Die Favoriten von Redux

Wie schnell er aus der Feder fließt, / ein Text mit vielen Worten! / Doch einen, der den Schrott dann liest, / den gibt’s nicht allerorten. /

Kerzenlicht und Kugelglanz, / Angriff auf die Weihnachtsgans. / Beim Verpacken von Geschenken / sind Finanzen zu bedenken. / Himmelschor und Klang von Glocken, / Eiswind, Plätzchen, Tannen, Flocken. / Hast du Pferd noch nie geritten, / fahr mit...

Ich war / ´ne Woche mal Messias / Wie gerne schau ich noch die Dias / Als ich das Wunder zelebrierte / Und Schnaps aus Altöl destillierte / Es heuchelte das Christenrudel / „Ach ne, kein Schnaps, doch lieber Sprudel“ / Und Grüne...

Der Dichter ist nach Versen gierig, / Doch oftmals ist das Reimen schwierig. / Nichtsdestotrotz: Ein guter Reim / Ist wichtig beim Gedichteschreim. / Rechtschreiben nimmt man nicht so streng; / Erlaubt ist durchaus auch mal Släng. /...

Ein kleiner roter Käfer / Der fällt in einen Topf, / Nun liegt er auf der Suppe / Und zappelt mit dem Kopf. / Die Suppe riecht nach Zwiebeln, / Dem Käfer ist‘s ein Graus, / Wer hilft dem Zappelkäfer, / Aus dem Gezwiebel raus? / Da...

Krieg, Krieg, Krieg. / Die, die dagegen anschreiben, Weihnachten naht, es gibt auch andere Themen, werden gnadenlos ignoriert, regelrecht überschrieben. Dann, Negatives, Negatives, Negatives, dazwischen Negatives ist viel interessanter. / Ich...

L steht auf / roten / Bänken / die sich / hölzern an / Luftwurzeln lehnen / dort, wo wir uns / gestern Nacht küssten /

Die Lüge muss prachtvolle Gewänder anlegen, um sich als nackte Wahrheit zu verkleiden. /

Bei meiner Hausärztin liegt nicht nur der Kicker, die ADAC-Motorwelt und Brigitte aus, nein, sie bietet da auch die Kirchenzeitung zur erbaulichen Lektüre an, jetzt ganz aktuell mit dem Thema Adventszeit. / Beim Blättern bleibe ich auf Seite...

Das Fest der Feste vor der Tür / Und die Geschenke sind versteckt / Das Haus geputzt, fast wie geleckt / Doch Opa Horst hat ein Gespür / Für Dinge, die noch nicht geklärt / Wo ist der Ständer eingesperrt? / Der Weihnachtständer, der...

Sie stand auf und spazierte in die Nacht hinein, begleitet vom Licht des Vollmondes. Die frische Luft der Marsch senkte sich schmeichelnd um ihre Schultern. Sie ging wie eine Schlafwandlerin, während der Mond sich nackt aus dem Wasser erhob und...

Krieg, Religion, dazwischen Krieg und dann wieder Religion. Die, die von Liebe und kleinen Tragödien schreiben, abtun, verdrängen, verhöhnen und als unintellektuell abtun, sich wichtig erscheinen lassen, wichtiger als man ist. Nein, nicht...

Mein verstorbener Mann besucht mich im Traum. Nach langer Zeit. Er reicht mir dreißig Mark und bittet mich, die Unterlagen für unsere Eheschließung zu besorgen. Dann sitzen wir schweigend und tief ergriffen nebeneinander in der Kapelle Unter...

Kippe den Kurzen runter, das Bier geht nicht mehr. Da vorn an der Theke irgendwo der Wirt im Nebel, spült er schon die letzten Gläser? Ein Schluck Bier geht dann doch noch… / … klingelt was, das Handy am Tisch nebenan. Von dem, der schon...

„Werde ich sterben?“, fragte mich Frau Fischer jedes Mal, wenn ich an ihrem Tisch vorbeiging, mit weit aufgerissenen Augen. „Nein“, sagte ich, „heute ist Montag, niemand wird heute sterben.“ / So ging es immer weiter, alle fünf...

Kaum merklich, wie das Blatt sich wendet. / Noch hängt es am vertrauten Ast, / der seine ganze Welt umfasst. / Bevor das kurze Dasein endet, / verfärbt es sich im Blättermeer, / bis es in goldnen Tönen flammt; / ergibt sich still dem Fall und...

Ich dachte, mir gefriert das Blut und gleichzeitig durchfluteten mich Hitzewellen. / Ich ließ mich in den Stuhl fallen und atmete tief durch. Als die Buchstaben aufgehört hatten vor meinen Augen zu tanzen, las ich die Nachricht noch einmal,...

und dann / sehe ich einen Eisvogel / auf dem Steg sitzend / scheint er / meditierend und weise / auf den Teich zu schauen / nah vor mir / der fliegende Edelstein /

inzwischen / Nebel / Wälder, / die sich hinter / den Tagen / verstecken / verliert sich / ein Wort / dazwischen / Blatt für Blatt / im Licht… /

Das Farnkraut dunkelt erdenschwer / [ein Heer aus Pflanzen Zeit besiegt] / Was eben aufrecht stand / das liegt / Der alte Wald / ergrünt nicht mehr / Ein tristes Grau zieht durch die Zweige / nur hier und da bäumt sich / was auf / Der...

Der Die Easy war ein Frauenzimmer, / nicht hold, noch tugendhaft, / sie diente keinem brav und nimmer / der drögen Leserschaft. / Und wohnte bei den Dunkelwäldern, / ganz nah dem blauen See, / allein mit ihren Feuermeldern, / ‘nem Kerl...

Die Gassenschatten senken sich / Am Ende müder Tage, / In schwarzer Winkel Dämmerlicht / Gedeihen Geist und Sage. / Ein Chor aus Glocken singt sein Lied, / Das mehr sein will als Läuten, / Ein Ton voll Herbst zum Halbmond zieht: / Der...

nein / ich denke nicht / dass gott gedichte liest / ob er überhaupt / was von lyrik versteht / ist mir fremd / nur dass er worte liebt / seit anbeginn der zeit /

blattlos / schon bald / dunkel / "bittersweet" / die Zeit / gemütlich / daheim / traurig / die Not / der Armut /

Im Kreise dreht / sich, wer nicht geht. / Im Rundenweit / wächst Einsamkeit. / Der Selbstbetrug / ist niemals klug. / Wer Spuren legt, / die Steine tritt / und Wunden näht, / der hat sich fortbewegt. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

Sehr geehrte Frau S. / Was geht Ihnen gefallenes Laub an? Sollten Sie sich nicht schämen, haben Sie nichts anderes zu tun? Gute Nachbarbeziehungen kümmern Sie wahrscheinlich nicht, nach beinahe dreissig Jahren, die wir da lebten… / Herbst...

Er schreibt schon eine ganze Weile, und er gebar zuletzt in seiner selbst gewählten Isolation geradezu magische Texte, tiefsinnige mit ganz feinem Naturell. Nichts Marktschreierisches, kein wohlfeiles Ex-und-Hopp. Nein, er zeichnete vielmehr...

Du / fehlst mir, / ständig, / beinahe sekündlich, / nach jedem schweren / Atemzug, / der kommt allzu oft, / jedoch, / ich / bettle nicht mehr / nach Bedeutung. /

Grenzschlaf / wirre Träume / in die schon das grammatische / Bewusstsein funkt / in halbwachen Sekunden / sucht der Blick / den Tag hinter den Ritzen / des Rollladens /

manchmal reicht / mein Hass von / Mutter Erde / bis zum Mars / und / aus diffusen Bildern / forme ich die Splitter / meines Herzens / gleich einem / Meteoritenschauer / schicke sie ins / verfickte Weltall / dort dürfen sie wüten /...

Die Gattin wollte mich verlassen / Es flogen fröhlich Teller, Tassen / Sie warf mit Wucht und viel Geschick / Zu Ende war’s mit unsrem Glück / Dann lief sie fort, so hundert Meter / Zu Protokoll gab ich dann später / Hätt` einen...

Da ist sie wieder, die Traurigkeit, die die Atmung befällt, lähmt; die Bewegungslosigkeit, das Starren ins Leere, die Leere selbst. / Ich muss an den Unsäglichen denken, der "Creative Writing", das lebenswichtig, ja,...

Dein Leben war ein stetes Geben. / Doch nun rief dich dein Gott zu sich. / Und du darfst ernten, was du sätest. / Das lindert unsern Schmerz um dich. /

durch alles wühlst du dich durch so viele namen / einer dringt durch die andern klebt steckt / wölbt sich sehnen mal das eine große geilsein / unter meiner fieberhaut dem wachen gedanken / schaut dein auge schlafen wir immer nicht /

Dann gibt es Tage die mich locken / Zurück zu kommen und dann bleiben / Bei all den alten und vergilbten Socken / Bei den Masken, ihrem Treiben / Den selbstverliebten Blicken / Dem grossen kleinen Kindergarten / Mit ihren Macken, ihrem Zicken /...

Zwei Hühnern aus Lokstedt bei Erfen / Geht Eiproduktion auf die Nerven / Sie hassen das Legen / Und sagen verwegen: / „Wir werden statt legen jetzt werfen!“ /