang. / Er freut sich auf den großen Fang. / Manchmal geht er leer nach Haus. / Dann gibt es keinen Abendschmaus. /

Der Fotograf nach Hause lief; denn er suchte das Stativ. Als er es im Keller fand, war‘s Motiv davongerannt.

Der Auerochse oder Ur war wirklich wie ein Ochs so stur. Ihm hing die Welt zum Halse raus, da starb er schlicht und einfach aus.

Sie sagte ihm ganz liebevoll, dass er sie immer lieben soll. Er hat sie nicht mal angeblickt, war auf dem Stuhle eingenickt. Das nahm sie ihm gar übel sehr, und kochte ihm kein Essen mehr. Die Beine blieben auch geschlossen, das hat ihn dann...

Das Kind saugt an der Mutterbrust. / Dem Säugling bringt das höchste Lust. / Die Mücke saugt das Blut heraus. / Aus Mensch und Tier, o welch ein Graus. / Die Spinne saugt die Mücke leer. / Das Blut darin, es schmeckt ihr sehr. / Der...

Sie sahen sich nach vielen Jahren. Freudig hatten sie erfahren, dass die alte Klasse sich treffen wollte. Fürchterlich eng war es in dem Lokal. Leicht geschrumpft war ihre Zahl -im Gegensatz zu manchem Bauch. Die alte Lehrerin kam auch. Sie...

Die Sonne scheint vom Himmelszelt, / damit sie diese Welt erhellt. / Der Regen auf den Kopf uns fällt, / und so die Welt am Leben hält. /

Wir sind nicht rechts, nicht radikal. Wir lieben alle Rassen. Den Krieg von anno dunnemal, den können wir ruhig lassen. Uns geht es gut, wir zahlen viel. Wir schlafen gut und lange. Ob Bayern wieder Meister wird- da wird’s uns manchmal bange.

Die Schuld Bei Kain und Abel war die Schuld nicht schwer, der Brudermord, der gibt nicht so viel her. Die Heiden töteten das große Heer, oder umgekehrt, das interessiert nicht sehr. Heute ist es wunderbar, das Geld regiert und wir sind immer...

Dies Gedicht ist nicht perfekt. Das Versmaß ist recht unkorrekt. Doch es ist, man kann es sehn, unperfekt und wunderschön.

Ein junges, zartes Menschenhaar dem Kopfe ferngeblieben war. Mochte nicht mehr luftig wallen, war buchstäblich ausgefallen, schwamm mit Lust und ohne Mühe mit den Nudeln in der Brühe. Dem Kopfe war dies völlig schnuppe: Ein Haar ist immer in...

Roter Lippenstift läuft dort. / Frau dazu, sie ist schon fort. / Schlimm wär / ´ es auf dieser Welt, / wenn dem Mensch die Seele fehlt. /

In dem langen Winterschlaf war der Ehemann sehr brav. Kommt des Frühlings erster Hauch, juckt sein Fell, so wie’s der Brauch. Der Anfall ist recht schnell herum. Es gibt viel Arbeit. Mann, wie dumm.

Karl erklärt gern allen Leuten, was die Zeichen heut bedeuten. Wird es besser oder schlimmer? Karlchen weiß die Lösung immer. Er will viel mehr Konsequenzen: Schließt doch alle unsre Grenzen! Leben ohne Spaß im Schädel ist nicht schlimm,...

Manche nehmen sich sehr wichtig. / Ihre Meinung ist stets richtig. / Andre sehr bescheiden denken / und ihr Ohr den Menschen schenken. / Ihnen kann man gern vertrauen. / Sie dir in die Augen schauen. / Den Menschen etwas Freude geben; /...

Lasst uns tanzen, lasst uns trinken. / Traurigkeit, sie soll versinken. / Lasst uns lachen, fröhlich leben. / Etwas auch den Armen geben. / Lasst uns lieben, lasst uns necken. / Welt kann uns am Arsche lecken. /

Deine Feinde schaden dir, / deshalb halte eher zu mir. / Deine Freunde lieben dich, / also nimm zum Freunde mich. / Wenn du mich zum Freunde hast, / bist du sicher – oder fast. / Tust du all das, was ich will, / bin ich freundlich und...

Die Schule nervt und auch die Alten. Sie sind blöd und haben Falten. Schwafeln von den Nazijahren, Die sie selbst nicht mehr erfahren. Was wollen diese Deppen nur? Uns belehren, keine Spur. Ihr wisst doch nichts von dieser Zeit. Eure Welt ist...

Das Feuer Es war die Hölle am 23. Mai in Pfarrkirchen am Flüchtlingshaus. Nachdem sich zwei dunkle Gestalten eilends entfernt hatten, kam um 03.45 Uhr eine Flamme auf das Haus zu, die sich an der hölzernen Haustür in wenigen Sekunden zur...

Frau Klara M. lag nackt im Bett. Sie träumte sanft und tief. Da kam zu ihr ein junger Mann, doch Klara weiter schlief. Sie wachte auf am nächsten Tag und fühlte sich nicht gut. Woher das kam, ward schnell ihr klar: Am Türgriff hing ein Hut....

Die Sonne spiegelt sich im See. Mir tun beinah die Augen weh. Später kommt des Nächtens Dunkel und am Himmel Sterngefunkel. Verdunkelt ist der Menschen Geist, bei Tag und Nacht – oder zumeist.

Die Welt wird jetzt heißer, das Wasser geht aus. / Mensch fordert noch immer das Schicksal heraus. / Wir scheißen aufs Klima, wir scheißen aufs Geld. / Es geht uns doch prächtig, was kostet die Welt? / Wie lang das noch gut geht, wir...